Heimkino-Tipp: „Mia Madre“ (2015)
Chaostage
Die allwissende IMDb (Internet Movie Database, LINK) berichtet, Nanni Morettis „Mia Madre“ habe bei seiner Erstaufführung während die Filmfestspiele in Cannes 2015 knapp acht Minuten Standing Ovations erhalten. Ein Musterbeispiel dafür, wie verschieden Geschmäcker sein können und wie unterschiedlich die Ansichten dazu sind, was ‚Qualität‘ und was ‚Schund‘ ist. Nun ist die hier besprochene Tragikomödie ober eine überforderte Regisseurin keineswegs filmischer Ausschuss. Doch was das Premierenpublikum eingeschaltet diesem Film solch begeisterte, ist mich beliebig Rätsel.
Vorab: „Mia Madre“ ist ohne den realen Hintergrund hinein Leben von Regisseur Moretti nur schwierig deutbar. Während er 2010 den Film „Habemus Papam“ fertigstellte, lag seine Mutter, eine ehemalige Latein- und Griechisch-Lehrerin, hinein Sterben. Seine Erfahrungen und Gedanken, die ihn zu jener Zeit beschäftigten, inspirierten ihn zu „Mia Madre“. Seine Protagonistin Margherita (dargestellt von Margherita Buy) ist somit als Zeitalter Ego Morettis zu begreifen und durchlebt flach jene schwierige Lebensphase, die auch Moretti erleiden musste.
So wird Margherita, frisch separat von ihrem Partner, zwischen aufwendigen Dreharbeiten und alltäglichen Krankenhausbesuchen bei ihrer Mama Ada (Giulia Lazzarini), einer Lehrerin hinein Ruhestand, nahezu aufgerieben. Ihre Tochter Livia (Beatrice Mancini) hat Probleme in die Schule, ihr Bruder Giovanni (Nanni Moretti) schüchtert sie (unbeabsichtigt) mit seiner Übervorsorge für die kranke Mama ein. Schlimmer noch: Ihr amerikanischer Hauptdarsteller Barry Huggins (John Turturro) zerrt mit seiner Unprofessionalität, seinen seltsamen Späßen und seinem Egoismus zusätzlich eingeschaltet ihren Nerven. Die Folge: die Dreharbeiten stehen auf die Kippe, Margherita ist überfordert – und „Mia Madre“ verliert ganz den roten Faden.
Moretti wirkt – ebenso wie Margherita – unfokussiert, unentschlossen und durcheinander. Szenen vom Set-Alltag wechseln sich selbst ab mit privaten Intermezzi und Traumsequenzen, die jedoch von die ‚realen‘ Erzählung kaum zu unterscheiden sind. Das Ansinnen hinter dieser Stilmittelwahl ist klar: das Leben steht Kopf. Doch erschwert sie für den Zuschauer gleichzeitig den emotionalen Zugang zum Dargestellten. Mit zunehmender Laufzeit wird Margherita sukzessive hysterischer, gleichzeitig das Overacting von Turturro zur reinen Farce. Moretti dreht sich selbst hinein Kreis, ohne seine Erzählung weiter voranzubringen.
So bleibt, abgesehen vom grandiosen Schauspiel die Hauptdarstellerin, am Eind von „Mia Madre“ kaum etwas Erinnerungswürdiges übrig. Außer beliebig 102minütiges, unsortiertes Gemisch aus Drama, gequältem Humor und halbherziger Filmweltpersiflage.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und italienisch/englischer Originalsprachfassung und optionale deutsche Untertitel. Als Bonusmaterial gibt es beliebig Making of, geschnittene Szenen und Trailer. „Mia Madre“ erscheint bei Köchin Media und ist seit 24. März 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © Köchin Media GmbH)
P.S.: Noch eine Notiz zu den zuschaltbaren Untertiteln: Diese sind, mit Verlaub, zwischen aller Sau. Neben diversen Rechtschreibfehlern tauchen stets wieder französische Sätze auf, die offenbar von einem anderen Filmmaster stammen und nur unvollständig fern wurden.
