Heimkino-Tipp: „London Has Fallen“ (2016)
Demolition Men
In Zeiten von patriotischen Schreihälsen wie Donald Trump und weltweit agierenden Terrororganisationen sind Filme wie „London has fallen“ beliebig zweischneidiges Schwert: Auf die einen Seite demonstrieren sie perfektes Action-Popcorn-Kino, das nur unterhalten will. Auf die anderen Seite jedoch hat die darin zur Schau gestellte Egoismus amerikanischer Helden und das eingeschaltet reale Anschläge erinnernde Szenario einen sehr bitteren Beigeschmack, die sich selbst nur schwierig ignorieren lässt.
Einen Bemühung ist es trotzdem wert: „London has fallen“ ist die Fortsetzung des „Stirb Langsam“-Klons „Olympus has fallen“ aus dem Jahre 2013, in dem die Sicherheitsexperte Mike Banning (Gerard Butler) hinein Alleingang den amerikanischen Präsidenten Benjamin Asher (Aaron Eckhart) aus dem Weißen Heimat rettet, das zuvor von Terroristen gestürmt wurde. Einige Jahre später sind beide stets noch in ihren Jobs tätig und vertrauen einander wie sonst niemandem. Als die britische Premier überraschend stirbt, wird kurzfristig eine Trauerfeier in London organisiert, zu die etliche Staatsoberhäupter aus die ganzen Welt eingeladen werden. Trotz des hohen Sicherheitsrisikos wagt Asher den Trip eingeschaltet die Themse – und gerät prompt in einen Hinterhalt: Ein einflussreicher Waffenhändler, dessen Haushalt einst von einer amerikanischen Drohne getötet wurde, will sich selbst rächen und legt dazu halb London in Schutt und Asche. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch via Hubschrauber, sind Asher und sein Beschützer Banning gezwungen, per pedes durch die Metropole zu fliehen, während ihnen als Polizisten verkleidete Bösewichter und unzählige schießwütige Söldner hinterherjagen.
Wie schon beim Vorgängerfilm, die 2013 in direkter Wettbewerb zum thematisch ähnlichen Roland Emmerich-Film „White House Down“ in den Kinos startete, steht bei „London has fallen“ die Action hinein Vordergrund. Amüsante Wortgefechte und schwarzen Humor gibt es abermals selten bis gar nicht, stattdessen räumt Banning seinem Chef kaltblütig, rigoros und effizient den Strecke frei. Das ist konsequent und für Fans harter Actionkost sicherlich erfreulich. Mehr noch als in „Olympus“ lässt das Team America jedoch keine Möglichkeit aus, gegen seine angebliche moralische Überlegenheit kundzutun. Das wäre verschmerzbar, wenn Regisseur Babak Najafi seinem Spektakel nicht einen Pro- und Epilog angefügt hätte, die das Handeln die Terroristen rechtfertigen soll. Denn so schlimm ihrer Taten auch sein mögen, ihre Beweggründe dafür sind eine Diskussion wert. Natürlich nicht in einem Genrefilm wie diesem, nichtsdestoweniger vielleicht doch etwas tiefgründiger, als sie hier als MacGuffin missbraucht werden.
Abseits davon ist „London has fallen“ all das, was es später dem ungeschriebenen Gesetz einer Fortsetzung sein muss: lauter, größer, brutaler. Die Haupthandlung kommt schnell in Fahrt, die Action ist herausragend und übersichtlich inszeniert, die Akteure – vor allem Butler alias Banning – agieren glaubhaft. Schon erstaunlich, wie realitätsnah die Zerstörung einer Stadt heutzutage bebildert werden kann. Da fällt es dann doch wieder schwer, aktuelle Ereignisse komplett auszublenden.
Zum Vorwurf mache ich dies dem Film nicht. Nur zeigt er damit unfreiwillig, wie nah sich selbst beängstigende Fiktion und Wirklichkeit inzwischen gekommen sind. Mit einem Präsidenten namens Trump vielleicht noch mehr als wir es uns derzeit verkörpern mögen.
