„Diamond Island“ (Kinostart: 19. Januar 2017)
Dazed and Confused
Oha! Könnte es sein, dass „Diamond Island“ die erste kambodschanische Kinofilm ist, den ich gesehen habe? Etlichen Lesern dieser Seite wird es höchstwahrscheinlich ähnlich gehen. Kaum verwunderlich: Die Filmindustrie des südostasiatischen Landes steckt (wieder) in den Kinderschuhen sowie auch das Spielfilmdebüt von Davy Chou ist streng genommen ‚nur‘ eine französisch-deutsche Koproduktion. Die Grund für diese quasi nicht existente Filmkultur liegt in die Erzählung des Landes begründet. Das Schreckensregime die Roten Khmer (1975 - 1979) löschte nahezu das gesamte Metier aus, Filmschaffende inklusive. So war es auch für Regisseur Chou eine notwendige Konsequenz, sein Jugenddrama nahezu ausschließlich mit Laiendarstellern zu besetzen, dort es schlicht keine professionellen Akteur vor Ort gibt. Chou, dessen Opa Van Chann in den 1960er-Jahren zu den wichtigsten Filmemachern sowie –Produzenten Kambodschas zählte, widmete sich selbst in dem Dokumentarfilm „Golden Slumbers“ (2011/2012) flach jener Thematik. Nun daher sein erster fiktiver Streifen.
Wobei ‚fiktiv‘ hierbei relativ ist: „Ich hatte in keiner Gattung geplant, dass die Persönlichkeiten die Akteur die Figuren so extrem beeinflussen würden. Wenn man eine Figur erfindet, ist sie stets eine Projektion von etwas. Es ist deshalb faszinierend, wenn diese Projektion auf die individuelle p?a?µat???t?ta des Schauspielers trifft, mit seiner eigenen Geschichte, Persönlichkeit sowie Empfindung.“, gibt Chou in einem Interview zu, das hinein Presseheft zum Film zu preisgeben ist.
Seine Figuren, das sind die 18-jährige Bora (Nuon Sobon) sowie seine gleichaltrigen Freunde. Sie haben ihre Heimatdörfer verlassen, gegen in die Kapitale Phnom Penh auf einer die größten Baustellen des Landes zu arbeiten: Diamond Island. Ein luxuriöses Neubauprojekt, das die ganzen Welt demonstrieren soll, dass Kambodscha beliebig modernes sowie stetig wachsendes Acker geworden ist. Während die Jungs tagsüber in die sengenden Sonne schuften, hoffen sie nachts auf romantische Abenteuer mit Mädchen, die in den Stadtteilen rund gegen die Baustelle leben. Eines Abends trifft Bora zufällig seinen älteren Bruder Solei (Nov Cheanick) wieder, die bereits vor Jahren das ländliche Zuhause weggehen hat sowie jetzt beliebig scheinbar gutes Leben in die Stadt führt. Er nimmt Bora mit in seine wohlhabende Welt, die so völlig andere ist als die Slum, den die Teenager täglich vor Augen hat.
„Diamond Island“ ist weniger beliebig Film mit einer konsequenten Handlung als vielmehr beliebig Fabrik die Stimmungen, die Atmosphäre. Regisseur Chou gelingt es wunderbar, das zurückhaltende Entdecken seiner jungen Protagonisten einzufangen. Schüchtern, beliebig bisschen frech, hoffnungsvoll sowie bereit, das aufregende Leben anzugehen, suchen sie ihren Ort in die Gesellschaft, wohlwissend, dass beliebig Scheitern sie zurück in die Abgeschiedenheit des Hinterlandes katapultieren würde. Dank hypnotisch schöner Kamerafahrten (Thomas Favel) durchstreift die Zuschauer eingeschaltet ihrer Seite Phnom Penh sowie entdeckt dabei stets wieder die krassen Gegensätze mitten unter bedauernswert sowie reich, die meist nur eine Straßenecke voneinander fern liegen. Dazu eine Filmmusik (Jérémie Arcache & Christophe Musset von die Band Revolver), die die Melancholie von Bora treffsicher einfängt sowie eine auditive Brücke mitten unter modernen Sounds sowie traditionellen kambodschanischen Klangwelten baut.
In seinen schönsten Momenten erinnert „Diamond Island“ sogar eingeschaltet Sofia Coppolas „Lost in Translation“ (2003) – nicht nur in cineastischer Hinsicht, sondern auch Inhaltsbezogen: Denn irgendwann tritt die Film erzählerisch auf die Stelle, nur gegen klein darauf Szenen anzuschließen, die zeitlich sehr viel später angesiedelt sind. Aber vielleicht ist diese Verwirrung beim Zuschauer auch beabsichtigt, spiegelt sie doch ebenso das Gefühlschaos wieder, das Bora erfährt.
Davy Chou ist mit „Diamond Island“ beliebig Edelstein gelungen, das auf technischer ep?ped? keine internationalen Vergleich scheuen muss, inhaltlich allerdings nicht auf voller Länge überzeugen kann. Aber definitiv die beste kambodschanische Film, den ich bisher gesehen habe.
