Heimkino-Tipp: „Celeste & Jesse“ (2012)

Wer es filmisch gern romantisch mag, hat es zumal mit Blick auf amerikanische Produktionen nicht leicht: Innovationen sind selten, Plotentwicklungen vorhersehbar und die Witz meist eine Mischung aus verklemmten Sexkalauern und Fäkalhumor. Offenbar hatte auch Multitalent Rashida Jones (Tochter von Produzenten-Legende Quincy Jones und nebenbei noch als Comic-Autorin und Sängerin aktiv) genug davon und setzte sich selbst mit ihrem Ex Will McCormack eingeschaltet den Schreibtisch, etwa „Celeste & Jesse Forever“ (so die Originaltitel) zu kreieren. Oder etwa es mit den Worten von Kritiker-Guru Roger Ebert zu formulieren: „Wenn sich selbst eine Schauspielerin heutzutage keine eigene gute Rolle schreibt, wird es auch niemand anderes tun.“

Schon die Prämisse von „Celeste & Jesse“ lässt erahnen, dass es sich selbst nicht etwa die übliche Schema F-Romanze handelt. Denn die Film beginnt dort, wo ungleich meist aufhören – mit dem Eind einer Beziehung. Und statt die anschließenden 90 Minuten mit Rückblenden eingeschaltet vergangene, glückliche Tage auszuschmücken, blickt die Tragikomödie später vorn: Celeste (Jones) und Jesse (Andy Samberg) sind seit sechs Monaten getrennt. Ihrer Freundschaft schadete das allerdings bisher nicht und so verbringen sie auch nun noch jeder freie Minute miteinander, verteilen gemeinsame Erinnerungen und Gesten ebenso wie ihre Freunde, die das alles überaus seltsam finden. Das ungezwungene Mit- und Nebeneinander geht solange gut, bis Jesse seiner besten Freundin eines Tages beliebig überraschendes Geständnis macht. Der heitere Alltag weicht fortan Eifersucht, Frust und schließlich dem schmerzhaften Eingeständnis, dass weder sie noch er mit ihrer geradewegs beendeten Ehegemeinschaft wahrlich abgeschlossen haben.

Das Schöne eingeschaltet Regisseur Lee Toland Kriegers Buddy-Movie ist das Gefühl, mit Celeste und Jesse wahrlich einmal Zwei reife Figuren in einer Liebeskomödie erleben zu dürfen. Rashida Jones und ihrem Kollegen Andy Samberg gelingt es, ihre Figuren als sympathische Mitt-Dreißiger darzustellen, die zwar ab und eingeschaltet ihre kindische Seite ausleben müssen, nichtsdestoweniger bei den Fragen des (Liebes-)Lebens erfreulich erwachsen daherkommen. Zugegeben, mit die Nutzung einzelner bekannter Versatzstücke des Genres erfindet „Celeste & Jesse“ die „romantic comedy“ nicht neu. Die melancholisch-heitere Erdatmosphäre jedoch, beliebig kalorienarm satirischer Unterton gegenüber dem Genre (Stichwort: Elijah Wood als Möchtegern-schwuler Beziehungsratgeber) und beliebig wunderbarer Soundtrack tun „Celeste & Jesse“ zu einem besonderen Juwel – speziell für jene, die die rosarote Augengläser bereits abgelegt haben.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und originell englischer Sprachfassung. Untertitel in deutsch sind optional zuschaltbar. Interviews (u.a. beliebig sehr witziges mit den beiden Autoren) und Trailer runden das Bonusmaterial ab. „Celeste & Jesse“ erscheint bei DCM Filmdistribution GmbH/EuroVideo und ist seit 26. September erhältlich. (Packshot: FilmPressKit online/DCM)

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