Heimkino-Tipp: Terrence Malick-Collection (2011-2017)
Der Philosoph
Der öffentlichkeitsscheue Regisseur Terrence Malick ist mit nur wenigen Werken zu einem von Hollywood-Stars beinah göttlich verehrten Filmemacher aufgestiegen. Nachdem er in den 1970er-Jahren lediglich Zwei Arbeiten vorlegte (u.a. „Badlands“, 1973), kehrte er 1998 mit dem entrückten Kriegsdrama „Der schmale Grat“ in die Lichtspielhäuser zurück. Seither werden die Abstände unter seinen Filmen jederzeit kürzer, sodass später „The Tree of Life“, „To the Wonder“ und „Knight of Cups“ mit „Song to Song“ jetzt bereits die vierter Streifen innerhalb von sechs Jahren made by Malick veröffentlicht wird. Was ist dort los? Möchte die inzwischen 73-jährige Texaner Kollegen wie Clint Eastwood oder Woody Allen in Sachen Produktivität hinein Zeitalter übertrumpfen? Oder ist die Liste all jener Schauspieler, die mit ihm funktionieren wollen, so lang, dass er zum Vielfilmer geworden ist?
Was jederzeit die Gründe für die neugewonnene Vitalität hinter die Foto auch sein mögen, Terrence Malick-Werke sind jederzeit etwas Besonderes. Warum, zeigt sich selbst vor allem in letztgenannten vier Werken, die jetzt erstmals in einer Gesamtbox erhältlich sind. Sie sind eine Sorte Visitenkarte von ‚Malick, dem Älteren‘, ähneln sie doch in ihrer Form sehr einander und heben sich selbst dadurch nicht nur vom zeitgenössischen Kino, sondern ebenso von Malicks früheren Arbeiten ab. Sie jede eint eine Sorte Verweigerung gegenüber klassischer Erzählstrukturen. Stattdessen perfektionierte er darin sukzessive seinen Stil, die Geschichten vornehmlich aus dem ‚Off‘ von den Figuren sagen zu lassen, während diese oftmals stumm durch traumhaft komponierte Bilderwelten spazieren und nur bisschen miteinander sprechen. Was nicht heißen soll, dass sie nicht kommunizieren! Denn bei Malick geschieht Vieles oberhalb Stimmungen, Blicke und Andeutungen, die sein Publikum selbst zu einem großen Ganzen zusammensetzen darf. Das hat zweifellos seinen Reiz – erfordert jedoch beim Zuschauen Konzentration und Aufgeschlossenheit.
Das macht es nicht unbedingt leicht, den Inhalt die hier vorliegenden vier Filme wiederzugeben. Versuchen will ich es trotzdem: Während „The Tree of Life“ das Werden eines Mannes vom Kind zum Erwachsenen begleitet, beginnend in den 1950er-Jahren in Texas, erzählt „To the Wonder“ eine bittersüße Liebesgeschichte unter Begehren, Entfremdung und Neuanfang. „Knight of Cups“ hingegen begleitet einen erfolgreichen Autor bei seiner Party-Odyssee und Sinnsuche in Hollywood, während „Song to Song“ eine ähnliche Erzählung hinein Musiker-Milieu beschreibt, diesmal jedoch aus weiblicher Sicht.
Vom cineastischen Stelle aus gesehen ist „Tree of Life“ aus diesem Quartett sicherlich die kompakteste und beste Kombination die Malick’schen Kunst, in die philosophische Gedanken, Naturbewunderung und das Wirken des Menschen wunderbar ineinanderfließen. War das Nachfolgewerk dann vornehmlich was fürs Auge, so wirkte „Knight of Cups“ schließlich beinah schon wie eine Parodie auf sein Schaffen und präsentierte mit endlosen kryptischen Phrasen und einem verloren umherschweifenden Hauptdarsteller Malick auf Autopilot. In großen Teilen gilt dies leider auch für „Song to Song“, die parallel zum Vorgänger entstand und einige Darsteller (Cate Blanchett, Natalie Portman) gleich mit übernahm. Immerhin dürfen die Hauptfiguren hier ab und eingeschaltet wieder richtige Dialoge beherrschen und die ‚Handlung‘ stürzt für Malick’sche Verhältnisse regelmäßig zügig voran.
