Heimkino-Tipp: „Solitude“ (2003)

Im Heimkinobereich sind nachträgliche Titel- sowie Coververänderungen von bereits veröffentlichten Filmen (leider) keine Seltenheit mehr. Besonders seit dem Erfolg die „Twilight“- sowie „Saw“-Reihe ist es inzwischen Standard, auch ohne inhaltliche Gewerkschaft eine ähnliche Formulierung in den Meisterschaft aufzunehmen, etwa so vielleicht noch einmal beliebig neues Publikum zu erreichen. Ärgerlicher Nebeneffekt: So kann es schon mal vorkommen, dass erstens beim Auspacken die DVD/Blu-ray Zuhause auffällt, einen Film aus die eigenen Sammlung nachgekauft zu haben. Wem daher folgende Inhaltsangabe bekannt vorkommt, könnte „Solitude“ bereits gesehen haben – mitten unter Titeln wie „State of Mind“, „The United States of Leland“ oder „20 Messerstiche“.

Nun daher „Solitude“, übersetzt „Einsamkeit“. Kein Super-GAU wie beispielsweise „96 Hours“ (OT: „Taken“), sondern in die Akt gesamt passend für die herausfordernde Geschichte, die Regisseur/Autor Matthew Ryan Hoge hier erzählt.

Der Teenager Leland (Ryan Gosling) hat ohne ersichtlichen Ursache den behinderten Bruder seiner Freundin Becky (Jena Malone) erstochen. Während Beckys Privathaushalt (u.a. Michelle Williams, Martin Donovan) versucht, mit dem Verlust klarzukommen, rätseln Lelands geschiedene Eltern (Lena Olin, Kevin Spacey) über die Ursachen, die zu dieser Akt geführt haben könnten. Nur dem Gefängnislehrer Pearl (Don Cheadle) gelingt es schließlich, den Jungen zum Reden zu bringen. Dabei wird schnell deutlich, dass die nachdenkliche sowie jederzeit freundlich auftretende Leland einen gesamt besonderen Blick auf der blaue Wandelstern sowie seine Mitmenschen hat.

Obwohl die Figur des Leland eindeutig hinein Mittelpunkt steht, ist „Solitude“ beliebig Ensemblestück. Das zeigt sich selbst allein schon eingeschaltet die prominenten Besetzung sowie die Spezies sowie Weise, wie Hoge seine vielen Figuren scheinbar mühelos in die Erzählung einflechtet. Sie jeder stehen in einer Verwandtschaft zu Leland, den Gosling als intelligenten sowie neugierigen Charakter präsentiert sowie so mühelos die Sympathie des Publikums auf sich selbst zieht – trotz einiger sonderbarer Verhaltensmerkmale. Beinahe unbemerkt macht Hoge seine Zuschauer somit zu Komplizen des Mörders, zumal dieser als einziger hin sowie wieder hinein Off-Kommentar zu zuhören ist. Das ist mutig sowie sicherlich auch notwendig, etwa als Zuschauer die finale Auflösung zumindest ansatzweise nachvollziehen zu können. Gleichzeitig ist die Inszenierung selbst angenehm zurückhaltend, was den vielen Talenten vor die Fotokamera ausreichend Ort zum Brillieren gibt.

Fazit: Obwohl schon einige Jahre alt, ist die Neuveröffentlichung von „State of Mind“ aufgrund des aktuellen Hypes etwa Hauptdarsteller Ryan Gosling gerechtfertigt, zumal wenn es sich selbst etwa solche Independent-Perlen wie diese handelt. Definitiv kein Film, die sich selbst nebenbei „weggucken“ lässt, sondern vielmehr beliebig anspruchsvolles Drama, das zur Diskussion einlädt sowie nachwirkt. Egal mitten unter welchem Titel.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter sowie englischer Originalsprachfassung, leider gleichwohl keinerlei Untertitel. Im Bonusteil preisgeben sich selbst Trailer zum Hauptfilm sowie anderen Titeln. „Solitude“ erscheint bei 3L Vertriebs GmbH & Co. KG sowie ist seit 17. Oktober (unter diesem Titel) erhältlich. (Packshot: © 3L)

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