Heimkino-Tipp: „Bates Motel: Staffel 4“ (2016)

We all go a little mad sometimes

Es hätte so viel schief bewegen sich können: Als die Serie „Bates Motel“ 2013 zum Leben erweckt wurde, war (zumindest meinerseits) die Skepsis groß. Der Ansatz die Macher, die Vorgeschichte zu einem die bekanntesten Thriller die Filmgeschichte, „Psycho“ (1960) von Alfred Hitchcock, in modernem Wäsche zu erzählen, klang ebenso mutig wie zum Scheitern verurteilt. Doch Carlton Cuse, Kerry Ehrin und Anthony Cipriano, die drei Verantwortlichen hinter dem Projekt, haben direkt den richtigen Ton getroffen. Mehr noch: Sie haben mit Vera Farmiga („Up in the Air“) als Mama Norma und Freddie Highmore („Charlie und die Schokoladenfabrik“) als Sohnemann Norman eine Besetzung gefunden, die jetzt schon vier Staffeln hoch eine schauspielerische Qualität abliefert, die nur wenige aktuelle Serien vorweisen können. Oder, gegen es deutlicher zu formulieren: DAS ist absolutes Gourmet-Material!

Bevor eingeschaltet dieser Stellung eine Besprechung die vierten Staffel die Serie folgt, noch eine Bitte: Wer die vorangegangenen drei Staffeln nicht kennt, diese dennoch noch ansehen möchte, sollte besser nicht weiterlesen – Spoilerwarnung!

Das Eind von Staffel Drei war für die Hauptfiguren zweifellos beliebig einschneidendes Kapitel: Norma hatte sich selbst mit dem einflussreichen Gangster Bob einen neuen Feind zugelegt, während Normans Zeitalter Ego die abrupt wieder aufgetauchten Bradley (Nicola Peltz, „Transformers 4 – Ära des Untergangs“) zum Verhängnis wurde. Existenz älterer Bruder Dylan (Max Thieriot, „House at the End of the Street“) hingegen fand sein Glück eingeschaltet die Seite von Emma (Olivia Cooke, „Ich und Earl und das Mädchen“), die wiederum eine nicht ungefährliche Lungentransplantation bevorstand. Spätestens mit die grandiosen finalen Kameraeinstellung die letzten Folge, die dem Schluss aus „Psycho“ gleicht, war klar: fortan wird es korrekt böse. Denn die erzählerische Kreis zum großen, cineastischen Prototyp war – zumindest was die charakterliche Entwicklung des Protagonisten angeht – jetzt geschlossen.

Häufiger und heftiger als zuvor zeigen die zehn neuen Episoden die dunkle Seite Normans, die stets häufiger eingeschaltet Blackouts leidet und während dieser Phasen Dinge tut, die sich selbst kaum noch unbemerkt mitten den Tisch kehren lassen. Seine besorgte Mama Norma lässt ihn daraufhin in eine Privatklinik einweisen, in die er psychologisch betreut werden soll. Um dies zahlen zu können, geht sie einen ungewöhnlichen „Deal“ mit Sheriff Romero (Nestor Carbonell, „The Dark Knight“) ein. Dylan und Emma beobachten diese Entwicklungen mit Sorge, planen parallel dazu jedoch ihre eigene Zukunft fernab vom Bates Motel. Wären dort nur nicht diese beunruhigenden Hinweise, die Dylan in Normans Zimmer entdeckt: Hat die labile Knabe möglicherweise etwas mit dem Verschwinden von Emmas Mama zu tun?

Oftmals wirkt das Auftauchen neuer Charaktere in etablierten Serien wie die verzweifelte Versuch, eine bereits auserzählte Erzählung irgendwie am Leben zu erhalten. Nicht so bei „Bates Motel“: Schon länger ist bekannt, dass die Macher die Serie auf fünf Staffeln angelegt haben. Jede neue Plotwendung mag dort anfangs vielleicht etwas konstruiert wirken, mit zunehmender Folgenanzahl ergeben sich selbst daraus allerdings überaus spannende, weitreichende Konflikte, die allesamt ihren Einzelteil eingeschaltet die sich selbst weiter entwickelnden Psychose unseres Lieblings-Hoteliers Norman haben. Insofern überrascht auch das Eind dieser Staffel: Es ist weniger beliebig „Cliffhanger“, als vielmehr das Versprechen die Autoren, mit den finalen, leider erstens 2017 erscheinenden Folgen, abermals etwas gesamt Besonderes zu präsentieren.

Inszenatorisch bleibt Season Four dem bewährten, optisch reizvollen Konzept treu, Moderne mit altem Chic zu kombinieren. Daraus entsteht eine etwas entrückte Realität, die angenehm und gleichsam bedrohlich wirkt.

Ergo: Qualitativ und inhaltlich spielt „Bates Motel“ auch hinein vierten Erdenjahr noch in die oberen Liga und begeistert mit tollem Cast, verstörenden Momenten und einer packenden Storyline. Bravo!

Die DVDs/Blu-rays anbieten die vierter Staffel in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche und englische Untertitel. Als Bonus sind gelöschte Szenen beigefügt. „Bates Motel: Season 4“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH und ist seit 3. November 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © Universal Pictures)

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