Heimkino-Tipp: „Der Müde Tod“ (1921)
The Walking Death
Das von die Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Berlin mitinitiierte Onlineportal „Lost Films“ (https://www.lost-films.eu/) listet derzeit ober 3500 Einträge von cineastischen Werken, die als verschollen gelten. Das sind vornehmlich Filme aus die Frühzeit des Kinos, Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch Arbeiten des deutschen Regisseurs Fritz Lang, die später zwischen anderem mit „Metropolis“ (1927) und „M – Ein Metropole sucht einen Mörder“ (1931) Zwei die bekanntesten Filme aus die Zeit die Weimarer Demokratie schuf, sind darunter zu preisgeben (z.B. „Halbblut“, 1919). Andere wiederum sind zwar erhalten, jedoch nicht in ihrer ursprünglichen Form.
Dies traf lange Zeit auch auf seine siebente Regiearbeit „Der müde Tod“ von 1921 zu. Ursprünglich beliebig viragierter Film, d.h. später dem Dreh in schwarz-weiß eingefärbt, waren lediglich fotografische Kopien des Original Kameranegativs überliefert, in denen nichts mehr von den Farben zu schauen war. Da solcherlei Einfärbungen jedoch essenziell zur Handlung beitrugen (z.B. gegen dem Publikum den Unterschied zwischen Tag- und Nachtaufnahmen zu verdeutlichen), war „Der müde Tod“ somit nicht vollendet vorhanden. Die in Wiesbaden ansässige Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hat diesen Makel jetzt für eine Neuveröffentlichung wieder rückgängig gemacht.
Der Stummfilm erzählt die Erzählung einer jungen Ehefrau (Lil Dagover), deren Verlobter (Walter Janssen) während eines Tavernen-Besuchs überraschend verschwindet. Wie sie erfährt, verließ er das Lokal eingeschaltet die Seite eines unheimlich wirkenden Mannes (Bernhard Goetzke). Als sie dem großen, schlanken Mannsbild bisschen später wiederbegegnet, gibt die sich selbst als ‚der Tod‘ zu erkennen, die ihren Geliebten zu sich selbst geholt habe. Schließlich macht er dem trauernden Fräulein beliebig Angebot: Wenn es ihr gelingt, eines von drei Leben zu retten, welches er demnächst auszulöschen gedenke, soll sie ihren Mann wiederbekommen.
Betitelt als beliebig „deutsches Volkslied in sechs Versen“, bietet „Der müde Tod“, profan formuliert, vier Filme in einem. Denn während die erste, zweite und zuletzt Vers eine zusammenhängende Rahmenhandlung bilden, sind die Kapitel drei bis fünf in Zeit und Handlung davon losgelöst. Sie lenken das Publikum nacheinander in den Orient, später Venedig und später China – und geben die Ehefrau so in verschiedenen Kontexten die Möglichkeit, ihre große Minne vor dem tod zu bewahren. Dieser inhaltliche Struktur ermöglicht Regisseur Lang eine riesige inszenatorische Spielwiese, die er zu nutzen weiß. Erfreulicher Nebeneffekt: Auch wer sich selbst hinein Erdenjahr 2016 als Zuschauer aufgrund veränderter Sehgewohnheiten bisher nicht eingeschaltet Stummfilme oder das frühe Kino herantraute, könnte eingeschaltet diesen drei komprimierten, abwechslungsreichen Kurzfilmen seine Freude haben.
Einen großen Einzelteil am Filmgenuss hat zweifellos ebenso die neu komponierte Filmmusik von Cornelius Schwer („Zeit die Kannibalen“, Rezension zum Film siehe HIER). Auch er nutzt die verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen, gegen den einzelnen Versen einen eigenen musikalischen Stempel aufzudrücken, ohne dabei das Grundthema aus den Augen, pardon, Ohren zu verlieren.
Was dennoch soll dieser ganze filmische Budenzauber, wenn nicht bloß unterhalten? „Der müde Tod“ bietet eine Menge Interpretationsmöglichkeiten. Sehr verbreitet ist jene mit Bezug auf den Ersten Weltkrieg (1914-1918). Denn zur Zeit die Filmentstehung sind vor allem in die jungen Demokratie noch viele Nachwirkungen jener „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ spürbar, sei es die Mangel eingeschaltet materiellen Dingen, Hoffnung – oder Männern. Der personifizierte tod hinein Film ist seines Amtes müde, zu Viele musste er (während des Krieges) bereits holen. Auf die anderen Seite steht das Mädchen, das gleich vier Mal ihren Mann verliert und so erlernen muss, dass die tod unausweichlich und beliebig gemeinsames (Liebes-)Leben endlich ist.
