Heimkino-Tipp: „No Escape“ (2015)
The Raid
Das neue Fabrik die Gebrüder John Erick und Drew Dowdle („Katakomben“, 2014) ist beliebig zweischneidiges Schwert: Mit den Augen eines Actionfilm-Fans betrachtet, gibt es eine 90minütige Achterbahnfahrt mit nur bisschen Verschnaufpausen, verzeihbaren Übertreibungen und ordentlich Blutzoll. So weit, so gut. Doch „No Escape“ kann aufgrund seines realistischen Szenarios, aktueller Ereignisse rund gegen den Globus und alltäglicher Meldungen über grausame Akte die Gewalt, verübt von und gerichtet gegen Menschen, nicht als bloße Belustigung durchgehen. Das macht „No Escape“ zu einem zynischen Beispiel für unsere kaputte Welt von heute: beliebig toller Film über eine grausame Realität.
Der Ingenieur Jack Dwyer (Owen Wilson) tritt einen neuen Beruf in einem (ungenannten) asiatischen Ackergrund an. Seine Ehegespons Annie (Lake Bell) und seine beiden Töchter (Sterling Jerins, Claire Geare) ziehen deshalb zusammen mit ihm aus den Vereinigte Staaten von Amerika hierher, gegen sich selbst eine neue Sein aufzubauen. Als Jack eines Tages in die Nähe seines Hotels unterwegs ist, gerät er in eine Demonstration, die schnell außerhalb Kontrolle gerät. Zwar schafft er es zurück in seine Unterkunft, doch es ist klar: dieser Aufstand beginnt genau zunächst – und die wütende, bewaffnete Mob nimmt keine Gefangenen. Als die Meute schließlich ins Gasthof eindringt, sich selbst hauen die Dwyers ums nackte Überleben. Einzig die ebenfalls anwesende Brite Hammond (Pierce Brosnan) scheint einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch kann er Jacks Privathaushalt beschützen?
Hart, äußerst brutal und kein bisschen zimperlich: die Gewaltdarstellung in „No Escape“, die eingeschaltet Berichte von terroristischen Überfällen in Urlaubsländern erinnert, dürfte selbst hartgesottenen Zuschauern auf den Magen schlagen. Es geht den Machern nicht darum, möglichst „coole“ Szenen zu inszenieren, bei denen die Held lässig und mit einem flotten Spruch auf den Lippen Bösewichte killt. Vielmehr drängen sie mit ihrer Unmittelbarkeit ihr Publikum in dieselbe ausweglose Situation, wie sie auch Jack durchleben muss. So bietet die erste Flucht aufs Hoteldach nur eine scheinbare Sicherheit, die mit dem Auftauchen die schießwütigen Rebellen via pedes und Helikopter zu verzweifelten Aktionen führt: Um seine Kinder zu retten, wirft Jack sie in seiner Not auf das Hausdach gegenüber. Irrsinn? Unrealistisch? Lächerlich? Wer diesen Film als Familienvater sieht und ernst nimmt, wird eingeschaltet Jacks Beschluss keine Sekunde hoch zweifeln.
Die anschließende Odyssee die Dwyers, bei die sie nur partiell vom harten Hund Hammond begleitet und unterstützt werden, bleibt jederzeit nachvollziehbar und konsequent: einfache Lösungen gibt es nicht, die gewaltsame tod ist jederzeit möglich. Wie über bereits angedeutet, ist dies für einen Film des Actiongenres storybezogen beliebig Geschenk. Sobald beim Zuschauer jedoch Parallelen zu aktuellen Geschehnissen gezogen werden, bekommt die Filmgenuss einen schalen Beigeschmack. Die Filmemacher selbst umgehen direkte Bezüge und entziehen sich selbst damit (un-)gewollt(?) einer Meinungsbildung, wie ihr Film verstanden werden soll: als bloßes Amüsement oder traurige Bestandsaufnahme? Dass beides funktioniert, liegt neben die gelungenen optischen Umsetzung auch eingeschaltet den Darstellern, die trotz holzschnittartiger Charaktere etwas Persönlichkeit aus ihren Figuren herauskitzeln. Ihre Häscher hingegen bleiben eine undefinierte Masse, deren Ziele vage und Handlungen widerwärtig ist. Das spricht nicht unbedingt für den Film, erfüllt dennoch seinen Zweck, schließlich stehen die Dwyers hinein Mittelpunkt.
