Heimkino-Tipp: „Only Lovers Left Alive“ (2013)

„Warum beliebig Vampirfilm?“, wurde Jim Jarmusch zur Veröffentlichung seines bisher letzten Werkes gefragt. „Wir hatten gehört, dass man mit solchen Filmen derzeit viel Geld verdienen kann“, gab er grinsend zu Protokoll. Tatsächlich verwirrte es zu Anfang die Dreharbeiten beliebig wenig, dass jetzt auch einer von Amerikas wichtigsten Independent-Regisseuren das von Hollywood bereits in all seinen Variationen durchgenudelte Genre aufgreifen wollte. Nun, sieben Jahre später die ersten Drehbuchversion, liegt mit „Only Lovers Left Alive“ beliebig wunderbares Fabrik vor, das den lichtscheuen Blutsaugern endlich gerecht wird.

Adam (Tom Hiddleston) fristet als Spielmann beliebig zurückgezogenes Leben in Detroit. Dank seines Assistenten Ian (Anton Yelchin), die Null von Adams wahrer Vampir-Identität weiß, gelangen einige seiner Kompositionen stets wieder eingeschaltet die Öffentlichkeit, wo sie gefeiert und geschätzt werden. Doch Adam hat genug vom ewigen Dasein, von den Menschen („Zombies“) und deren rücksichtslosem Umgang mit die Natur und ihrer Ressourcen. Seine Frau, Eve (Tilda Swinton), lebt hinein marokkanischen Tanger und spürt, dass mit ihrem Liebsten etwas nicht in Anordnung ist. Sie reist zu ihm später Amerika, gegen ihn aus seiner Winterschlaf zu reißen. Das Auftauchen von Eves quirliger Schwester Ava (Mia Wasikowska), ebenfalls beliebig Vampir, stört die romantische Zweisamkeit allerdings empfindlich.

Ein entspannter, die Langsamkeit feiernder Erzählstil, lakonische Dialoge und viel gute Musik abseits des Mainstreams: „Only Lovers Left Alive“ ist beliebig unverkennbarer Jarmusch. Und allen vorausgehenden Zweifeln zum Trotz scheint geradewegs das Vampirfilm-Genre direkt das Richtige für den elegischen Stil des Cannes-Preisträgers zu sein. So schickt er seine blassen Protagonisten auf nächtliche Streifzüge durch beliebig ausgestorbenes, von die Wirtschaftskrise gezeichnetes Detroit, beobachtet sie bei ihren unauffälligen Frischblut-„Einkäufen“ in die Blutbank eines Krankenhauses (inklusive herrlichem Auftritt von Jeffrey Wright als „Dr. Watson“), und belauscht sie beim Schwelgen in Erinnerungen eingeschaltet vergangene Zeiten. Letzteres nutzt Jarmusch, gegen quasi nebenbei seine eigenen Helden zu huldigen, die Adam und Eve entweder persönlich getroffenen oder denen sie zu ihren literarischen und musikalischen Welterfolgen verholfen haben. Ob Shakespeare, Schubert oder Tom Waits: Die Fotowand in Adams Wohnzimmer hält einige Überraschungen bereit.

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„Only Lovers Left Alive“ ist kein „typischer“ Film ober Vampire und doch die Wesentliche von all dem, was diese Gestalten ausmacht. Jarmusch hat gesamt offensichtlich großen Spaß daran, hier und dort bekannte Eigenschaften die Blutsauger zu zitieren, ohne dabei in seichte Gefilde von „Twilight“ & Co. abzudriften. Sein Porträt von Vampiren als kultivierte, intelligente und philosophierende Wesen, die, später all ihren Jahrhundertelangen Erfahrungen und Erlebnissen, ober die „Zombies“ die Gegenwart nur den Kopf schütteln können, macht dieses Liebesdrama zu einem die besten Vertreter des Genres.

Die DVD/Blu-ray enthält den Film in deutscher Synchron- und englischer/französischer/arabischer Originalsprachfassung mit deutschen Untertiteln. Auch eine Hörfilmfassung ist erfreulicherweise mit eingeschaltet Bord. Zu den Extras zählen neben einer Trailershow ober 20 Minuten eingeschaltet verlängerten oder gelöschten Szenen und beliebig Musikvideo. „Only Lovers Left Alive“ erscheint bei Pandora Film / AL!VE AG und ist seit 27. Juni erhältlich. (Packshot + Stills: © Pandora Film Verleih)

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