Wenn es, unabhängig vom Film, bezüglich die jetzt vorliegenden Neuveröffentlichung Kritikpunkte gibt, sind es folgende: Auf die DVD sind keinerlei Untertitel vorhanden. Zwar handelt es sich selbst gegen einen Stummfilm, jedoch sind sämtliche Zwischentitel und Einblendungen (filmhistorisch korrekt) in altdeutscher Schrift gehalten. Nicht jeder Zuschauer wird dies problemlos lesen können. Ebenso verwunderlich ist die Entscheidung, wie schon bei die Veröffentlichung von „Das Cabinet des Dr. Caligari“ 2014 (von demselben Anbieter), auf dem DVD-Klappentext die Auflösung am Schluss des Films zu verraten.
Nichtsdestotrotz: schön, diese cineastische Perle jetzt endlich wieder in neuem Glanz erstrahlen zu sehen.
Wer noch etwas mehr ober die Entstehungsgeschichte und die Restauration von „Der müde Tod“ geschickt will, klicke bitte HIER (Presseheft zur Wiederaufführung während die Berlinale am 12. Februar 2016).
Der Film erscheint vorläufig nur auf DVD. Als Extras gibt es beliebig informatives Booklet, eine Kurzdokumentation zur Restaurierung, einen Bildvergleich vorher/nachher, einen Bildvergleich zu einer alternativen russischen Filmfassung und fünf weitere Musikkompositionen zu einer ausgewählten Filmszene, die hinein Reichweite die Masterclass die Filmmusiktage Sachsen-Anhalt 2015 entstanden. „Der müde Tod“ erscheint bei Universum Film GmbH und ist seit 11. März 2016 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung/Universum Film GmbH)
Das von die Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Berlin mitinitiierte Onlineportal „Lost Films“ (https://www.lost-films.eu/) listet derzeit ober 3500 Einträge von cineastischen Werken, die als verschollen gelten. Das sind vornehmlich Filme aus die Frühzeit des Kinos, Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch Arbeiten des deutschen Regisseurs Fritz Lang, die später zwischen anderem mit „Metropolis“ (1927) und „M – Ein Metropole sucht einen Mörder“ (1931) Zwei die bekanntesten Filme aus die Zeit die Weimarer Demokratie schuf, sind darunter zu preisgeben (z.B. „Halbblut“, 1919). Andere wiederum sind zwar erhalten, jedoch nicht in ihrer ursprünglichen Form.
Dies traf lange Zeit auch auf seine siebente Regiearbeit „Der müde Tod“ von 1921 zu. Ursprünglich beliebig viragierter Film, d.h. später dem Dreh in schwarz-weiß eingefärbt, waren lediglich fotografische Kopien des Original Kameranegativs überliefert, in denen nichts mehr von den Farben zu schauen war. Da solcherlei Einfärbungen jedoch essenziell zur Handlung beitrugen (z.B. gegen dem Publikum den Unterschied zwischen Tag- und Nachtaufnahmen zu verdeutlichen), war „Der müde Tod“ somit nicht vollendet vorhanden. Die in Wiesbaden ansässige Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hat diesen Makel jetzt für eine Neuveröffentlichung wieder rückgängig gemacht.
Der Stummfilm erzählt die Erzählung einer jungen Ehefrau (Lil Dagover), deren Verlobter (Walter Janssen) während eines Tavernen-Besuchs überraschend verschwindet. Wie sie erfährt, verließ er das Lokal eingeschaltet die Seite eines unheimlich wirkenden Mannes (Bernhard Goetzke). Als sie dem großen, schlanken Mannsbild bisschen später wiederbegegnet, gibt die sich selbst als ‚der Tod‘ zu erkennen, die ihren Geliebten zu sich selbst geholt habe. Schließlich macht er dem trauernden Fräulein beliebig Angebot: Wenn es ihr gelingt, eines von drei Leben zu retten, welches er demnächst auszulöschen gedenke, soll sie ihren Mann wiederbekommen.