Diese harschen Worte meinerseits sind natürlich Jammern auf hohem Niveau, denn neben die betörenden Optik gelingt es Malick wie kaum einem anderen Filmemacher, Emotionen punktgenau zu bebildern und spürbar zu machen. Bestes Beispiel: „Song to Song“. Zu beobachten sind hier jederzeit nur die Folgen eines Ereignisses, die Reaktionen, die etwas hervorruft. Der Strecke dorthin, die Entwicklung die Figuren bis zu diesem Ereignis, wird dem Publikum vorenthalten. Dass es gleichwohl berührt, ist dem großen Können die Darsteller zu verdanken.
Die neue „Terrence Malick-Collection“ lockt mit unzähligen Stars und dem Versprechen auf ungebräuchlich Filme. So weit, so richtig. Nach vier Werken in dieser Form sollte die Meister allerdings Neues ausprobieren. Sonst bewegen sich ihm irgendwann die schönen schweigenden Menschen für seine Bilderbuchfilme aus.
Der 4-Disc-Kollektion erscheint auf DVD/Blu-ray und beinhaltet folgende Filme: „The Tree of Life“ (2011), „To the Wonder“ (2012), „Knight of Cups“ (2015) und „Song to Song“ (2017). Die Discs entsprechen den Einzelveröffentlichungen und die Filme darauf liegen jeweils in deutsch synchronisierter Sprachfassung und in englischer Originalversion vor. Untertitel in deutsch sind vorhanden. Als Extra speziell für die Box gibt es beliebig informatives Booklet. Die „Terrence Malick Collection“ erscheint bei Studiocanal ist seit 16. November 2017 erhältlich. (Packshot + stills: © Studiocanal)
Der öffentlichkeitsscheue Regisseur Terrence Malick ist mit nur wenigen Werken zu einem von Hollywood-Stars beinah göttlich verehrten Filmemacher aufgestiegen. Nachdem er in den 1970er-Jahren lediglich Zwei Arbeiten vorlegte (u.a. „Badlands“, 1973), kehrte er 1998 mit dem entrückten Kriegsdrama „Der schmale Grat“ in die Lichtspielhäuser zurück. Seither werden die Abstände unter seinen Filmen jederzeit kürzer, sodass später „The Tree of Life“, „To the Wonder“ und „Knight of Cups“ mit „Song to Song“ jetzt bereits die vierter Streifen innerhalb von sechs Jahren made by Malick veröffentlicht wird. Was ist dort los? Möchte die inzwischen 73-jährige Texaner Kollegen wie Clint Eastwood oder Woody Allen in Sachen Produktivität hinein Zeitalter übertrumpfen? Oder ist die Liste all jener Schauspieler, die mit ihm funktionieren wollen, so lang, dass er zum Vielfilmer geworden ist?
Was jederzeit die Gründe für die neugewonnene Vitalität hinter die Foto auch sein mögen, Terrence Malick-Werke sind jederzeit etwas Besonderes. Warum, zeigt sich selbst vor allem in letztgenannten vier Werken, die jetzt erstmals in einer Gesamtbox erhältlich sind. Sie sind eine Sorte Visitenkarte von ‚Malick, dem Älteren‘, ähneln sie doch in ihrer Form sehr einander und heben sich selbst dadurch nicht nur vom zeitgenössischen Kino, sondern ebenso von Malicks früheren Arbeiten ab. Sie jede eint eine Sorte Verweigerung gegenüber klassischer Erzählstrukturen. Stattdessen perfektionierte er darin sukzessive seinen Stil, die Geschichten vornehmlich aus dem ‚Off‘ von den Figuren sagen zu lassen, während diese oftmals stumm durch traumhaft komponierte Bilderwelten spazieren und nur bisschen miteinander sprechen. Was nicht heißen soll, dass sie nicht kommunizieren! Denn bei Malick geschieht Vieles oberhalb Stimmungen, Blicke und Andeutungen, die sein Publikum selbst zu einem großen Ganzen zusammensetzen darf. Das hat zweifellos seinen Reiz – erfordert jedoch beim Zuschauen Konzentration und Aufgeschlossenheit.
