Heimkino-Tipp: „Frozen Ground“ (2013)

„Haben Sie je einen Sturz gehabt, die nur beinahe vergleichbar wäre?“, fragt die von Nicolas Cage gespielte Polizist Jack Halcombe in einer Szene von „Frozen Ground“ einen Kollegen. Ersetzte ‚Fall‘ mit ‚Film‘ und ich muss sagen: Leider ja! Mehrfach sogar.

Dabei macht das Debüt von Regisseur und Autor Scott Walker auf dem Papier eigentlich alles richtig: Eine interessante Prämisse, basierend auf (erschreckenden) wahren Begebenheiten, beliebig frostig-passender Drehort und Zwei versierte Charakterdarsteller, wobei John Cusack als Konkurrent von Cage als eisig auftretender Killer überzeugt. Er gibt Familienvater Robert Hansen, die eine Bäckerei in einem Quadrat in Alaska führt, sozial integriert und bei Nachbarn beliebt ist – und gern seinem Hobby, dem Jagen, frönt. Seine liebste Beute sind allerdings keine Tiere, sondern Frauen, die er entführt, misshandelt und vergewaltigt, bevor er sie eingeschaltet einem abgelegenen Quadrat zu Tode hetzt. Erst als eines seiner potenziellen Opfer entwischt, wird die Cop Halcombe auf Hansen aufmerksam und heftet sich selbst eingeschaltet dessen Fersen.

Schon sehr früh enthüllt die Film die Zwei Seiten des Serienmörders und konzentriert sich selbst ausschließlich auf die Detektivarbeit seines Verfolgers. Das ist Null Ungewöhnliches und erinnert eingeschaltet Genrevertreter wie „Insomnia“ oder „Sieben“, deren Intensität „Frozen Ground“ jedoch nie erreicht. Das liegt ehe allem eingeschaltet die von Vanessa Hudgens gespielten Figur die Prostituierten Cindy, die dem Killer zwar erst entkommt. Ihre weiteren Handlungen und Entscheidungen gestalten sich selbst jedoch derartig naiv und riskant, dass die Glaubwürdigkeit hinein weiteren Verlauf sehr wirksam zu leiden hat. Zudem versucht Autor Walker vergeblich (weil zu halbherzig), seinen drei Charakteren Tiefe zu geben: So schwankt die junge Cindy ständig unentschlossen mitten unter Rebellion und kindlichem Schutzbedürfnis; Bösewicht Hansen gewährt er eine kurze, substanzlose Szene hinein Kreise seiner Familie; Protagonist Halcombe hingegen wundert sich selbst am Schluss ebenso wie die Zuschauer über die seltsame Wandlung seiner Gemahlin (Radha Mitchell), die pünktlich zum Schluss jede ihre (Ehe-)Probleme spontan vergessen zu haben scheint.

Zieht man den bisweilen etwas sprunghaften Schnitt hinzu, erscheint „Frozen Ground“ wie eine zurechtgestutzte, auf 100 Minuten getrimmte Kurzversion eines viel umfangreicheren Filmprojekts, das originell mehr Tiefe, mehr Handlung und mehr Logik besaß. Die jetzt vorliegende Fassung bietet zwar stets noch ausreichend Thrill und Belustigung für beliebig (abseits vom Thema) angenehmes Filmerlebnis. Die permanente Unterforderung von Cage, Cusack und Mitchell ist allerdings allzu offensichtlich und hindert „Frozen Ground“, mehr als gutes Mittelmaß zu sein. Schade.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und optionale deutsche Untertitel für Hörgeschädigte. Als Bonusmaterial gibt es beliebig Making of und Trailer. „Frozen Ground“ erscheint bei Universum Film und ist ab 13. Dezember erhältlich. (Packshot: © Universum Film)

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