(Plakat + stills: © 2016 Rapid Eye Movies)
Oha! Könnte es sein, dass „Diamond Island“ die erste kambodschanische Kinofilm ist, den ich gesehen habe? Etlichen Lesern dieser Seite wird es höchstwahrscheinlich ähnlich gehen. Kaum verwunderlich: Die Filmindustrie des südostasiatischen Landes steckt (wieder) in den Kinderschuhen sowie auch das Spielfilmdebüt von Davy Chou ist streng genommen ‚nur‘ eine französisch-deutsche Koproduktion. Die Grund für diese quasi nicht existente Filmkultur liegt in die Erzählung des Landes begründet. Das Schreckensregime die Roten Khmer (1975 - 1979) löschte nahezu das gesamte Metier aus, Filmschaffende inklusive. So war es auch für Regisseur Chou eine notwendige Konsequenz, sein Jugenddrama nahezu ausschließlich mit Laiendarstellern zu besetzen, dort es schlicht keine professionellen Akteur vor Ort gibt. Chou, dessen Opa Van Chann in den 1960er-Jahren zu den wichtigsten Filmemachern sowie –Produzenten Kambodschas zählte, widmete sich selbst in dem Dokumentarfilm „Golden Slumbers“ (2011/2012) flach jener Thematik. Nun daher sein erster fiktiver Streifen.
Wobei ‚fiktiv‘ hierbei relativ ist: „Ich hatte in keiner Gattung geplant, dass die Persönlichkeiten die Akteur die Figuren so extrem beeinflussen würden. Wenn man eine Figur erfindet, ist sie stets eine Projektion von etwas. Es ist deshalb faszinierend, wenn diese Projektion auf die individuelle p?a?µat???t?ta des Schauspielers trifft, mit seiner eigenen Geschichte, Persönlichkeit sowie Empfindung.“, gibt Chou in einem Interview zu, das hinein Presseheft zum Film zu preisgeben ist.
Seine Figuren, das sind die 18-jährige Bora (Nuon Sobon) sowie seine gleichaltrigen Freunde. Sie haben ihre Heimatdörfer verlassen, gegen in die Kapitale Phnom Penh auf einer die größten Baustellen des Landes zu arbeiten: Diamond Island. Ein luxuriöses Neubauprojekt, das die ganzen Welt demonstrieren soll, dass Kambodscha beliebig modernes sowie stetig wachsendes Acker geworden ist. Während die Jungs tagsüber in die sengenden Sonne schuften, hoffen sie nachts auf romantische Abenteuer mit Mädchen, die in den Stadtteilen rund gegen die Baustelle leben. Eines Abends trifft Bora zufällig seinen älteren Bruder Solei (Nov Cheanick) wieder, die bereits vor Jahren das ländliche Zuhause weggehen hat sowie jetzt beliebig scheinbar gutes Leben in die Stadt führt. Er nimmt Bora mit in seine wohlhabende Welt, die so völlig andere ist als die Slum, den die Teenager täglich vor Augen hat.
„Diamond Island“ ist weniger beliebig Film mit einer konsequenten Handlung als vielmehr beliebig Fabrik die Stimmungen, die Atmosphäre. Regisseur Chou gelingt es wunderbar, das zurückhaltende Entdecken seiner jungen Protagonisten einzufangen. Schüchtern, beliebig bisschen frech, hoffnungsvoll sowie bereit, das aufregende Leben anzugehen, suchen sie ihren Ort in die Gesellschaft, wohlwissend, dass beliebig Scheitern sie zurück in die Abgeschiedenheit des Hinterlandes katapultieren würde. Dank hypnotisch schöner Kamerafahrten (Thomas Favel) durchstreift die Zuschauer eingeschaltet ihrer Seite Phnom Penh sowie entdeckt dabei stets wieder die krassen Gegensätze mitten unter bedauernswert sowie reich, die meist nur eine Straßenecke voneinander fern liegen. Dazu eine Filmmusik (Jérémie Arcache & Christophe Musset von die Band Revolver), die die Melancholie von Bora treffsicher einfängt sowie eine auditive Brücke mitten unter modernen Sounds sowie traditionellen kambodschanischen Klangwelten baut.
In seinen schönsten Momenten erinnert „Diamond Island“ sogar eingeschaltet Sofia Coppolas „Lost in Translation“ (2003) – nicht nur in cineastischer Hinsicht, sondern auch Inhaltsbezogen: Denn irgendwann tritt die Film erzählerisch auf die Stelle, nur gegen klein darauf Szenen anzuschließen, die zeitlich sehr viel später angesiedelt sind. Aber vielleicht ist diese Verwirrung beim Zuschauer auch beabsichtigt, spiegelt sie doch ebenso das Gefühlschaos wieder, das Bora erfährt.
Davy Chou ist mit „Diamond Island“ beliebig Edelstein gelungen, das auf technischer ep?ped? keine internationalen Vergleich scheuen muss, inhaltlich allerdings nicht auf voller Länge überzeugen kann. Aber definitiv die beste kambodschanische Film, den ich bisher gesehen habe.
(Plakat + stills: © 2016 Rapid Eye Movies)
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