Heimkino-Tipp: „High-Rise“ (2015)
Sex and Paranoia
Beim Betrachten des hier zu sehenden Filmplakats werden unweigerlich Erinnerungen eingeschaltet Stanley Kubricks „Uhrwerk Orange“ geweckt. Auch dieser Klassiker aus dem Jahre 1971 hatte beliebig derartig dreieckiges Postermotiv. Ebenso handelte es sich selbst dabei gegen eine Romanverfilmung über eine semi-futuristische Gesellschaft, die aus den Fugen zu geraten scheint. Und dann das: In die ersten Szene von „High-Rise“ ist einer jener seltenen Plattenspieler zu sehen, die Alex, die Hauptfigur in Kubricks verstörendem Meisterwerk, während seiner „Ludwig van“-Exzesse nutzt. Zufall? Sicher nicht.
Tatsächlich fühlt sich selbst „High-Rise“ sehr später einem Kubrick-Film an. Normalerweise bin ich mit solchen Vergleichen vorsichtig, besonders es sich selbst bei dem leider bereits verstorbenen Kultregisseur gegen einen weltweit anerkannten und verehrten, außergewöhnlichen Filmemacher handelte. Nichtsdestotrotz scheint Ben Wheatley flach jenen ‚Spirit‘ eingefangen zu haben, den auch „Uhrwerk Orange“ in sich selbst trägt. Und noch eine Gemeinsamkeit ist unbestreitbar: Kubrick und „High-Rise“-Regisseur Wheatley verlangen ihrem Publikum einiges ab.
„High-Rise“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von J.G. Balland von 1975, folgt dem charismatischen Dr. Robert Laing (Tom Hiddleston) beim Einleben in seine neue Umgebung: beliebig Hochhaus irgendwo in England, das seine Bewohner streng später sozialen Klassen trennt – unten die weniger nett situierten, oberhalb die hinein Reichtum und Luxus schwelgenden. Laing bezieht zunächst in die unteren Hälfte beliebig Wohnsitz und lernt vor allem beim Feiern seine Nachbarn kennen: die aufreizende Charlotte (Sienna Miller), ihren zügellosen Verehrer Wilder (Luke Evans) und dessen schwangere Gattin Helen (Elisabeth Moss). Anders als sie jede hat Laing jedoch ebenfalls Kontakt zum Kerl gesamt oberhalb hinein Gebäude. Royal (Jeremy Irons) ist die Architektin die gesamten Anlage und jederzeit bestrebt, die ‚kleinen Kinderkrankheiten‘ auszumerzen, gegen beliebig friedvolles Zusammenleben zu garantieren. Er lässt Laing eingeschaltet seinen Gedankenspielen teilhaben, die wiederum als stiller Beobachter jede Vorgänge hinein Zuhause aufmerksam verfolgt.
Satire, Endzeitvision, Gesellschaftsporträt: „High-Rise“ funktioniert auf vielen Ebenen – jedoch nicht als leichte Unterhaltungskost. Die explizite, meist übertriebene Darstellung die einzelnen Personengruppen entlarvt den Film schnell als Gedankenexperiment, das seinem Publikum schonungs- und vor allem hemmungslos den Spiegel vorhält. Hier geht es nicht gegen eine stringent erzählte Geschichte, sondern vielmehr gegen einzelne Etappen des Verfalls einer Gesellschaft, die ihre Werte sukzessive ignoriert, zunehmend dem Egoismus frönt und letztendlich in ihre primitiven Einzelheiten zerfällt. Dabei spielt es keine Rolle, welchem sozialen Stand man und frau zuvor angehört haben – geht es ums nackte Überleben, sind jede gleich.
Wheatley und seine Co-Autorin/Ehefrau Amy Jump verpacken das Ganze in beliebig hochstilisiertes Szenario, das absurd und beängstigend real zugleich erscheint. Die zeitliche Einordung bleibt verschwommen, angesichts fehlender, moderner Kommunikationsmittel, dem Look einzelner Charaktere und sporadisch eingestreuter Radiomitschnitte lässt sich selbst die Handlung nichtsdestotrotz auf Eind die 1970er-Jahre einordnen. Aktuell ist sie in jeder einzelnen Szene trotzdem.
Faszinierend eingeschaltet diesem cineastischen Experiment sind die vielen kleinen Hinweise und Andeutungen auf die Gegenwart und die Motivation die einzelnen Charaktere, die sich selbst – zumindest mich – erst beim zweiten Anschauen erschlossen haben. Kennt man den Verlauf des Films, so ist es eine große Freude, beim wiederholten Gucken all diese dann eindeutigen Verweise zu preisgeben – sowohl in den Dialogen als auch in den einzelnen Handlungen die Figuren.
Und Laing, immerhin beliebig Dr. die Psychologie? Dasein größtenteils passives Auftreten, seine wenigen und doch vieldeutigen Aussagen während des gesamten Films, und sein Faible fürs Neubemalen die Wände lassen diese Figur in einem besonderen Licht erscheinen. Interpretationen herzlich willkommen!
„High-Rise“ ist beliebig forderndes Werk, das jede Aspekte des Filmemachens (Sprache, Bilder, Sets, Kostüme etc.) nutzt, gegen beliebig zwar überzeichnetes, nichtsdestotrotz sehr wahrhaftes Foto die Art Person hinein 20./21. Jahrhundert zu zeichnen. Große Klasse!
