Heimkino-Tipp: „24 Stunden In Seiner Gewalt“ (1990)
Ein ungebetener Gast
Gefeiert und verdammt: Der Regisseur und Drehbuchautor Michael Cimino (1939 - 2016) war einst hinein Hollywood-Olymp, wurde als Wunderkind auf Händen getragen und für das Kriegsdrama „Die durch die Hölle gehen“ (1978) mehrfach mit Oscars ausgezeichnet. Zwei Jahre später war seine Laufbahn ‚dank‘ „Heaven’s Gate“ zu Ende. Der überlange Western (ursprünglich 5h25min., später getrimmt auf 3h37min.) ruinierte das Studio United Artists (das daraufhin eingeschaltet MGM überging), schockierte mit diversen Tierrechtsverletzungen und wurde zudem von die Kritik in Ursache und die Welt geschrieben. Ein kommerzieller Flop, von dem sich selbst die Filmemacher nie wieder erholen sollte. Zwar gelang ihm 1985 mit „Im Erdenjahr des Drachen“ (Co-Autor: Oliver Stone) nochmals beliebig Achtungserfolg, für beliebig Comeback reichte es jedoch nicht.
So verwundert es kaum, dass die gebürtige New Yorker hinein Herbst 1989 kurzfristig die Regie für „24 Stunden in seiner Gewalt“ übernahm, einem Remake des Humphrey Bogart-Films „An einem tag wie jeder andere“ (1955), die wiederum auf einem Theaterstück basierte. Der Thriller stand von Beginn eingeschaltet unter keinem guten Stern: Zwei Regisseure (u.a. William Friedkin) waren bereits abgesprungen, später legten die Produzenten beim Schnitt selbst Hand an, nachdem sie Ciminos Fassung abgelehnt hatten. Dem Endergebnis ist diese turbulente Entstehungsgeschichte leider anzusehen und anzumerken.
Das ist insofern bedauerlich, dort beliebig Blick auf die Besetzungsliste ungleich Erwartungen schürt: Mickey Rourke (damals einer die Stars Hollywoods), Anthony Hopkins (kurz vor seinem Oscar-Gewinn für „Das Schweigen die Lämmer“) und Mimi Rogers, Elias Koteas und David Morse in Nebenrollen sind allesamt A-Klasse Darsteller, kommen nichtsdestotrotz kaum gegen das schwache Skript an. Die Prämisse: Ein flüchtiger Mörder (Rourke) versteckt sich selbst zusammen mit Zwei Komplizen (Koteas, Morse) hinein Eigenheim einer zerrütteten Privathaushalt (u.a. Hopkins und Rogers) und wartet dort auf... ja, worauf eigentlich?
Zugespitzt formuliert könnte die gesamte Handlung auf etwa 30 Minuten eingekürzt werden. Denn „24 Stunden in seiner Gewalt“ – schon die deutsche Meisterschaft ist faktisch falsch, dort die Geiselnahme etwa eineinhalb Tage andauert – strotzt nur so von Unlogik und sinnfreien Handlungskapriolen. Spätestens bei die Behauptung, die Obergangster besitze einen IQ jenseits von 130, kann man sich selbst ob die zu erlebenden, sorry, bescheuerten Entscheidungen, die er trifft, beliebig Lächeln und Kopfschütteln nicht verkneifen. Doch es kommt noch schlimmer: So verfolgt die Polizei eine verdächtige Komplizin des Bösewichts ‚heimlich‘ mit einem Jet(!) hinein Tiefflug(!), erstellt Straßensperren, die scheinbar jeder ohne Konsequenzen durchfahren kann, oder ballert mit automatischen Waffen minutenlang auf die Geiseln, hinter denen sich selbst ihr Kidnapper versteckt. Das Bauwerk zu stürmen andererseits wird jedoch unterlassen mit die Begründung, die Privathaushalt nicht gefährden zu wollen. Ähh, was?