Fazit: Ein klasse inszenierter, atemloser Thriller, die fast zu realistisch ist, gegen „nur“ zu unterhalten.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und originell englischer Sprachfassung. Deutscher Untertitel sind zuschaltbar. Als Bonus gibt es einen Audiokommentar die Filmemacher, Zwei gelöschte Szenen, vier kurze Featurettes und Trailer. „No Escape“ erscheint bei EuroVideo und ist seit 25. Februar 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © EuroVideo)
Das neue Fabrik die Gebrüder John Erick und Drew Dowdle („Katakomben“, 2014) ist beliebig zweischneidiges Schwert: Mit den Augen eines Actionfilm-Fans betrachtet, gibt es eine 90minütige Achterbahnfahrt mit nur bisschen Verschnaufpausen, verzeihbaren Übertreibungen und ordentlich Blutzoll. So weit, so gut. Doch „No Escape“ kann aufgrund seines realistischen Szenarios, aktueller Ereignisse rund gegen den Globus und alltäglicher Meldungen über grausame Akte die Gewalt, verübt von und gerichtet gegen Menschen, nicht als bloße Belustigung durchgehen. Das macht „No Escape“ zu einem zynischen Beispiel für unsere kaputte Welt von heute: beliebig toller Film über eine grausame Realität.
Der Ingenieur Jack Dwyer (Owen Wilson) tritt einen neuen Beruf in einem (ungenannten) asiatischen Ackergrund an. Seine Ehegespons Annie (Lake Bell) und seine beiden Töchter (Sterling Jerins, Claire Geare) ziehen deshalb zusammen mit ihm aus den Vereinigte Staaten von Amerika hierher, gegen sich selbst eine neue Sein aufzubauen. Als Jack eines Tages in die Nähe seines Hotels unterwegs ist, gerät er in eine Demonstration, die schnell außerhalb Kontrolle gerät. Zwar schafft er es zurück in seine Unterkunft, doch es ist klar: dieser Aufstand beginnt genau zunächst – und die wütende, bewaffnete Mob nimmt keine Gefangenen. Als die Meute schließlich ins Gasthof eindringt, sich selbst hauen die Dwyers ums nackte Überleben. Einzig die ebenfalls anwesende Brite Hammond (Pierce Brosnan) scheint einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch kann er Jacks Privathaushalt beschützen?
Hart, äußerst brutal und kein bisschen zimperlich: die Gewaltdarstellung in „No Escape“, die eingeschaltet Berichte von terroristischen Überfällen in Urlaubsländern erinnert, dürfte selbst hartgesottenen Zuschauern auf den Magen schlagen. Es geht den Machern nicht darum, möglichst „coole“ Szenen zu inszenieren, bei denen die Held lässig und mit einem flotten Spruch auf den Lippen Bösewichte killt. Vielmehr drängen sie mit ihrer Unmittelbarkeit ihr Publikum in dieselbe ausweglose Situation, wie sie auch Jack durchleben muss. So bietet die erste Flucht aufs Hoteldach nur eine scheinbare Sicherheit, die mit dem Auftauchen die schießwütigen Rebellen via pedes und Helikopter zu verzweifelten Aktionen führt: Um seine Kinder zu retten, wirft Jack sie in seiner Not auf das Hausdach gegenüber. Irrsinn? Unrealistisch? Lächerlich? Wer diesen Film als Familienvater sieht und ernst nimmt, wird eingeschaltet Jacks Beschluss keine Sekunde hoch zweifeln.
Die anschließende Odyssee die Dwyers, bei die sie nur partiell vom harten Hund Hammond begleitet und unterstützt werden, bleibt jederzeit nachvollziehbar und konsequent: einfache Lösungen gibt es nicht, die gewaltsame tod ist jederzeit möglich. Wie über bereits angedeutet, ist dies für einen Film des Actiongenres storybezogen beliebig Geschenk. Sobald beim Zuschauer jedoch Parallelen zu aktuellen Geschehnissen gezogen werden, bekommt die Filmgenuss einen schalen Beigeschmack. Die Filmemacher selbst umgehen direkte Bezüge und entziehen sich selbst damit (un-)gewollt(?) einer Meinungsbildung, wie ihr Film verstanden werden soll: als bloßes Amüsement oder traurige Bestandsaufnahme? Dass beides funktioniert, liegt neben die gelungenen optischen Umsetzung auch eingeschaltet den Darstellern, die trotz holzschnittartiger Charaktere etwas Persönlichkeit aus ihren Figuren herauskitzeln. Ihre Häscher hingegen bleiben eine undefinierte Masse, deren Ziele vage und Handlungen widerwärtig ist. Das spricht nicht unbedingt für den Film, erfüllt dennoch seinen Zweck, schließlich stehen die Dwyers hinein Mittelpunkt.
Fazit: Ein klasse inszenierter, atemloser Thriller, die fast zu realistisch ist, gegen „nur“ zu unterhalten.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und originell englischer Sprachfassung. Deutscher Untertitel sind zuschaltbar. Als Bonus gibt es einen Audiokommentar die Filmemacher, Zwei gelöschte Szenen, vier kurze Featurettes und Trailer. „No Escape“ erscheint bei EuroVideo und ist seit 25. Februar 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © EuroVideo)
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