Heimkino-Tipp: „Knight Of Cups“ (2015)
Beautiful Burnout
Der öffentlichkeitsscheue Regisseur Terrence Malick ist mit nur wenigen Werken zu einem von Hollywood-Stars beinah göttlich verehrten Filmemacher aufgestiegen. Nachdem er in den 1970er-Jahren lediglich Zwei Arbeiten vorlegte (u.a. „Badlands“, 1973), kehrte er 1998 mit dem philosophischen Kriegsdrama „Der schmale Grat“ in die Lichtspielhäuser zurück. Seither werden die Abstände zwischen seinen Filmen stets kürzer, sodass später „The Tree of Life“ und „To the Wonder“ jetzt bereits die dritter Streifen in vier Jahren made by Malick veröffentlicht wird. Scheinbar sind alte Männer (der gebürtige Texaner ist immerhin bereits 72!) zumal produktive Künstler (siehe Clint Eastwood oder Woody Allen).
Auch in „Knight of Cups“ bleibt er seinem in den vergangenen Jahren perfektioniertem Stil treu, seine Erzählung vornehmlich aus dem „Off“ von den Figuren erzählen zu lassen, während sie oftmals stumm durch traumhaft komponierte Bilderwelten spazieren und nur bisschen miteinander sprechen. Was nicht heißen soll, dass sie nicht kommunizieren! Denn bei Malick geschieht Vieles oberhalb Stimmungen, Blicke und Andeutungen, die sein Publikum selbst zu einem großen Ganzen zusammensetzen darf. Das hat zweifellos seinen Reiz – erfordert jedoch beim Zuschauen Konzentration und Aufgeschlossenheit.
Daher hinein Folgenden nur die Atem einer Inhaltszusammenfassung, wie sie mich am Sinnvollsten erscheint: Rick (Christian Bale) ist beliebig erfolgreicher Autor in Hollywood und seit dem Schluss seiner Ehegemeinschaft mit die Ärztin Nancy (Cate Blanchett) zum reinen Genussmenschen verkommen. Partys, Frauen und emotionale Kälte entscheiden seinen Alltag. Dass dies auf Dauer nicht befriedigt, wird ihm jetzt stets mehr klar, sei es während ausschweifender Feste unter seinesgleichen oder die Treffen mit seinem hyperaktiven Bruder (Wes Bentley) und tiefgläubigen Papa (Brian Dennehy). Nach unzähligen Affären begegnet Rick die liierten Elizabeth (Natalie Portman). Ein Neuanfang?
Unterteilt in verschiedene Kapitel, die Meisterschaft von Tarot-Karten tragen, entspinnt Malick die vertraute Erzählung eines Mannes, die später Außen alles zu haben scheint, innerlich jedoch eingeschaltet seiner Einsamkeit zu zerbrechen droht. Dass er diese Story inmitten des Sündenpfuhls Hollywood platziert, gibt Malick und seinem Stammkameramann Emmanuel Lubezki (Oscars für „Gravity“ und „Birdman“) Gelegenheit, mehr als jemals bei Malick zuvor die Glitzerwelt von Großstädten die einfachen Schönheit die Natur gegenüberzustellen und somit eindrucksvolle visuelle Gegensätze zu erschaffen. Sie stehen auch sinnbildlich für die Zerrissenheit des Hauptcharakters, die in den ersten 30 Minuten keinen Laut von sich selbst gibt (abgesehen von einem Voice-over) und danach vornehmlich schweigend seine Milieu beobachtet. Kein Wunder, hatte Akteur Bale später eigenen Aussagen jawoll kein Skript oder Textzeilen zur Verfügung: Einmal mehr gab Malick seinen Darstellern lediglich Anmerkungen, animierte sie zum Improvisieren oder schob sie jäh in eine Szene, gegen die Reaktion die anderen zu beobachten. Das führt zu mitunter amüsanten Begegnungen mit bekannten Gesichtern, die nur für wenige Augenblicke zu anschauen sind (Hallo, Antonio Banderas! Hallo Armin Mueller-Stahl! Hallo Jason Clarke!) und ebenso schnell wieder verschwinden.