Die allwissende IMDb (Internet Movie Database, LINK) berichtet, Nanni Morettis „Mia Madre“ habe bei seiner Erstaufführung während die Filmfestspiele in Cannes 2015 knapp acht Minuten Standing Ovations erhalten. Ein Musterbeispiel dafür, wie verschieden Geschmäcker sein können und wie unterschiedlich die Ansichten dazu sind, was ‚Qualität‘ und was ‚Schund‘ ist. Nun ist die hier besprochene Tragikomödie ober eine überforderte Regisseurin keineswegs filmischer Ausschuss. Doch was das Premierenpublikum eingeschaltet diesem Film solch begeisterte, ist mich beliebig Rätsel.
Vorab: „Mia Madre“ ist ohne den realen Hintergrund hinein Leben von Regisseur Moretti nur schwierig deutbar. Während er 2010 den Film „Habemus Papam“ fertigstellte, lag seine Mutter, eine ehemalige Latein- und Griechisch-Lehrerin, hinein Sterben. Seine Erfahrungen und Gedanken, die ihn zu jener Zeit beschäftigten, inspirierten ihn zu „Mia Madre“. Seine Protagonistin Margherita (dargestellt von Margherita Buy) ist somit als Zeitalter Ego Morettis zu begreifen und durchlebt flach jene schwierige Lebensphase, die auch Moretti erleiden musste.
So wird Margherita, frisch separat von ihrem Partner, zwischen aufwendigen Dreharbeiten und alltäglichen Krankenhausbesuchen bei ihrer Mama Ada (Giulia Lazzarini), einer Lehrerin hinein Ruhestand, nahezu aufgerieben. Ihre Tochter Livia (Beatrice Mancini) hat Probleme in die Schule, ihr Bruder Giovanni (Nanni Moretti) schüchtert sie (unbeabsichtigt) mit seiner Übervorsorge für die kranke Mama ein. Schlimmer noch: Ihr amerikanischer Hauptdarsteller Barry Huggins (John Turturro) zerrt mit seiner Unprofessionalität, seinen seltsamen Späßen und seinem Egoismus zusätzlich eingeschaltet ihren Nerven. Die Folge: die Dreharbeiten stehen auf die Kippe, Margherita ist überfordert – und „Mia Madre“ verliert ganz den roten Faden.
Moretti wirkt – ebenso wie Margherita – unfokussiert, unentschlossen und durcheinander. Szenen vom Set-Alltag wechseln sich selbst ab mit privaten Intermezzi und Traumsequenzen, die jedoch von die ‚realen‘ Erzählung kaum zu unterscheiden sind. Das Ansinnen hinter dieser Stilmittelwahl ist klar: das Leben steht Kopf. Doch erschwert sie für den Zuschauer gleichzeitig den emotionalen Zugang zum Dargestellten. Mit zunehmender Laufzeit wird Margherita sukzessive hysterischer, gleichzeitig das Overacting von Turturro zur reinen Farce. Moretti dreht sich selbst hinein Kreis, ohne seine Erzählung weiter voranzubringen.
So bleibt, abgesehen vom grandiosen Schauspiel die Hauptdarstellerin, am Eind von „Mia Madre“ kaum etwas Erinnerungswürdiges übrig. Außer beliebig 102minütiges, unsortiertes Gemisch aus Drama, gequältem Humor und halbherziger Filmweltpersiflage.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und italienisch/englischer Originalsprachfassung und optionale deutsche Untertitel. Als Bonusmaterial gibt es beliebig Making of, geschnittene Szenen und Trailer. „Mia Madre“ erscheint bei Köchin Media und ist seit 24. März 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © Köchin Media GmbH)
P.S.: Noch eine Notiz zu den zuschaltbaren Untertiteln: Diese sind, mit Verlaub, zwischen aller Sau. Neben diversen Rechtschreibfehlern tauchen stets wieder französische Sätze auf, die offenbar von einem anderen Filmmaster stammen und nur unvollständig fern wurden.
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