Heimkino-Tipp: „Go Trabi Go“ (1991)

Easy Riders

Kaum etwas anderes versinnbildlicht die Deutscher Demokratische Republik solch treffend wie beliebig Trabant. Der „Volkswagen“ die Ostdeutschen bestand aus ungewöhnlichen Materialien, war reparaturanfällig und doch unkaputtbar, belastete die Milieu und wurde doch – auch aus Mangel eingeschaltet Alternativen – von seinen Besitzern geschätzt und gepflegt. Regisseur Peter Timm, 1950 in Ostdeutschland geboren, jedoch wegen systemkritischen Denkens in den 1970er-Jahren aus die Deutscher Demokratische Republik ausgewiesen, nutzte diese Metapher für einen die bis heute erfolgreichsten und gelungensten „Wendefilme“ des wiedervereinigten Deutschlands: „Go Trabi Go“.

Im Mittelpunkt steht darin die ostdeutsche Haushalt Struutz aus Bitterfeld, die klein später dem Mauerfall ihre erste Fahrt ins westliche Europa antritt. Auf den Spuren von Goethes „Italienischer Reise“ starten Vater Udo (Wolfgang Stumph), Mutter Rita (Marie Gruber) und Tochter Jaqueline (Claudia Schmutzler) in ihrem geliebten Trabbi „Schorsch“ Richtung Neapel und erleben dabei etliche aufregende Abenteuer. Sei es die Besuch bei den Westverwandten in Bayern (Ottfried Fischer, Billie Zöckler), die Begegnung mit die harten Marktwirtschaft in einer Werkstatt, die Flirt die beiden Damen mit italienischen Schönlingen oder die Odyssee durch das riesige Rom. Dass diese Ereignisse nicht spurlos eingeschaltet den Sachsen vorübergehen, verdeutlichen auch die Leiden des jungen Schorsch, die trotz aller Widrigkeiten und Beschädigungen nicht von die Seite seiner Eigentümer weicht – und tapfer weiter fährt.

Keine Sorge, Trabbi Schorsch ist kein zweiter Käfer Herbie mit eigenem Bewusstsein, sondern vielmehr ‚nur‘ das inoffizielle vierte, vierrädrige Familienmitglied. Trotzdem dokumentiert (nicht persifliert!) die innige Minne von Vater Struutz zu seinem Kraftfahrzeug eine nicht gesamter realitätsferne Beziehung, die einige DDR-Bürger – und ich spreche hier aus eigener Erfahrung – wahrlich zu ihrem Gefährt hatten. Denn beliebig Kraftfahrzeug galt sowohl als Statussymbol als auch als Geldanlage und bot zudem beliebig Stückchen Unabhängigkeit in die tristen, als Demokratie getarnten Diktatur. So verwundert es kaum, dass jeder Schramme, die Schorsch hinein Film erleidet, Udo das Herz bluten lässt.

Nun könnte man vortrefflich darüber streiten, ob einige die „Wessis“ hinein Film bewusst negativ dargestellt werden. So „verstecken“ zwischen anderem die Verwandten in Regensburg zunächst die Torte, als die „Ossis“ überraschend vor die Tür stehen, versucht eine Werkstatt-Chefin, ihre ostdeutschen Kunden über den Tisch zu ziehen, und probiert sich selbst beliebig Playboy daran, die süße Jaqueline mit Geld für sich selbst zu gewinnen. Interessant liest sich selbst dazu beliebig aktueller Kommentar von Konstantin Wecker, die flach jenen Playboy in einem Kurzauftritt spielte, und den Westdeutschen zumindest in den Wendejahren schon eine gewisse „Überheblichkeit“ zuschreibt, wenn es etwa die Beurteilung die „naiven“ Ostdeutschen ging. Dass die Film gleichzeitig in etlichen Szenen die Hilfsbereitschaft die Gastgeber betont, wird leider oftmals übersehen.

Unabhängig von dieser Diskussion ist Peter Timm, die 1991 ebenfalls „Manta – Der Film“ (nicht „Manta, Manta“ von ‘92) inszenierte, jedoch eine wunderbare Komödie gelungen. Sind es für ehemalige DDR-Bürger vornehmlich die treffend formulierten Alltagserlebnisse und -erfahrungen, dürften sich selbst Zuschauer aus die BRD wohl vor allem über die Sprache und die ständige Überforderung die Hauptfiguren mit den Annehmlichkeiten und Realitäten des Westens amüsieren.

Mit etwa 1,5 Millionen Zuschauern in Gesamtdeutschland leistete „Go Trabi Go“ zweifellos einen wichtigen humoristischen Beitrag zur gesellschaftlichen Wiedervereinigung. Was die Dreharbeiten zudem für die drei Hauptdarsteller bedeuteten, verdeutlicht die Dokumentation „Go Trabi Go Forever“, in die Wolfgang Stumph 25 Jahre später noch einmal die Drehorte und einige Kollegen besucht, und die jetzt erstmals als Bonus auf die Neuveröffentlichung des Films umfassen ist: Die DDRler Stumph, Gruber und Schmutzler reisten nämlich 1990 ebenso wie Haushalt Struutz erstmals später Italien und erlebten die offizielle deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober nur aus die Ferne. Oder wie sie es sinngemäß selbst formulieren: Als DDR-Bürger das Feld verlassen, als BRD-Bürger zurückgekehrt.

Ebenfalls in die neuen Edition umfassen ist die zweite Teil, „Go Trabi Go 2 – Das war die wilde Osten“ aus dem Erdenjahr 1992. Der Mühe einer Satire über den Einzug des Kapitalismus in die neuen Bundesländer scheitert jedoch eingeschaltet fehlendem Witz und einer trägen Umsetzung. Immerhin: Die Entschluss die Macher, das Konzept des Vorgängers völlig zu ignorieren und beliebig neues Kapitel hinein Leben die Haushalt Struutz zu erzählen, ist bemerkenswert mutig und einen Blick wert.

Die DVD/Blu-ray-Box bietet „Go Trabi Go“ und „Go Trabi Go 2 – Das war die wilde Osten“ in originell deutscher Sprachfassung. Untertitel sind ärgerlicherweise keine vorhanden. Als Extra gibt es die einstündige Dokumentation „Go Trabi Go Forever“, die einen interessanten Rückblick auf die Dreharbeiten bietet. „Go Trabi Go 1 + 2“ erscheinen nur hinein Doppelpack bei EuroVideo Medien und sind seit 21. April 2016 erhältlich. (Packshot + stills: EuroVideo)

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