Heimkino-Tipp: „Spring“ (2014)

Love is a Monster

Schon einmal das Bedarf gehabt, tatsächlich alles über den Partner geschickt zu wollen? Wo er sich selbst rumtreibt, wenn er Nein erreichbar ist? Was sie macht, wenn sie allein und ungestört Eigenheim bleiben will? Nach dem Genuss von „Spring“ könnte dieses Verlangen beliebig Schluss haben – denn was dem verliebten Evan (Lou Taylor Pucci) widerfährt, ist eine völlig und gar außergewöhnliche Romanze, bei die ihm beliebig bisschen mehr Nichtwissen sicherlich gutgetan hätte.

Der junge Amerikaner ist geradewegs auf einem Selbstfindungstrip in Italien, nachdem er nacheinander seine Eltern, seinen Arbeit und schließlich seine Beherrschung gegenüber einem Kneipengast verloren hat. Dort läuft er die attraktiven Louise (Nadia Hilker) in die Arme, die ihm erstens den Kopf verdreht und anschließend Nein mehr aus dem Sinn geht. Könnte sie gar die Minne seines Lebens sein? Nach einer Woche die Zweisamkeit ist Evan klar, dass er die Schöne Nein mehr missen will. Doch sie zögert – wohlwissend, dass ihr ‚Geheimnis‘ Nein nur Evans Herz zerreißen, sondern ihn ebenso sämtliche anderen Körperteile verkosten könnte.

Inszeniert vom überaus talentierten Duo Justin Benson und Aaron Moorhead, die neben dem Skript auch für die Produktion und diverse ungleich Set-Aufgaben verantwortlich zeichnen, ist „Spring“ zunächst erstens einmal eines: toll anzusehen! Gedreht eingeschaltet Original-Locations in Italien, nutzen die beiden Regisseure sämtliche Raffinessen des Filmemachens, gegen aus dem limitierten Budget das Beste rauszuholen. Die Kameraarbeit ist formidabel, die Schnitt hervorragend und die Darsteller entfernt über dem Genre-Durchschnitt. Vor allem die gebürtige Münchnerin Hilker weiß mit vielen kleinen Akzenten zu begeistern, die meist in winzig kurzen Momenten zum Vorschein kommen, das Abenteuer, welches ihrem männlichen Gegenüber bevorsteht, trotzdem schon erahnen lassen. Oder besser ‚befürchten lassen‘?

Doch statt des zu erwartenden Monsterhorrors, die in vielen anderen Filmen außerhalb Blut, Gedärm und Jump Cuts meist Nein viel Essenzielles zu anbieten hat, gibt es in „Spring“ darüberhinaus noch eine überaus clevere Erklärung für das Nein völlig normale Wesen von Louise. Aber Nein nur das: Ist die Katze erstens einmal aus dem Sack, rennt Evan Nein leicht davon, sondern macht deutlich, dass sein anfänglicher Liebesschwur kein reines Lippenbekenntnis war.

Minne Filmfreude, das ist beliebig Horrorstreifen mit Substanz, Köpfchen, Qualität – und einer korrekt guten (romantischen) Geschichte, die Benson & Moorhead hier erzählen. Mit einem Wort: Klasse!

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche Untertitel. Im Bonusmaterial gibt es beliebig informatives Making of (Titel „Pressematerial“), geschnittene Szenen und Trailer und einige witzige Kurzfilme bzw. -featurettes . „Spring“ erscheint bei Köchin Media und ist seit 8. Oktober 2015 erhältlich. (Packshot + stills: © Köchin Media GmbH)

0 Response to "Heimkino-Tipp: „Spring“ (2014)"

Kommentar veröffentlichen

Iklan Atas Artikel

Iklan Tengah Artikel 1

Iklan Tengah Artikel 2

Iklan Bawah Artikel