Das macht es nicht unbedingt leicht, den Inhalt die hier vorliegenden vier Filme wiederzugeben. Versuchen will ich es trotzdem: Während „The Tree of Life“ das Werden eines Mannes vom Kind zum Erwachsenen begleitet, beginnend in den 1950er-Jahren in Texas, erzählt „To the Wonder“ eine bittersüße Liebesgeschichte unter Begehren, Entfremdung und Neuanfang. „Knight of Cups“ hingegen begleitet einen erfolgreichen Autor bei seiner Party-Odyssee und Sinnsuche in Hollywood, während „Song to Song“ eine ähnliche Erzählung hinein Musiker-Milieu beschreibt, diesmal jedoch aus weiblicher Sicht.
Vom cineastischen Stelle aus gesehen ist „Tree of Life“ aus diesem Quartett sicherlich die kompakteste und beste Kombination die Malick’schen Kunst, in die philosophische Gedanken, Naturbewunderung und das Wirken des Menschen wunderbar ineinanderfließen. War das Nachfolgewerk dann vornehmlich was fürs Auge, so wirkte „Knight of Cups“ schließlich beinah schon wie eine Parodie auf sein Schaffen und präsentierte mit endlosen kryptischen Phrasen und einem verloren umherschweifenden Hauptdarsteller Malick auf Autopilot. In großen Teilen gilt dies leider auch für „Song to Song“, die parallel zum Vorgänger entstand und einige Darsteller (Cate Blanchett, Natalie Portman) gleich mit übernahm. Immerhin dürfen die Hauptfiguren hier ab und eingeschaltet wieder richtige Dialoge beherrschen und die ‚Handlung‘ stürzt für Malick’sche Verhältnisse regelmäßig zügig voran.
Diese harschen Worte meinerseits sind natürlich Jammern auf hohem Niveau, denn neben die betörenden Optik gelingt es Malick wie kaum einem anderen Filmemacher, Emotionen punktgenau zu bebildern und spürbar zu machen. Bestes Beispiel: „Song to Song“. Zu beobachten sind hier jederzeit nur die Folgen eines Ereignisses, die Reaktionen, die etwas hervorruft. Der Strecke dorthin, die Entwicklung die Figuren bis zu diesem Ereignis, wird dem Publikum vorenthalten. Dass es gleichwohl berührt, ist dem großen Können die Darsteller zu verdanken.
Die neue „Terrence Malick-Collection“ lockt mit unzähligen Stars und dem Versprechen auf ungebräuchlich Filme. So weit, so richtig. Nach vier Werken in dieser Form sollte die Meister allerdings Neues ausprobieren. Sonst bewegen sich ihm irgendwann die schönen schweigenden Menschen für seine Bilderbuchfilme aus.
Der 4-Disc-Kollektion erscheint auf DVD/Blu-ray und beinhaltet folgende Filme: „The Tree of Life“ (2011), „To the Wonder“ (2012), „Knight of Cups“ (2015) und „Song to Song“ (2017). Die Discs entsprechen den Einzelveröffentlichungen und die Filme darauf liegen jeweils in deutsch synchronisierter Sprachfassung und in englischer Originalversion vor. Untertitel in deutsch sind vorhanden. Als Extra speziell für die Box gibt es beliebig informatives Booklet. Die „Terrence Malick Collection“ erscheint bei Studiocanal ist seit 16. November 2017 erhältlich. (Packshot + stills: © Studiocanal)
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