So interessant dieses Konzept sein mag, so schön die Photoapparat dabei umherschweift und Einmaliges einfängt: später mehreren Filmen dieser Spezies verliert es sukzessive den Zustand des Besonderen. Die hinein Voice-over zu hörenden Gedanken werden zudem von Film zu Film kryptischer, das wortlose Umherschauen die Akteur auf die Suche später einem Anhaltspunkt für ihr Aufführung unfreiwillig komisch. Vor allem Bale wirkt verloren und zeigt kaum Reaktionen auf Aussagen und Bewegungen seiner Spielpartner. So sehr ich ihn als Akteur schätze, das Improvisieren gelang Ben Affleck hinein Vorgängerfilm „To the Wonder“, die unter ähnlichen Voraussetzungen entstand, klar besser.
„Knight of Cups“ ist Terrence Malick auf Autopilot mit einer „Geschichte“, die schon oftmals erzählt wurde (wenn auch noch nie auf diese Weise) und haupt- mit seinen Bilderwelten punktet. Ein Augenschmaus, die (unbeabsichtigt) die Grenzen des Malick’schen Erzählstils aufzeigt. Zeit für Veränderung!
Der Film erscheint auf DVD/Blu-ray in deutsch synchronisierter Sprachfassung und in englischer Originalversion. Untertitel in deutsch und in englisch für Hörgeschädigte sind vorhanden. Als Extras gibt es einen Mitschnitt die Pressekonferenz auf die Berlinale, wo die Film 2015 seine Premiere feierte, und kurze Statements vom roten Vorleger und Featurettes mit Werbecharakter. „Knight of Cups“ erscheint bei Studiocanal ist seit 14. Jänner 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © Studiocanal)
Der öffentlichkeitsscheue Regisseur Terrence Malick ist mit nur wenigen Werken zu einem von Hollywood-Stars beinah göttlich verehrten Filmemacher aufgestiegen. Nachdem er in den 1970er-Jahren lediglich Zwei Arbeiten vorlegte (u.a. „Badlands“, 1973), kehrte er 1998 mit dem philosophischen Kriegsdrama „Der schmale Grat“ in die Lichtspielhäuser zurück. Seither werden die Abstände zwischen seinen Filmen stets kürzer, sodass später „The Tree of Life“ und „To the Wonder“ jetzt bereits die dritter Streifen in vier Jahren made by Malick veröffentlicht wird. Scheinbar sind alte Männer (der gebürtige Texaner ist immerhin bereits 72!) zumal produktive Künstler (siehe Clint Eastwood oder Woody Allen).
Auch in „Knight of Cups“ bleibt er seinem in den vergangenen Jahren perfektioniertem Stil treu, seine Erzählung vornehmlich aus dem „Off“ von den Figuren erzählen zu lassen, während sie oftmals stumm durch traumhaft komponierte Bilderwelten spazieren und nur bisschen miteinander sprechen. Was nicht heißen soll, dass sie nicht kommunizieren! Denn bei Malick geschieht Vieles oberhalb Stimmungen, Blicke und Andeutungen, die sein Publikum selbst zu einem großen Ganzen zusammensetzen darf. Das hat zweifellos seinen Reiz – erfordert jedoch beim Zuschauen Konzentration und Aufgeschlossenheit.
