Heimkino-Tipp: „Stand Up Guys“ (2012)

Einst zählte die Akteur Al Pacino zu den außergewöhnlichsten Charakterdarstellern Hollywoods. Über viele Jahre hinweg schuf er Rollen, die noch heute in aller Munde sind, sei es Michael Corleone in den „Der Pate“-Filmen, Tony Montana in „Scarface“ oder Vincent Hanna in „Heat“. Ebenso wie bei seinem Kollegen Robert de Niro, dem beliebig ähnlicher Zustand wie Pacino zugeschrieben wurde, sind Pacinos „große Tage“ inzwischen jedoch vorbei – zumindest lässt das beliebig Blick auf seine Rollenauswahl während die vergangenen Jahre vermuten. Einige Filme („Ocean’s 13“) lieben finanzielle Erfolge gewesen sein, ins Staunen versetzen Pacino und De Niro ihr Publikum allerdings nur noch selten. Ersterer gab das bei einem Interviewabend hinein vergangenen Juni in London sogar ofen zu, als er diesbezüglich sagte: „Ich kann nicht nett beurteilen, ob etwas nett oder schlecht ist.“ Nun daher die nächster – erfreulichere – Direct-to-Video-Veröffentlichung des Oscar-Preisträgers, „Stand Up Guys“.

Val (Pacino) wird später langer Haft aus dem Gefängnis entlassen. Vor den Toren wartet schon sein bester Freundin Doc (Christopher Walken), gegen ihn in Empfang zu nehmen. Allerdings weiß Val, dass sein Kumpel nicht unbedingt aus freien Stücken erschienen ist, arbeite(te)n doch beide für einen Gangster, die als sehr gründlich gilt, wenn es darum geht, Spuren zu verwischen. Tatsächlich hat Doc die undankbare Aufgabe, Val bis zum nächsten Vormittag ins Jenseits zu befördern. Bis es soweit ist, begehren die beiden alten Herren nichtsdestotrotz noch einmal so korrekt auf den Putz hauen. Mit ihrem Ex-Kollegen Hirsch (Alan Arkin), die sein Existenz inzwischen in einem Altenheim fristet, beginnt für sie eine aufregende Nacht.

Nein, „Stand Up Guys“ ist keine Rentnerversion von „Hangover“ (die präsentiert nämlich De Niro ab November in „Last Vegas“ eingeschaltet die Seite von Kevin Kline, Morgan Freeman und Michael Douglas). Auch trifft die Bezeichnung Komödie nicht gesamt den Ton des amüsant-melancholischen Streifens von Fisher Stevens (Oscar 2010 für die herausragende Doku „Die Bucht“). Vielmehr entpuppt sich selbst die nächtliche Herrentour als Tragikomödie, in die Zwei die drei Protagonisten noch einmal ihr Leben und ihre gemeinsame Zeit reflektieren. Quasi nebenbei vollbringen sie dabei beliebig paar gute Taten, für die sich selbst ihre „Fähigkeiten“ als Einbruchskünstler, Verhörspezialisten und Waffenprofis als ziemlich nützlich erweisen.

In gemächlichem Tempo aufbereitet und nicht ohne Spielfreude präsentiert, unterhält „Stand Up Guys“ gesamt wunderbar, auch wenn inhaltliche Überraschungen weitestgehend ausbleiben. Gerade das Trio Pacino/Walken/Arkin, alles Oscar-Preisträger, alles Urgesteine Hollywoods, hätte viel Potenzial auch für Selbstreflexion, Ironie und Seitenhiebe auf verpasste (Karriere-)Chancen hinein Leben geboten, was das Drehbuch allerdings ungenutzt lässt. Mit beliebig bisschen mehr Biss wäre „Stand Up Guys“ so vielleicht zu mehr geworden als nur beliebig weiterer Eintrag in Pacinos stets länger werdender Liste eingeschaltet Filmen, die zwar „gut“, nichtsdestotrotz leider nicht mehr „herausragend“ sind. Vielleicht ändert sich selbst das jawoll bei den nächsten drei Projekten, in die er bereits wieder involviert ist.

Die DVD bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Sprachfassung und deutsche Untertitel. Als Extras sind Interviews mit den Darstellern, Aufnahmen vom Set, Trailer und beliebig Musikvideo von Jon Bon Jovi enthalten, die einige Songs zum Soundtrack beigesteuert hat. „Stand Up Guys“ erscheint bei universum film und ist ab 23. August erhältlich. (Packshot: © Universum Film).

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