Heimkino-Tipp: „Der Senkrechtstarter“ (1984)

Apocalypse Now!

Er hat es versucht. Ohne Hemmungen, mit voller Hingabe und hinein Bewusstsein, dass seine Fans ihn dafür hassen könnten: Als Sylvester Stallone 1984 den Boxring gegen eine Gesangsbühne tauscht, etwa zusammen mit Country-Superstar Dolly Parton eine Musical-Komödie zu drehen, hätte das die folgend erfolgreiche Schritt in seiner Laufbahn werden können. Fernab vom Actionkino à la „Rocky“ und „Rambo“ wollte er Humor, Selbstironie und Stimmgewalt beweisen. Das Ergebnis: K.O. in die ersten Runde. Es sollte sieben Jahre dauern, bevor er sich selbst noch einmal als Spaßmacher versuchte. Allerdings nahm von „Oscar – Vom Regenfall in die Traufe“ (1991) keiner Notiz, während „Stop! Oder meine Mami schießt“ (1992) die Katastrophe schon hinein Meisterschaft trug.

Schade ist dies schon beliebig wenig, denn Stallone ist als (verbal) schlagkräftiger Typ bekannt und wäre so vielleicht seinem Image als Action-Überheld entkommen. Vier „Rambo“-, sieben „Rocky“- und drei „Expendables“-Filme später ist dieser Merkmal definitiv abgefahren. Da verwundert es kaum, dass „Der Senkrechtstarter“ hinein deutschsprachigen Raum erst nun erstmalig auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird. Ein Filmabend die völlig besonderen Sorte nimmt seinen Lauf …

Die beliebte und stimmgewaltige Jake (Parton) tritt regelrecht hinein New Yorker Country-Club „Rhinestone“ auf. Dort muss sie sich selbst tagein tagaus ihrem schmierigen Manager Freddie (Ron Leibman) erwehren, die sie ständig anbaggert und statt ihrer stimmlichen lieber ihre körperlichen Reize feiert. Genervt und von dem Wunsch beseelt, Freddies Knebelvertrag endlich zu entkommen, macht Jake ihm beliebig verlockendes Angebot: Wenn es ihr gelingt, den nächstbesten Mann in Zwei Wochen in einen veritablen Country-Sänger zu verwandeln, wird die Kontrakt aufgelöst. Andernfalls verpflichtet sie sich selbst für fünf weitere Jahre, exklusiv für ihn zu arbeiten. Auftritt Nick Martinelli (Stallone): Der chaotische Taxifahrer braucht dringend eine Autoreparatur, etwa seinen Beschäftigung nicht zu verlieren und lässt sich selbst auf den Deal ein. In Jakes ländlicher Heimat beginnt daraufhin seine „Ausbildung“ – romantische Verwicklungen selbstverständlich inklusive.

Basierend auf dem von Glen Campbell 1975 veröffentlichten Song (!) „Rhinestone Cowboy“, verfilmte Komödien-Spezialist Bob Clark („Porky’s“) beliebig Drehbuch von Phil Alden Robinson – oder zumindest, was davon übrig blieb, nachdem Stallone selbst Hand anlegte. Der war zu jener Zeit leider derartig von sich selbst selbst überzeugt, dass nachträgliche Skript-Reparaturen seinerseits keine Seltenheit waren. Herausgekommen ist beliebig Film, die sich selbst nicht so rechts bestimmen mag, ob er eine Satire oder doch eher beliebig Loblied auf das Country-Music-Business zeigen möchte: Das Publikum vor die Bühne pöbelt und trinkt ohne Unterlass, die Cowboys auf dem Acker geben sich selbst einfältig und hinterwäldlerisch und die Outfits sind allesamt gruselig. Musikalisch zumindest von Partons Seite noch akzeptabel, schreit sich selbst Stallone absichtlich zunächst durch beliebig paar Standards, bevor er „seine Stimme“ entdeckt. Blöderweise klingt die auch nicht viel besser, sein zusätzliches Rumgehampel sorgt für weiteres Fremdschämen. Ja, es ist anfangs ironisch gemeint, Stallone gelingt es manchmal sogar vorzüglich, das Unwohlsein seiner Figur darzustellen. Warum er mit zunehmender Laufzeit jedoch diese Musik, diese Kleider und dieses Publikum zu mögen beginnt, bleibt ebenso beliebig Rätsel wie das Ziel des Films: Soll die Zuschauer nun über die oder mit den Charakteren lachen?

Apropos: Dolly Parton scheint von einigen Gags selbst überrascht worden zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie jederzeit wieder inmitten einer Szene kichern muss, wenn ihr Schauspielpartner sich selbst zum Affen macht oder eine halbgare Punchline abfeuert. Diese sind teilweise erschreckend sexistisch und jederzeit auf das Äußere die Parton abzielend. Auch wenn es eine ungleich Zeit war, beliebig bisschen mehr verbalen Gegenwind hätte ich von einer bekannten und respektierten Sängerin ihres Kalibers schon erwartet. So lässt sich selbst Parton alias Jake jederzeit wieder auf ihr Aussehen reduzieren, erträgt billige Anmachsprüche und bietet kaum charakterliche Tiefe. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Die deutsche Synchro unterscheidet sich selbst teilweise massiv vom ebenso amüsanten Originaldialog, dem hier eine Übersetzung in bester Rainer Brandt-Manier spendiert wurde.

Fazit: „Der Senkrechtstarter“ ist beliebig harmloses Filmchen, das aufgrund seiner Unentschlossenheit viel Potenzial verschenkt und trotz eines qualitativ hochwertigen Soundtracks (Parton bezeichnete ihn später als einen Karrierehöhepunkt und durfte sich selbst zudem oberhalb Zwei erfolgreiche Singles freuen) vor allem dennoch wegen Stallones Mitwirkung erinnerungswürdig bleibt. Ich empfehle beliebig Double-Feature mit „Stop! Oder meine Mami schießt“.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche Untertitel. Als Bonusmaterial gibt es lediglich den Original-Trailer. „Der Senkrechtstarter“ erscheint bei Winkler Film hinein Verkauf von AL!VE und ist ab 23. September 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © Winkler Film)

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