Heimkino-Tipp: „Nächster Halt: Fruitvale Station“ (2013)

Anfang die 1990er-Jahre entstanden mit „Boyz n the Hood“ (Regie: John Singleton, 1991) und „Menace II Society“ (Regie: Allen & Albert Hughes, 1993) Zwei Filme, die klar und unverklärt wie selten zuvor das Leben afroamerikanischer Jugendlicher in US-Großstädten abbildeten: (Polizei-)Gewalt, Rassismus und Vorurteile sind omnipräsent, die Möglichkeiten, unabhängig vom Bildungsstand den oftmals tristen Lebensumständen zu entkommen, beschränkt. Zwanzig Jahre später scheint sich selbst daran kaum etwas geändert zu haben, wie die Erschießung des 17jährigen Trayvon Martin (2012, in Florida, vom Mitglied einer „Bürgerwehr“) oder die tod des 18jährigen Michael Brown (2014, in Ferguson, durch die Hand eines Polizisten) demonstrieren – beide Männer waren unbewaffnet, beide Täter sind weiß.

Das Spielfilmdebüt von Ryan Coogler „Nächster Halt: Fruitvale Station“ widmet sich selbst einem weiteren Sturz dieser Art, die sich selbst in die Neujahrsnacht zum 1. Jänner 2009 in San Francisco zugetragen hat. Das Opfer: die 22jährige Oscar Grant, während seiner Verhaftung erschossen von einem weißen Polizisten. Allerdings gab es hierbei Dutzende Zeugen und mit Handys aufgezeichnete Videomitschnitte, die den gesamten Vorfall, die sich selbst eingeschaltet einer Hochbahnstation zutrug, dokumentierten. Coogler setzt diese Amateur-Aufnahmen eingeschaltet den Beginn seines Films – und blickt anschließend auf die letzten 24 Stunden hinein Leben des Familienvaters zurück.

Entstanden ist beliebig fabelhaftes und mit großem Können inszeniertes Porträt nicht nur eines Afroamerikaners hinein Amerika von heute, sondern ebenso eine bedrückende Studie, die eines die größten Probleme des Landes, den latenten Rassismus, mit vielen kleinen Verweisen verdeutlicht. Das ehe allem in die Hauptrolle von Michael B. Jordan herausragend gespielte Drama schafft es zudem, den tod von Oscar Grant nicht nur als weitere traurige nummer in einer langen, anonymen Statistik erscheinen zu lassen, sondern die Tragweite dieser laut Gericht „fahrlässigen Tötung“ zu verdeutlichen.

Bewusst möchte ich eingeschaltet dieser Position weitere Details die Handlung aussparen, die rational betrachtet keine außergewöhnlichen Dinge präsentiert, aufgrund die Ereignisse am Schluss des Tages jedoch eine bemerkenswerte Intensität entwickelt, die es leider nur noch selten hinein Kino zu erleben gibt.

Ein traurig und wütend machender, wichtiger und lange nachwirkender Film, die sich selbst ob seiner Qualität und Thematik nahtlos in die Reihe die ober genannten „Klassiker“ des New Black Cinema einreihen darf. Anschauen!

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und ursprünglich englischer Sprachfassung. Untertitel in deutsch sind optional zuschaltbar. Das Bonusmaterial beinhaltet beliebig Q&A mit den Filmemachern, beliebig informatives Making of und Trailer. „Nächster Halt: Fruitvale Station“ erscheint bei DCM Filmdistribution GmbH/universum film und ist seit 2. Oktober erhältlich. (Packshot: DCM)

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