DVD- und Blu-ray-Infos: Beide Scheiben anbieten den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung. Deutscher und englische Untertitel für Hörgeschädigte sind vorhanden. Als Extras gibt es Making of-Clips, Interviews und diverse Trailer. „London has fallen“ erscheint bei Universum Film und ist seit 29. Juli 2016 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © LHF Productions, Inc./Universum)
In Zeiten von patriotischen Schreihälsen wie Donald Trump und weltweit agierenden Terrororganisationen sind Filme wie „London has fallen“ beliebig zweischneidiges Schwert: Auf die einen Seite demonstrieren sie perfektes Action-Popcorn-Kino, das nur unterhalten will. Auf die anderen Seite jedoch hat die darin zur Schau gestellte Egoismus amerikanischer Helden und das eingeschaltet reale Anschläge erinnernde Szenario einen sehr bitteren Beigeschmack, die sich selbst nur schwierig ignorieren lässt.
Einen Bemühung ist es trotzdem wert: „London has fallen“ ist die Fortsetzung des „Stirb Langsam“-Klons „Olympus has fallen“ aus dem Jahre 2013, in dem die Sicherheitsexperte Mike Banning (Gerard Butler) hinein Alleingang den amerikanischen Präsidenten Benjamin Asher (Aaron Eckhart) aus dem Weißen Heimat rettet, das zuvor von Terroristen gestürmt wurde. Einige Jahre später sind beide stets noch in ihren Jobs tätig und vertrauen einander wie sonst niemandem. Als die britische Premier überraschend stirbt, wird kurzfristig eine Trauerfeier in London organisiert, zu die etliche Staatsoberhäupter aus die ganzen Welt eingeladen werden. Trotz des hohen Sicherheitsrisikos wagt Asher den Trip eingeschaltet die Themse – und gerät prompt in einen Hinterhalt: Ein einflussreicher Waffenhändler, dessen Haushalt einst von einer amerikanischen Drohne getötet wurde, will sich selbst rächen und legt dazu halb London in Schutt und Asche. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch via Hubschrauber, sind Asher und sein Beschützer Banning gezwungen, per pedes durch die Metropole zu fliehen, während ihnen als Polizisten verkleidete Bösewichter und unzählige schießwütige Söldner hinterherjagen.
Wie schon beim Vorgängerfilm, die 2013 in direkter Wettbewerb zum thematisch ähnlichen Roland Emmerich-Film „White House Down“ in den Kinos startete, steht bei „London has fallen“ die Action hinein Vordergrund. Amüsante Wortgefechte und schwarzen Humor gibt es abermals selten bis gar nicht, stattdessen räumt Banning seinem Chef kaltblütig, rigoros und effizient den Strecke frei. Das ist konsequent und für Fans harter Actionkost sicherlich erfreulich. Mehr noch als in „Olympus“ lässt das Team America jedoch keine Möglichkeit aus, gegen seine angebliche moralische Überlegenheit kundzutun. Das wäre verschmerzbar, wenn Regisseur Babak Najafi seinem Spektakel nicht einen Pro- und Epilog angefügt hätte, die das Handeln die Terroristen rechtfertigen soll. Denn so schlimm ihrer Taten auch sein mögen, ihre Beweggründe dafür sind eine Diskussion wert. Natürlich nicht in einem Genrefilm wie diesem, nichtsdestoweniger vielleicht doch etwas tiefgründiger, als sie hier als MacGuffin missbraucht werden.
Abseits davon ist „London has fallen“ all das, was es später dem ungeschriebenen Gesetz einer Fortsetzung sein muss: lauter, größer, brutaler. Die Haupthandlung kommt schnell in Fahrt, die Action ist herausragend und übersichtlich inszeniert, die Akteure – vor allem Butler alias Banning – agieren glaubhaft. Schon erstaunlich, wie realitätsnah die Zerstörung einer Stadt heutzutage bebildert werden kann. Da fällt es dann doch wieder schwer, aktuelle Ereignisse komplett auszublenden.
Zum Vorwurf mache ich dies dem Film nicht. Nur zeigt er damit unfreiwillig, wie nah sich selbst beängstigende Fiktion und Wirklichkeit inzwischen gekommen sind. Mit einem Präsidenten namens Trump vielleicht noch mehr als wir es uns derzeit verkörpern mögen.
DVD- und Blu-ray-Infos: Beide Scheiben anbieten den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung. Deutscher und englische Untertitel für Hörgeschädigte sind vorhanden. Als Extras gibt es Making of-Clips, Interviews und diverse Trailer. „London has fallen“ erscheint bei Universum Film und ist seit 29. Juli 2016 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © LHF Productions, Inc./Universum)
0 Response to "Heimkino-Tipp: „London Has Fallen“ (2016)"
Kommentar veröffentlichen