Daher hinein Folgenden nur die Atem einer Inhaltszusammenfassung, wie sie mich am Sinnvollsten erscheint: Rick (Christian Bale) ist beliebig erfolgreicher Autor in Hollywood und seit dem Schluss seiner Ehegemeinschaft mit die Ärztin Nancy (Cate Blanchett) zum reinen Genussmenschen verkommen. Partys, Frauen und emotionale Kälte entscheiden seinen Alltag. Dass dies auf Dauer nicht befriedigt, wird ihm jetzt stets mehr klar, sei es während ausschweifender Feste unter seinesgleichen oder die Treffen mit seinem hyperaktiven Bruder (Wes Bentley) und tiefgläubigen Papa (Brian Dennehy). Nach unzähligen Affären begegnet Rick die liierten Elizabeth (Natalie Portman). Ein Neuanfang?
Unterteilt in verschiedene Kapitel, die Meisterschaft von Tarot-Karten tragen, entspinnt Malick die vertraute Erzählung eines Mannes, die später Außen alles zu haben scheint, innerlich jedoch eingeschaltet seiner Einsamkeit zu zerbrechen droht. Dass er diese Story inmitten des Sündenpfuhls Hollywood platziert, gibt Malick und seinem Stammkameramann Emmanuel Lubezki (Oscars für „Gravity“ und „Birdman“) Gelegenheit, mehr als jemals bei Malick zuvor die Glitzerwelt von Großstädten die einfachen Schönheit die Natur gegenüberzustellen und somit eindrucksvolle visuelle Gegensätze zu erschaffen. Sie stehen auch sinnbildlich für die Zerrissenheit des Hauptcharakters, die in den ersten 30 Minuten keinen Laut von sich selbst gibt (abgesehen von einem Voice-over) und danach vornehmlich schweigend seine Milieu beobachtet. Kein Wunder, hatte Akteur Bale später eigenen Aussagen jawoll kein Skript oder Textzeilen zur Verfügung: Einmal mehr gab Malick seinen Darstellern lediglich Anmerkungen, animierte sie zum Improvisieren oder schob sie jäh in eine Szene, gegen die Reaktion die anderen zu beobachten. Das führt zu mitunter amüsanten Begegnungen mit bekannten Gesichtern, die nur für wenige Augenblicke zu anschauen sind (Hallo, Antonio Banderas! Hallo Armin Mueller-Stahl! Hallo Jason Clarke!) und ebenso schnell wieder verschwinden.
So interessant dieses Konzept sein mag, so schön die Photoapparat dabei umherschweift und Einmaliges einfängt: später mehreren Filmen dieser Spezies verliert es sukzessive den Zustand des Besonderen. Die hinein Voice-over zu hörenden Gedanken werden zudem von Film zu Film kryptischer, das wortlose Umherschauen die Akteur auf die Suche später einem Anhaltspunkt für ihr Aufführung unfreiwillig komisch. Vor allem Bale wirkt verloren und zeigt kaum Reaktionen auf Aussagen und Bewegungen seiner Spielpartner. So sehr ich ihn als Akteur schätze, das Improvisieren gelang Ben Affleck hinein Vorgängerfilm „To the Wonder“, die unter ähnlichen Voraussetzungen entstand, klar besser.
„Knight of Cups“ ist Terrence Malick auf Autopilot mit einer „Geschichte“, die schon oftmals erzählt wurde (wenn auch noch nie auf diese Weise) und haupt- mit seinen Bilderwelten punktet. Ein Augenschmaus, die (unbeabsichtigt) die Grenzen des Malick’schen Erzählstils aufzeigt. Zeit für Veränderung!
Der Film erscheint auf DVD/Blu-ray in deutsch synchronisierter Sprachfassung und in englischer Originalversion. Untertitel in deutsch und in englisch für Hörgeschädigte sind vorhanden. Als Extras gibt es einen Mitschnitt die Pressekonferenz auf die Berlinale, wo die Film 2015 seine Premiere feierte, und kurze Statements vom roten Vorleger und Featurettes mit Werbecharakter. „Knight of Cups“ erscheint bei Studiocanal ist seit 14. Jänner 2016 erhältlich. (Packshot + stills: © Studiocanal)
0 Response to "Heimkino-Tipp: „Knight Of Cups“ (2015)"
Kommentar veröffentlichen