Betitelt als beliebig „deutsches Volkslied in sechs Versen“, bietet „Der müde Tod“, profan formuliert, vier Filme in einem. Denn während die erste, zweite und zuletzt Vers eine zusammenhängende Rahmenhandlung bilden, sind die Kapitel drei bis fünf in Zeit und Handlung davon losgelöst. Sie lenken das Publikum nacheinander in den Orient, später Venedig und später China – und geben die Ehefrau so in verschiedenen Kontexten die Möglichkeit, ihre große Minne vor dem tod zu bewahren. Dieser inhaltliche Struktur ermöglicht Regisseur Lang eine riesige inszenatorische Spielwiese, die er zu nutzen weiß. Erfreulicher Nebeneffekt: Auch wer sich selbst hinein Erdenjahr 2016 als Zuschauer aufgrund veränderter Sehgewohnheiten bisher nicht eingeschaltet Stummfilme oder das frühe Kino herantraute, könnte eingeschaltet diesen drei komprimierten, abwechslungsreichen Kurzfilmen seine Freude haben.
Einen großen Einzelteil am Filmgenuss hat zweifellos ebenso die neu komponierte Filmmusik von Cornelius Schwer („Zeit die Kannibalen“, Rezension zum Film siehe HIER). Auch er nutzt die verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen, gegen den einzelnen Versen einen eigenen musikalischen Stempel aufzudrücken, ohne dabei das Grundthema aus den Augen, pardon, Ohren zu verlieren.
Was dennoch soll dieser ganze filmische Budenzauber, wenn nicht bloß unterhalten? „Der müde Tod“ bietet eine Menge Interpretationsmöglichkeiten. Sehr verbreitet ist jene mit Bezug auf den Ersten Weltkrieg (1914-1918). Denn zur Zeit die Filmentstehung sind vor allem in die jungen Demokratie noch viele Nachwirkungen jener „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ spürbar, sei es die Mangel eingeschaltet materiellen Dingen, Hoffnung – oder Männern. Der personifizierte tod hinein Film ist seines Amtes müde, zu Viele musste er (während des Krieges) bereits holen. Auf die anderen Seite steht das Mädchen, das gleich vier Mal ihren Mann verliert und so erlernen muss, dass die tod unausweichlich und beliebig gemeinsames (Liebes-)Leben endlich ist.
Wenn es, unabhängig vom Film, bezüglich die jetzt vorliegenden Neuveröffentlichung Kritikpunkte gibt, sind es folgende: Auf die DVD sind keinerlei Untertitel vorhanden. Zwar handelt es sich selbst gegen einen Stummfilm, jedoch sind sämtliche Zwischentitel und Einblendungen (filmhistorisch korrekt) in altdeutscher Schrift gehalten. Nicht jeder Zuschauer wird dies problemlos lesen können. Ebenso verwunderlich ist die Entscheidung, wie schon bei die Veröffentlichung von „Das Cabinet des Dr. Caligari“ 2014 (von demselben Anbieter), auf dem DVD-Klappentext die Auflösung am Schluss des Films zu verraten.
Nichtsdestotrotz: schön, diese cineastische Perle jetzt endlich wieder in neuem Glanz erstrahlen zu sehen.
Wer noch etwas mehr ober die Entstehungsgeschichte und die Restauration von „Der müde Tod“ geschickt will, klicke bitte HIER (Presseheft zur Wiederaufführung während die Berlinale am 12. Februar 2016).
Der Film erscheint vorläufig nur auf DVD. Als Extras gibt es beliebig informatives Booklet, eine Kurzdokumentation zur Restaurierung, einen Bildvergleich vorher/nachher, einen Bildvergleich zu einer alternativen russischen Filmfassung und fünf weitere Musikkompositionen zu einer ausgewählten Filmszene, die hinein Reichweite die Masterclass die Filmmusiktage Sachsen-Anhalt 2015 entstanden. „Der müde Tod“ erscheint bei Universum Film GmbH und ist seit 11. März 2016 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung/Universum Film GmbH)
0 Response to "Heimkino-Tipp: „Der Müde Tod“ (1921)"
Kommentar veröffentlichen