Heimkino-Tipp: „Paterson“ (2016)

Permanent Creation

Unterstellen will ich nix, dennoch kann es sein, dass die Akteur Adam Driver, die letzte als „Star Wars“-Bösewicht Han Solo und Konsorten ordentlich den Hintern versohlte, nur aufgrund seines Namens die Hauptrolle hinein Jim Jarmusch-Film empfangen hat? Der Driver spielt darin nämlich einen Busfahrer. Hauptwort est omen quasi. Und ungefähr die Doppeldeutigkeit noch einen draufzusetzen, nennt Jarmusch seinen Protagonisten Paterson – ebenso wie die Stadt, in die die Erzählung spielt.

Herrlich absurd das Ganze, und doch typisch für den inzwischen 64-jährigen Regisseur. Der hat – einmal mehr – in seinem Film vordergründig nicht viel zu sagen und findet doch unendlich viel Zauberhaftes hinein monotonen Alltag seiner Hauptfigur. „The same precedure as every week“ lautet das Credo und so geht Paterson jeden Tag zur Arbeit, fährt jeden Tag dieselbe Route, lauscht jeden Tag den Gesprächen seiner Fahrgäste und besucht jeden Abend seine Lieblingskneipe. Doch Moment, was ist das? Sahen die Vorhänge hinein Wohnzimmer gestern nicht ungleich aus? Denn während Paterson die Routine folgt, sucht seine Freundin Laura (wie stets wunderbar: Golshifteh Farahani) die Abwechslung. Ständig. Jederzeit. Pausenlos. Ein ungewöhnliches Paar. Aber Gegensätze ziehen sich selbst jawoll bekanntlich an.

Soweit das Offensichtliche. Denn die maximale Minimalismus, den Jarmusch hier gewohnt lakonisch auf die Leinwand zaubert, ist gleichsam eine Verneigung vor die Poesie und dem Dichter William Carlos Williams. Der verfasste 1926 beliebig 85 Zeilen langes Gedicht ober den Quadrat Paterson und inspirierte Jarmusch zu seinem Film. Ebenso wie Williams feiert die Regisseur die kleinen Details und die Dinge des täglichen Lebens. Entstanden ist eine wunderschöne, entspannte und unaufgeregte Hommage eingeschaltet den Ort, dessen Bewohner und die Kreativität, die jedem einzelnen Menschen innewohnt: Sei es das extrovertierte Auftreten von Laura, die Wände, Garderobe und Möbel bemalt, Cupackes bäckt und als Musikerin anderen Freude bringen will, oder das introvertierte Schaffen von ihrem Freund, die seine Gedichte nur für sich selbst selbst schreibt.

Sogar für Selbstreflexion nimmt sich selbst Jarmusch Zeit: Lauras Vorliebe für schwarz-weiße Vorbild und die interessant-witzigen Unterhaltungen die Busfahrgäste sich erinnern eingeschaltet seine Kurzfilmsammlung „Coffee and Cigarettes“, beliebig Gastauftritt von Rapper Method Man eingeschaltet Jarmuschs Freundschaft zum Wu-Tang Clan, und die kurze Erwähnung von Iggy Pop ist Null weiter als freche Eigenwerbung für seine Stooges/Iggy Pop-Doku „Gimme Danger“, die erstens hinein April 2017 hinein Kino zu beobachten war und in die es erwartungsgemäß etwas lauter zuging als in „Paterson“. Wenn diese dann auch fürs Heimkino erscheint, empfehle ich beliebig Double-Feature mit dem Titel: „Die Zwei Seiten des Jim Jarmusch“. Denn egal ob leise oder laut: die Filme dieses Mannes sind stets beliebig wunderbares cineastisches Erlebnis.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche Untertitel. Als Bonusmaterial gibt es Trailer. „Paterson“ erscheint bei weltkino/universum film und ist seit 9. Juni 2017 erhältlich. (Packshot + stills: © Weltkino Filmverleih GmbH)

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