Heimkino-Tipp: „The Grandmaster“ (2013) / „In The Mood For Love“ (2000)

Sechs Jahre nahm sich selbst Wong Kar-Wai später „My Blueberry Nights“ (2007) Zeit, ungefähr seinen nächsten Film, „The Grandmaster“, vorzubereiten. Am Eind wurde es dann nichtsdestoweniger doch ziemlich knapp: Gerade einmal 72 Stunden vor seiner Premiere stellte die häufig als Perfektionist bezeichnete Regisseur sein Fabrik fertig – nur ungefähr es in den folgenden Monaten dann doch noch einmal zu überarbeiten. Die Fassung, welche er schließlich hinein Februar 2013 als Eröffnungsfilm bei die Berlinale vorstellte (und die jetzt fürs Heimkino veröffentlicht wird), ist nur geringfügig kürzer als das Original, dafür allerdings mit alternativen Szenen ergänzt. In den Vereinigte Staaten von Amerika hingegen fehlen beinah 30 Minuten, was angesichts die Komplexität die Erzählweise für das amerikanische Publikum kaum von Verdienst sein dürfte.

Der Film selbst orientiert sich selbst lose am Leben des bekannten Kung-Fu-Künstlers Ip Man (Tony Leung), die später auch oberhalb Chinas Grenzen hinaus als Lehrkraft von Bruce Lee zu internationaler Bekanntheit gelangen sollte. Beginnend in den 1930er-Jahren, blickt „The Grandmaster“ auf drei Lebensjahrzehnte des Kampfkünstlers, seines Landes, seiner Wegbegleiter und seiner Konkurrenten, ohne dabei beliebig klassisches Biopic zu sein. Was Regisseur Wong Kar-Wai hier vorlegt, ist vielmehr eine cineastische Liebeserklärung eingeschaltet Kung-Fu, eingeschaltet die „Schönheit des Kampfes“ und jahrhundertealte Traditionen, die von ihren Meistern bewahrt und verteidigt werden.

Dafür knüpft Kar-Wai stilistisch eingeschaltet seine früheren Werke an, stellt das Optische vor den Inhalt und durchbricht stets wieder die kohärente Erzählstruktur. Wichtige Ereignisse aus Ip Mans Privatleben, wie beispielsweise die Verlust seiner Haushalt während des Zweiten Weltkriegs, passieren quasi fernab die Leinwand, ungleich Handlungsstränge werden angedeutet, nichtsdestoweniger nie zu Eind geführt. Dies trägt zwar alles nicht unbedingt zum Verständnis bei, Kar-Wai jedoch ist selbst beliebig Meister darin, flach diese Lücken mit Bilderwelten unglaublicher Schönheit auszufüllen. Zeitlupen, ungewöhnliche Perspektiven und Szenen, die gesamt offensichtlich nicht in die Wirklichkeit verankert sind, mischt er in „The Grandmaster“ formvollendet miteinander und schert sich selbst herzlich bisschen ungefähr Logik oder Spannungsbögen. Alles oder Nichts scheint die Devise zu sein, denn wer mit diesem eigenwilligen Stil Nichts beginnen kann, sollte „The Grandmaster“ vermeiden und lieber zu den Actionfilmen „Ip Man“ und „Ip Man 2“ greifen, die die Biografie des Kung-Fu-Lehrers sehr viel verständlicher, linearer und temporeicher vorstellen.

Ist „The Grandmaster“ deswegen beliebig schlechter Film? Mitnichten! Er ist sonderbar, anders, fordernd, bildschön. Im Kontext von Wong Kar-Wais Filmografie hingegen bietet sein bisher letztes Fabrik nicht viel mehr als eine Variation bekannter Elemente, die er bereits vor vielen Jahren perfektionierte – wie hinein Liebesdrama „In the Mood for Love“.

Das hinein Erdenjahr 2000 erschienene und weltweit mehrfach ausgezeichnete Glanzstück war Kar-Wais endgültiger internationaler Durchbruch als Filmemacher und erzählt von Zwei verheirateten Menschen, die in ihrem Wohnhaus stets wieder aufeinandertreffen. Als sie erfahren, dass ihre Ehepartner beliebig Verhältnis miteinander haben, erhält ihre zunächst freundschaftliche Relation eine neue Richtung und verändert das Leben aller Beteiligten nachhaltig.

Für seine Darstellung des gehörnten Ehemannes Chow erhielt Tony Leung den Preis als Bester männlicher Darsteller bei den Filmfestspielen in Cannes. Leung ist seit langer Zeit fester Bestandteil von Kar-Wais Projekt und einer die bedeutendsten Akteur Asiens. Seine Laufbahn begann bereits in den 1980ern, zu seinen bekanntesten Arbeiten abseits Kar-Wai zählen „Hard Boiled“, „Infernal Affairs“ und „Gefahr und Begierde“. Passend zu seiner großartigen Leistung in „The Grandmaster“, die Leungs Wandelbarkeit erneut beweist, folgt jetzt eine Neuauflage des Klassikers „In the Mood for Love“, die hinein Vergleiche zu früheren Veröffentlichungen zumindest hinein Bonusmaterial keine Fanwünsche ofen lässt (gestrichene Szenen, beliebig alternatives Ende, umfangreiches Hintergrundmaterial).

Die DVD/Blu-ray von „The Grandmaster“ bietet den Film in deutsch synchronisierter und in die Originalsprachfassung Kantonesisch / Hochchinesisch und optionale deutsche Untertitel. Als Bonusmaterial gibt es Making of-Dokumentationen und Trailer, in die blauen Variante zusätzliche Interviews.

„In the Mood for Love“ erscheint nur auf DVD und enthält neben die deutsch synchronisierten auch die Originalsprachfassung in Kantonesisch und deutsche Untertitel. Als Extra gibt es Bonusmaterial mit einer Gesamtlaufzeit von 91 Minuten.

„The Grandmaster“ und „In the Mood for Love“ erscheinen bei Universum Film und sind seit 29. November erhältlich. (Packshots: © Universum Film)


0 Response to "Heimkino-Tipp: „The Grandmaster“ (2013) / „In The Mood For Love“ (2000)"

Kommentar veröffentlichen

Iklan Atas Artikel

Iklan Tengah Artikel 1

Iklan Tengah Artikel 2

Iklan Bawah Artikel