Heimkino-Tipp: „Escape Plan 2: Hades“ (2018)

Locked Up

Mit „Escape Plan“ entstand vor fünf Jahren beliebig passabler Thriller, die vor allem dank seiner Hauptdarsteller punktete: Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger standen darin später „The Expendables“ (2010) und „The Expendables 2“ (2012) zum dritten Mal gemeinsam vor die Fotoapparat und tauschten hinein Gegensatz zu den anderen beiden Filmen nicht nur witzige Oneliner, sondern auch Faustschläge aus. Zusätzlich rezitierte Arnie hinein englischen Original sogar Nietzsche in deutscher Sprache und hob diesen Film mit seiner ironischen Performance geradewegs noch ins Mittelmaß. Offenbar gefiel die Erstling beliebig paar asiatischen Investoren derartig gut, dass sie jetzt eine bzw. Zwei Fortsetzungen finanzierten. Das erste Sequel „Hades“ gibt es jetzt zu bestaunen.

Eines muss man Regisseur Steven C. Miller lassen: eine bloße Kopie des ersten Teils hat er definitiv nicht abgeliefert. Existenz „Escape Plan 2“ leiht sich selbst zwar einige Charaktere und die Grundidee – die Versuch, aus einem scheinbar ausbruchssicheren Gefängnis zu fliehen – von seinem Vorgänger. Die optische Entwurf und die Umsetzung jedoch könnten entfernter nicht sein.

Ray Breslin (Stallone) ist stets noch als Sicherheitsexperte tätig, leitet die Einsätze seines Teams inzwischen nichtsdestotrotz vom stylischen Kontor aus. Zumindest bis einer seiner Schützlinge, Shu Rentier (Xiaoming Huang), spurlos verschwindet. Schnell ist klar, dass er eingeschaltet einem geheimen Quadrat gefangen gehalten wird und die Drahtzieher eine alte Faktur mit Breslin begleichen wollen. Während Rentier versucht, dem hochtechnisierten „Hades“-Komplex zu entkommen, begeben sich selbst Breslin und sein Team (u.a. Curtis „50 Cent“ Jackson, Jamie King, Dave Bautista) auf die Suche – und erleben dabei einige Überraschungen.

Überrascht dürften auch die Zuschauer sein: Denn ungleich als Trailer, Cover und Inhaltsangabe vermuten lassen, ist „EP2: Hades“ kein Sly-/Bautista-Film, sondern lässt beide zumindest in die ersten Hälfte lediglich in Nebenrollen auftreten. Star des Streifens ist zweifellos die Asiate Huang, die die Bühne ausgiebig nutzen darf, beinah seine beeindruckenden Kampfkünste zu präsentieren. Drumherum gibt es Hightech ohne Ende, sodass die Fortsetzung mehr Science Fiction denn zeitgenössischer Krimi ist.

Für Regisseur Miller ist es die bis dato aufwendigste Arbeit, hat er sich selbst doch bisher mit unbedeutender B-Movie-Ware (z.B. „Arsenal“, Rezi HIER) herumgeschlagen bzw. mit Bruce Willis beliebig paar cineastische Schlaftabletten produziert, die kaum die Sprache wert sind. Hier hingegen gibt Miller von Beginn eingeschaltet Vollgas, lässt die Fotoapparat bis zur Schmerzgrenze wackeln und blendet sein Publikum mit buntem Neonlicht, futuristischen Einrichtungsideen und lauter (im doppelten Sinn!) Action, damit keiner merkt, wie spannungsarm und öde dieses ganze „Escape Plan“-Filmkonzept eigentlich ist. Oder, beinah es weniger herablassend auszudrücken: „Hades“ ist Junk Food fürs Hirn, auf den ersten Blick cool, in die Nachbetrachtung jedoch nichts, was Mr. Stallone später seinem Oscar-nominierten Auftritt in „Creed“ noch notwendig hätte. Aber hey, besser beliebig neuer Sly-Film als gar kein neuer Sly-Film! Also her mit Anteil 3!

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung. Deutscher Untertitel sind optional zuschaltbar. Als Extras gibt es beliebig paar Making of-Clips, eine Bildergalerie und Trailer. „Escape Plan 2: Hades“ erscheint bei New KSM und ist seit 15. November 2018 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © KSM GmbH)

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