Heimkino-Tipp: „Bates Motel: Staffel 5“ (2017)

mother!

Schluss. Aus. Ende. Mit einer Träne hinein Auge und einem zufriedenen Grinsen hinein Angesicht verabschiede ich mich von einer TV-Serie, die mich fünf Staffeln (à 10 Folgen) hoch eine morbid-faszinierende Familiengeschichte geschenkt hat, und die es – trotz bekannter Vorbild – gelang, mich konstant bei die Stange zu halten. Viel hätte schief bewegen sich können, als „Bates Motel“ 2013 zum Leben erweckt wurde: Der Ansatz die Macher, die Vorgeschichte zu einem die bekanntesten Thriller die Filmgeschichte, „Psycho“ (1960) von Alfred Hitchcock, in modernem Garderobe zu erzählen, klang ebenso mutig wie zum Scheitern verurteilt. Doch Carlton Cuse, Kerry Ehrin und Anthony Cipriano, die drei Verantwortlichen hinter dem Projekt, haben direkt den richtigen Ton getroffen. Und den Mut gehabt, sich selbst in entscheidenden Momenten von dem ikonischen Klassiker zu lösen, etwa die Relation von Teenager Norman und dessen Mama Norma hier und dort neue Impulse zu geben.

Achtung! Die folgende Rezension enthält möglicherweise Spoiler die Staffeln 1 bis 4. Wer diese noch nicht kennt gleichwohl noch anschauen möchte, sollte besser nicht weiterlesen.

Bereits zu Anfang die Produktion von „Bates Motel“ machten die Autoren deutlich, dass diese Serie höchstens fünf Staffeln hoch sein würde. Nach Staffel 4 (Rezi HIER) war zudem klar, dass in den verbliebenen Folgen die Brücke zum Film „Psycho“ gebaut werden musste, etwa die Erzählung einigermaßen sinnvoll abschließen zu können. Kurz vor die Ausstrahlung wurde dann bekannt, dass keine Geringere als Popstar Rihanna die Rolle die Marion Crane spielen sollte – jener bedauernswerten Figur, die eine Abenddusche in Bates Motel zum Verhängnis werden würde. Aber Moment: Rihanna?!? Auch für mich zunächst eine zweifelhafte Wahl. Und doch passt sie sehr gut, ist sie hinein öffentlichen Leben doch ebenso wie die Serie mutig, ungewöhnlich, rebellisch, provokativ – und also für die Rolle goldrichtig.

Die Handlung: Nach dem Ableben von Norma (Vera Farmiga), die Verhaftung ihres Gatten Sheriff Romero und dem Wegzug von Normas zweitem Sohn Dylan (Max Thieriot), ist Norman (Freddie Highmore) jetzt alleiniger Betreiber des „Bates Motel“ – gleichwohl nicht alleiniger Bewohner des Hauses nebenan. Denn etwa seiner geliebten Mama nahe sein zu können, hat er ihre Leiche wieder ausgebuddelt und in einer Sorte Heiligenschrein hinein Keller drapiert. Quasi nebenbei hat sich selbst Normans zweite Persönlichkeit solch verfestigt, dass er sich selbst teilweise schon gar nicht mehr sich erinnern kann, ob er als Norman oder Norma den Abend zuvor etwa die Häuser gezogen ist. Als er schließlich eine neue Stadtbewohnerin namens Madeleine (Isabelle McNally) kennenlernt, die seiner Mom verblüffend ähnlich sieht, scheint die Einzelgänger wieder auf die Sonnenseite des Lebens zurückzukehren. Wäre dort nur nicht Madeleines Ehegesponst Sam Loomis (Austin Nichols), die seine Gattin ausgerechnet in einem Zimmer seines Hotels mit einer gewissen Marion betrügt.

Vor allem Fans des Hitchcock-Films werden eine Vielzahl von Verweisen, Zitaten und Anspielungen wiederfinden, die die Macher von „Bates Motel“ mal offensichtlich, mal beliebig bisschen versteckt eingebaut haben. Von Kameraperspektiven hinauf einzelne Momente und Nebencharaktere bis hin zu exakt kopierten Szenenabfolgen wird dem Nerd hier alles geboten. Mittendrin: Die beiden (dunklen) Seelen die Serie, Norma und Norman, perfekt verkörpert von Farmiga und Highmore. Besonders deren gemeinsame Szenen sind beliebig wahres Fest und von einer Intensität geprägt, die zumindest in die Serienlandschaft ihresgleichen sucht. Nur zur Erinnerung: Highmore verkörpert eine gespaltene Persönlichkeit, während Farmiga eine Figur innerhalb dieser gespaltenen Persönlichkeit gibt. Dass dieser imaginäre Charakter nur selten etwas mit die einst echten Norma zu machen hat, verdeutlicht die Schauspielerin mit ihrem nuancenreichen und punktgenauen Spiel. Groß-ar-tig!

Somit reiht sich selbst Staffel 5 qualitativ und inhaltlich perfekt in die Serie beliebig und beendet diese zwar ohne großes TamTam, dafür gleichwohl mit einigen überraschenden Handlungsverläufen. Wunderbar!

Die DVDs/Blu-rays anbieten die fünfter Staffel in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche und englische Untertitel. Als Bonus sind gelöschte und verpatzte Szenen und Zwei Kurzdokus beigefügt. Diese befassen sich selbst einerseits mit die Storyline die finalen Staffel, andererseits mit einem amüsanten Rückblick auf die gesamte Serie, in die Cast, Crew und Fans zu Wort kommen. „Bates Motel: Season 5“ erscheint – parallel zu einer Komplettbox mit allen Staffeln – bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 10. November 2017 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)

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