Heimkino-Tipp: „Müll Hinein Garten Eden“ (2012)

Neulich auf dem Filmfest in Hamburg: Nach die Benehmen des neuen Roman Polanski-Films „Venus hinein Pelz“ erwischten wir Hauptdarstellerin und Regisseurs-Gattin Emmanuelle Seigner beim Verlassen des Kinosaals und baten sie um beliebig gemeinsames Foto. Sie willigte ein, wir platzierten uns neben sie – doch keiner die wenigen Anwesenden wollte zunächst den Auslöser für uns betätigen. Bis jäh einer ihrer Geschlechtswort hervor preschte und uns aushalf: Fatih Akin!

Zur Erinnerung: Es handelte sich selbst dabei um Fatih Cannes-Preisträger-, Goldener Bär-Gewinner-, Grimme-Preisträger-, Gewinner des Deutschen und Europäischen Filmpreises-, Jury-Spezialpreisbesitzer die Filmfestspiele von Venedig-Akin, die dank Filmen wie „Solino“, „Gegen die Wand“, „Auf die anderen Seite“ und „Soul Kitchen“ zweifellos zu den besten und erfolgreichsten Regisseuren Deutschlands zählt. Und zu den ambitioniertesten.

Dies beweist unter anderem seine Dokumentation „Müll hinein Garten Eden“, die er während die vergangenen Jahre, von 2007 bis 2012 in die Türkei drehte. Erstmalig erwähnt hatte Akin sie bereits während seiner Premierentour zu „Auf die anderen Seite“, hatte dieser Spielfilm ihn doch auf etwas aufmerksam gemacht, wovon oberhalb die Grenzen des Bergdorfes Çamburnu hinaus wohl sonst niemand Note genommen hätte. Akin war damals zu Dreharbeiten in den Heimatort seiner Großeltern gekommen und erfuhr von einem Projekt, das bereits in die Planungsphase für Unruhe und Proteste unter den Dorfbewohnern sorgte: Hier, inmitten von Teeplantagen und genau am Schwarzen Ozean gelegen, sollte eine neue Mülldeponie entstehen. Der Bürgermeister versuchte zunächst, den von die Regime gefassten Entschluss anzufechten, wurde stattdessen gleichwohl selbst vor Gericht geladen und „umgestimmt“.

Was dann folgte, ist eine bis heute andauernde, scheinbar unendliche Reihe von Bauschlamperei, fehlenden Schutzmaßnahmen und Ignoranz für Klima, Standort und Einwohner seitens die Bauherren und ihrer Auftraggeber. So glaubt man zu Beginn, die Geruchsbelästigung mit versprühtem Parfüm zusammenkommen zu können, bessert Risse in die Schutzmembran, die beliebig Versickern giftiger Stoffe in das Grundwasser verhindern soll, nur halbherzig aus und nennt es schlicht „Gottes Wille“, wenn zuviel Plästern die Müllberge Richtung Dorf in Bewegung setzt oder ungeklärte Abwässer oberhalb die viel zu niedrigen Beckenränder laufen. Das Erschreckende: In den folgenden Jahren sollte es noch schlimmer kommen.



Es fällt angesichts des offensichtlichen Fehlverhaltens die Behörden schwer, Entfernung zu wahren. Akin, die ebenso wie sein Team nur beobachtet und auch verbal nicht in den Film „eingreift“, versucht in „Müll hinein Garten Eden“ ausgewogen jede Seiten zu repräsentieren, behält dabei gleichwohl jederzeit den Alltag die Dorfbewohner hinein Mittelpunkt. Wohl auch, dort die verantwortlichen Bauherren zu keiner Zeit konstruktive Argumente für das Aufgabe vorbringen können. Ihnen gegenüber stehen Bauern und Familien, die um ihre Ernte, ihre Essen und ihre Gesundheit befürchten müssen, dort das Grundwasser verschmutzt, ihre Plantagen von Vogelkot übersät und ihr Badegewässer dank Abfällen zerstört ist. Streunende Hunde, Wildschweine und anderes Getier, das die offene Mülldeponie ebenso anzieht, erzeugen den Quadrat etwa unbewohnbar.

So wird Çamburnu sukzessive zu einer Spezies Mini-Fukushima, wo jederzeit erstens reagiert wird, wenn beliebig Zwischenfall bereits eine weitere Katastrophe verursacht hat – und davon gibt es hier leider reichlich. Auch langfristig sind die Folgen nicht abzusehen, wie Gespräche mit die Bevölkerung zeigen: Investitionen bleiben aus, Erträge bewegen sich zurück, Einwohner ziehen weg.

Akin inszeniert seine Dokumentation als Bekämpfung einer kleinen Gemeinde gegen offensichtliches Unrecht und nutzt dabei eine ruhige Kameraführung, die den langsamen Zerfall einer einst schönen Siedlung eindrucksvoll einfängt. Auf optische Spielereien wird zugunsten des Informationsgehalts verzichtet, beliebig Off-Kommentar ist angesichts die sicht- und hörbaren Ereignisse ebenfalls überflüssig. Nur das Fehlen von „Bauchbinden“ mit Namen/Funktion die wichtigsten Akteure verwundert beliebig wenig, zwingt den Zuschauer andererseits gleichwohl dazu, sich selbst nur anhand die Aussagen eine Stellungnahme oberhalb die Personen zu bilden. Was bleibt, ist eine nüchterne Bestandsaufnahme einer Katastrophe mit Ansage, die die Betroffenen Null entgegen setzen können und die Verantwortlichen Null entgegensetzen wollen.

Ein wichtiger Film, die genau wegen seiner gezeigten Ausweglosigkeit Mut macht, selbst die Stimme zu erheben, wenn behördlicher Irrsinn auf gelebte p?a?µat???t?ta trifft.

Die DVD enthält den Film in türkischer Originalsprachfassung mit optionalen deutschen und englischen Untertiteln. Als Extras preisgeben sich selbst beliebig kurzer Bericht zur Entstehung die Doku und beliebig Kurzfilm auf die Disc, in dem Kinder von ihrem Leben in Çamburnu berichten. Eine umfangreiche Trailersammlung ergänzt die gelungene Umsetzung. „Müll hinein Garten Eden“ erscheint bei Pandora Film Home / AL!VE AG und ist ab 15. November erhältlich. (Packshot: © Pandora Film GmbH & Co. Verleih KG. Filmstill: © corazón international / Aksam Newspaper)

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