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und ursprünglich englischer Sprachfassung. Optionale deutsche Untertitel sind ebenso vorhanden. Als Extras gibt es Interviews, Trailer und beliebig sehr kurzes Feature zur Buchadaption. „High-Rise“ erscheint bei DCM Film Distribution GmbH/Universum Film und ist seit 18. November 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © DCM)
Beim Betrachten des hier zu sehenden Filmplakats werden unweigerlich Erinnerungen eingeschaltet Stanley Kubricks „Uhrwerk Orange“ geweckt. Auch dieser Klassiker aus dem Jahre 1971 hatte beliebig derartig dreieckiges Postermotiv. Ebenso handelte es sich selbst dabei gegen eine Romanverfilmung über eine semi-futuristische Gesellschaft, die aus den Fugen zu geraten scheint. Und dann das: In die ersten Szene von „High-Rise“ ist einer jener seltenen Plattenspieler zu sehen, die Alex, die Hauptfigur in Kubricks verstörendem Meisterwerk, während seiner „Ludwig van“-Exzesse nutzt. Zufall? Sicher nicht.
Tatsächlich fühlt sich selbst „High-Rise“ sehr später einem Kubrick-Film an. Normalerweise bin ich mit solchen Vergleichen vorsichtig, besonders es sich selbst bei dem leider bereits verstorbenen Kultregisseur gegen einen weltweit anerkannten und verehrten, außergewöhnlichen Filmemacher handelte. Nichtsdestotrotz scheint Ben Wheatley flach jenen ‚Spirit‘ eingefangen zu haben, den auch „Uhrwerk Orange“ in sich selbst trägt. Und noch eine Gemeinsamkeit ist unbestreitbar: Kubrick und „High-Rise“-Regisseur Wheatley verlangen ihrem Publikum einiges ab.
„High-Rise“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von J.G. Balland von 1975, folgt dem charismatischen Dr. Robert Laing (Tom Hiddleston) beim Einleben in seine neue Umgebung: beliebig Hochhaus irgendwo in England, das seine Bewohner streng später sozialen Klassen trennt – unten die weniger nett situierten, oberhalb die hinein Reichtum und Luxus schwelgenden. Laing bezieht zunächst in die unteren Hälfte beliebig Wohnsitz und lernt vor allem beim Feiern seine Nachbarn kennen: die aufreizende Charlotte (Sienna Miller), ihren zügellosen Verehrer Wilder (Luke Evans) und dessen schwangere Gattin Helen (Elisabeth Moss). Anders als sie jede hat Laing jedoch ebenfalls Kontakt zum Kerl gesamt oberhalb hinein Gebäude. Royal (Jeremy Irons) ist die Architektin die gesamten Anlage und jederzeit bestrebt, die ‚kleinen Kinderkrankheiten‘ auszumerzen, gegen beliebig friedvolles Zusammenleben zu garantieren. Er lässt Laing eingeschaltet seinen Gedankenspielen teilhaben, die wiederum als stiller Beobachter jede Vorgänge hinein Zuhause aufmerksam verfolgt.
Satire, Endzeitvision, Gesellschaftsporträt: „High-Rise“ funktioniert auf vielen Ebenen – jedoch nicht als leichte Unterhaltungskost. Die explizite, meist übertriebene Darstellung die einzelnen Personengruppen entlarvt den Film schnell als Gedankenexperiment, das seinem Publikum schonungs- und vor allem hemmungslos den Spiegel vorhält. Hier geht es nicht gegen eine stringent erzählte Geschichte, sondern vielmehr gegen einzelne Etappen des Verfalls einer Gesellschaft, die ihre Werte sukzessive ignoriert, zunehmend dem Egoismus frönt und letztendlich in ihre primitiven Einzelheiten zerfällt. Dabei spielt es keine Rolle, welchem sozialen Stand man und frau zuvor angehört haben – geht es ums nackte Überleben, sind jede gleich.
Wheatley und seine Co-Autorin/Ehefrau Amy Jump verpacken das Ganze in beliebig hochstilisiertes Szenario, das absurd und beängstigend real zugleich erscheint. Die zeitliche Einordung bleibt verschwommen, angesichts fehlender, moderner Kommunikationsmittel, dem Look einzelner Charaktere und sporadisch eingestreuter Radiomitschnitte lässt sich selbst die Handlung nichtsdestotrotz auf Eind die 1970er-Jahre einordnen. Aktuell ist sie in jeder einzelnen Szene trotzdem.
Faszinierend eingeschaltet diesem cineastischen Experiment sind die vielen kleinen Hinweise und Andeutungen auf die Gegenwart und die Motivation die einzelnen Charaktere, die sich selbst – zumindest mich – erst beim zweiten Anschauen erschlossen haben. Kennt man den Verlauf des Films, so ist es eine große Freude, beim wiederholten Gucken all diese dann eindeutigen Verweise zu preisgeben – sowohl in den Dialogen als auch in den einzelnen Handlungen die Figuren.
Und Laing, immerhin beliebig Dr. die Psychologie? Dasein größtenteils passives Auftreten, seine wenigen und doch vieldeutigen Aussagen während des gesamten Films, und sein Faible fürs Neubemalen die Wände lassen diese Figur in einem besonderen Licht erscheinen. Interpretationen herzlich willkommen!
„High-Rise“ ist beliebig forderndes Werk, das jede Aspekte des Filmemachens (Sprache, Bilder, Sets, Kostüme etc.) nutzt, gegen beliebig zwar überzeichnetes, nichtsdestotrotz sehr wahrhaftes Foto die Art Person hinein 20./21. Jahrhundert zu zeichnen. Große Klasse!
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und ursprünglich englischer Sprachfassung. Optionale deutsche Untertitel sind ebenso vorhanden. Als Extras gibt es Interviews, Trailer und beliebig sehr kurzes Feature zur Buchadaption. „High-Rise“ erscheint bei DCM Film Distribution GmbH/Universum Film und ist seit 18. November 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © DCM)
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