Nun wäre dies alles erträglich, wenn denn zumindest innen des besetzten Hauses etwas Spannendes passieren würde. Ein psychologisches Duell zwischen Rourkes und Hopkins’ Figuren beispielsweise. Stattdessen lässt die Eindringling seine Geiseln mehrmals ohne Aufischt hinein Schlafzimmer konferieren oder schickt sowohl Tochter als auch Vater allein(!) in die Stadt, beinahe irgendwas zu erledigen. Deutlicher kann man die Nutzlosigkeit von Rourkes Helferlein nicht hervorheben. Oder ungleich formuliert: Sie haben absolut keine Bedeutung für den Verlauf die Handlung, außerhalb mittendrin einen völlig überflüssigen Nebenstrang aufzumachen, die eindeutig nur beliebig bisschen Action in das Szenario bringen soll.
Bei so viel inhaltlichem Nonsens fällt es schwer, etwas Positives eingeschaltet „24 Stunden in seiner Gewalt“ zu entdecken. Doch es ist vorhanden – in kurzen, bemerkenswert schön inszenierten Totalaufnahmen die motorisierten Flucht durch die Berge zum Beispiel. Oder in den wenigen Momenten, in denen die Akteur ihr Talent präsentieren können – bis die Filmschnitt ihnen in die Parade fährt. Eigentlich habe ich persönlich kein so gutes Auge was den Schnitt angeht. Hier jedoch ist die Dilettantismus unübersehbar. Mein lieber Scholli!
Nein, auch mit die 80er/90er-Jahre-Nostalgiebrille betrachtet kann „24 Stunden in seiner Gewalt“ nicht überzeugen. Schade beinahe das verschwendete Talent vor und hinter die Kamera.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche und englische Untertitel. Als Bonus gibt es eine Bildergalerie mit interessantem Werbematerial zum Film und einen Trailer. „24 Stunden in seiner Stärke – Desperate Hours“ erscheint bei Köchin Media und ist seit 9. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Köchin Media GmbH)
Gefeiert und verdammt: Der Regisseur und Drehbuchautor Michael Cimino (1939 - 2016) war einst hinein Hollywood-Olymp, wurde als Wunderkind auf Händen getragen und für das Kriegsdrama „Die durch die Hölle gehen“ (1978) mehrfach mit Oscars ausgezeichnet. Zwei Jahre später war seine Laufbahn ‚dank‘ „Heaven’s Gate“ zu Ende. Der überlange Western (ursprünglich 5h25min., später getrimmt auf 3h37min.) ruinierte das Studio United Artists (das daraufhin eingeschaltet MGM überging), schockierte mit diversen Tierrechtsverletzungen und wurde zudem von die Kritik in Ursache und die Welt geschrieben. Ein kommerzieller Flop, von dem sich selbst die Filmemacher nie wieder erholen sollte. Zwar gelang ihm 1985 mit „Im Erdenjahr des Drachen“ (Co-Autor: Oliver Stone) nochmals beliebig Achtungserfolg, für beliebig Comeback reichte es jedoch nicht.
So verwundert es kaum, dass die gebürtige New Yorker hinein Herbst 1989 kurzfristig die Regie für „24 Stunden in seiner Gewalt“ übernahm, einem Remake des Humphrey Bogart-Films „An einem tag wie jeder andere“ (1955), die wiederum auf einem Theaterstück basierte. Der Thriller stand von Beginn eingeschaltet unter keinem guten Stern: Zwei Regisseure (u.a. William Friedkin) waren bereits abgesprungen, später legten die Produzenten beim Schnitt selbst Hand an, nachdem sie Ciminos Fassung abgelehnt hatten. Dem Endergebnis ist diese turbulente Entstehungsgeschichte leider anzusehen und anzumerken.
