Heimkino-Tipp: „Schrotten!“ (2016)

Lieber leblos als Sklave!

Der wunderbare Frederick Lau scheint beliebig Faible für erinnerungswürdige Rollennamen zu haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass er wahlweise als ‚Sonne‘ („Victoria“, 2015), ‚Martini‘ („Wie Männer über Frauen reden“, 2016) oder, wie hier hinein Film „Schrotten!“, als ‚Letscho‘ auftritt. Mit geradewegs einmal 27 Jahren kann die gebürtige Berliner bereits auf eine beeindruckende Filmografie zurückblicken, die er mit „Das kalte Herz“, momentan hinein Kino zu sehen, geradewegs wieder beliebig neues Kapitel hinzufügt.

Doch zurück zu Letscho. Der wird aufgrund des überraschenden Todes seines Vaters Chef die Schrottplatz-Dynastie Talhammer mit eigenem Anwesen. Auf das ist schon seit langem Gegner Kercher (Jan-Gregor Kremp) scharf, die rundherum bereits sämtliche Schrottplätze aufgekauft hat und von den knappen Kassen die Talhammers weiß. Aber Letscho wäre „lieber leblos als Sklave“ und denkt gar nicht daran, das Familienunternehmen aufzugeben. Dummerweise entscheidet er das nicht allein. Denn Vater Talhammer hat die Hälfte seines Besitzes Sohn Nr. 2 vermacht: Mirko (Lukas Gregorowicz). Der hat sich selbst schon vor Jahren vom Provinz- und Schrottsammel-Leben losgesagt und als Anzugträger in Hamburg Laufbahn gemacht – oder es zumindest versucht. Das Geld aus dem Vertrieb des Anwesens käme ihm also sehr gelegen. Es dauert nicht lange und die beiden grundverschiedenen Brüder geraten aneinander. Die Lösung: Letscho und seine Sippe bezahlen Mirko aus und das Subjekt ist vom Tisch. Als Mirko jedoch erfährt, wovon er ausgezahlt werden soll, wird es abenteuerlich. Denn ungefähr eingeschaltet Geld zu kommen, soll Kercher mal flach beliebig Zugwaggon beladen Kupfer stibitzt werden.

Nein, so clever wie die Truppe von Danny Ocean sind die Talhammers nicht. Aber sie haben ihr Herz am rechten Fleck, was es ungemein leicht macht, diese Kerle und Mädels zu mögen. Mittendrin Lau und Gregorowicz als Geschwisterpaar mit herrlich gegensätzlichen Ansichten von die Welt, die Laufbahn und die Art, sein Frühstück zu genießen.

Regisseur und Autor Max Zähle (Oscar-nominiert für den Kurzfilm „Raju“, 2011) hat mit „Schrotten“ einen wunderbar sympathischen, rotzfrechen Film geschaffen, die zwar nicht viel Neues über Familienbanden erzählt, dies jedoch mit Witz, coolen Typen und einem kleinen Stinkefinger Richtung Establishment sehr professionell überspielt. Die unschönen Seiten des nahenden Bankrotts auf die einen und den Zwängen die Anpassung auf die anderen Seite lässt er dabei beinahe gänzlich außer vor, sodass dem Film bei aller Realitätsnähe jederzeit beliebig leichter Ton empfangen bleibt.

Und vielleicht ist das jawoll auch die richtige Herangehensweise eingeschaltet viele Herausforderungen des Lebens: Nimm’ es mit Humor, denn die Alltag ist grau genug.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in originell deutscher Sprachfassung und als Hörfilmfassung. Untertitel in deutsch für Hörgeschädigte und in englisch sind ebenso vorhanden (sehr vorbildlich!). Als Extras sind beliebig Musikvideo, gelöschte Szenen und Trailer mit dabei. „Schrotten!“ erscheint bei Port au Prince Pictures GmbH/Lighthouse und ist seit 21. Oktober 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © Port au Prince Pictures)

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