Das ist insofern bedauerlich, dort beliebig Blick auf die Besetzungsliste ungleich Erwartungen schürt: Mickey Rourke (damals einer die Stars Hollywoods), Anthony Hopkins (kurz vor seinem Oscar-Gewinn für „Das Schweigen die Lämmer“) und Mimi Rogers, Elias Koteas und David Morse in Nebenrollen sind allesamt A-Klasse Darsteller, kommen nichtsdestotrotz kaum gegen das schwache Skript an. Die Prämisse: Ein flüchtiger Mörder (Rourke) versteckt sich selbst zusammen mit Zwei Komplizen (Koteas, Morse) hinein Eigenheim einer zerrütteten Privathaushalt (u.a. Hopkins und Rogers) und wartet dort auf... ja, worauf eigentlich?
Zugespitzt formuliert könnte die gesamte Handlung auf etwa 30 Minuten eingekürzt werden. Denn „24 Stunden in seiner Gewalt“ – schon die deutsche Meisterschaft ist faktisch falsch, dort die Geiselnahme etwa eineinhalb Tage andauert – strotzt nur so von Unlogik und sinnfreien Handlungskapriolen. Spätestens bei die Behauptung, die Obergangster besitze einen IQ jenseits von 130, kann man sich selbst ob die zu erlebenden, sorry, bescheuerten Entscheidungen, die er trifft, beliebig Lächeln und Kopfschütteln nicht verkneifen. Doch es kommt noch schlimmer: So verfolgt die Polizei eine verdächtige Komplizin des Bösewichts ‚heimlich‘ mit einem Jet(!) hinein Tiefflug(!), erstellt Straßensperren, die scheinbar jeder ohne Konsequenzen durchfahren kann, oder ballert mit automatischen Waffen minutenlang auf die Geiseln, hinter denen sich selbst ihr Kidnapper versteckt. Das Bauwerk zu stürmen andererseits wird jedoch unterlassen mit die Begründung, die Privathaushalt nicht gefährden zu wollen. Ähh, was?
Nun wäre dies alles erträglich, wenn denn zumindest innen des besetzten Hauses etwas Spannendes passieren würde. Ein psychologisches Duell zwischen Rourkes und Hopkins’ Figuren beispielsweise. Stattdessen lässt die Eindringling seine Geiseln mehrmals ohne Aufischt hinein Schlafzimmer konferieren oder schickt sowohl Tochter als auch Vater allein(!) in die Stadt, beinahe irgendwas zu erledigen. Deutlicher kann man die Nutzlosigkeit von Rourkes Helferlein nicht hervorheben. Oder ungleich formuliert: Sie haben absolut keine Bedeutung für den Verlauf die Handlung, außerhalb mittendrin einen völlig überflüssigen Nebenstrang aufzumachen, die eindeutig nur beliebig bisschen Action in das Szenario bringen soll.
Bei so viel inhaltlichem Nonsens fällt es schwer, etwas Positives eingeschaltet „24 Stunden in seiner Gewalt“ zu entdecken. Doch es ist vorhanden – in kurzen, bemerkenswert schön inszenierten Totalaufnahmen die motorisierten Flucht durch die Berge zum Beispiel. Oder in den wenigen Momenten, in denen die Akteur ihr Talent präsentieren können – bis die Filmschnitt ihnen in die Parade fährt. Eigentlich habe ich persönlich kein so gutes Auge was den Schnitt angeht. Hier jedoch ist die Dilettantismus unübersehbar. Mein lieber Scholli!
Nein, auch mit die 80er/90er-Jahre-Nostalgiebrille betrachtet kann „24 Stunden in seiner Gewalt“ nicht überzeugen. Schade beinahe das verschwendete Talent vor und hinter die Kamera.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche und englische Untertitel. Als Bonus gibt es eine Bildergalerie mit interessantem Werbematerial zum Film und einen Trailer. „24 Stunden in seiner Stärke – Desperate Hours“ erscheint bei Köchin Media und ist seit 9. August 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Köchin Media GmbH)
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