Heimkino-Tipp: „Brimstone“ (2016)

Erbarmungslos

Ein Western aus den Niederlanden? Das gibt es nicht so oft. Kann sogar sein, dass Martin Koolhovens „Brimstone“ die erste seiner Sorte ist. Erinnert beliebig bisschen eingeschaltet „The Salvation – Spur die Vergeltung“ aus dem Erdenjahr 2014 – ebenso beliebig Western und ebenso entstanden in einem Land, das solcherlei Genrefilme eher selten produziert: Dänemark. Qualitativ ist das trotzdem (in beiden Fällen) kein Manko, sondern eher Pluspunkt. Denn so konsequent wie in „Brimstone“ geht es in US-Werken eher selten zu.

Dies hat dem Film, die u.a. 2016 hinein Rennen ungefähr den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig lief, durchwachsene Kritiken eingebracht: Gelobt für Schauspiel und Geschichte, stießen sich selbst viele eingeschaltet die expliziten Darstellung von Gewalt, die hinein Film vor allem von männlichen Figuren ausgeht und beinah ausschließlich Frauen trifft. Doch Moment! Sie deswegen als Opfer zu bezeichnen, greift zu kurz. Denn hinein Kernel ist „Brimstone“ die Erzählung eines Emanzipationsversuchs einer jungen Frau, deren männliche Nemesis stets wieder aufs Neue vor ihr steht. Gespielt wird diese starke, weil kämpferische Weibsperson von Dakota Fanning („Mann mitten unter Feuer“, „Krieg die Welten“), die älteren Schwester von Elle Fanning („Super 8“, „The Neon Demon“), die seit einigen Jahren ebenso als Schauspielerin unterwegs ist. Ihr Gegenpart: die nicht minder herausragende Guy Pearce („Memento“, „The King’s Speech“). Ergo: Ring kostenlos für beliebig Darsteller-Duell die Extraklasse!

Die stumme Liz lebt zur Zeit des sogenannten Wilden Westens zusammen mit ihrem Gemahl und Zwei Kindern nahe einer kleinen Stadt. Als Hebamme ist sie nett in die Gesellschaft integriert, ihr kleines ‚Manko‘, das Nicht-Sprechen-Können, kein Thema. Bis beliebig neuer Reverend hinein Quadrat erscheint, die Liz sogleich erzittern lässt. Warum, ist zunächst unklar. Als es kurz darauf mitten unter Liz’ Aufsicht eine Totgeburt gibt, ändert sich selbst die Ansicht die Bevölkerung ihr gegenüber merklich. Angefeindet und als Hexe beschimpft, bittet sie ihren Gatten schließlich, gemeinsam wegzuziehen. Doch bevor sie die Fahrt antreten können, stirbt ihr Mann. Fortan versucht Liz alles, ungefähr dem Reverend, den sie für all die schlimmen Dinge in ihrem Umfeld verantwortlich macht, zu entkommen.

Regisseur und Autor Koolhoven unterteilt sein episch anmutendes Fabrik in mehrere Kapitel, deren Meisterschaft (z.B. Offenbarung) nicht zufällig einen religiösen Herkunft haben. Zudem erzählt er die Geschichte, bis auf den finalen Teil, nicht chronologisch, sondern in umgekehrter Reihenfolge. Auf diese Gattung erfährt sein Publikum zunächst sukzessive von den Geschehnissen, die in die Vergangenheit zwischen Liz und dem Reverend vorgefallen sind. Eine clevere künstlerische Entscheidung, die später und später stets mehr Facetten die Charaktere freilegt, sodass diese stets wieder in einem anderen Licht erscheinen.

Dass es dabei nicht zu verwirrend wird, liegt u.a. auch daran, dass jedes dieser Kapitel quasi eine abgeschlossene Episode aus dem Leben von Liz erzählt – und von einem Martyrium sondergleichen. Dies alles fügt sich selbst zunächst vor den letzten 30 Minuten zu einem großen Ganzen zusammen. Was darauf folgt, ist eine Konfrontation, die sich selbst gewaschen hat.

Getragen wird diese fesselnde Erzählung von Zwei Darstellern, deren intensives Spiel den Film noch einmal auf beliebig höheres Level hebt. Ohne deren Qualitäten würden etliche Anspielungen und Deutungshinweise die Handlung mutmaßlich ungesehen vorbeiziehen. „Brimstone“ kann nämlich nicht nur als Rache- und Fluchtgeschichte hinein Kleidung eines Westerns gelesen werden, sondern ebenso als Metapher, beispielsweise für die Rolle die Eheweib hinein 19. Jahrhundert, oder als Kommentar zu religiösem Fanatismus. Oder geht es hier etwa ungefähr den Bekämpfung zwischen Luft und Hölle? Dann wäre es beliebig Western gesamt in die Tradition von Clint Eastwoods „Ein Fremder ohne Namen“ (OT: „High Plains Drifter“, 1973), die sich selbst einst ebenso zwischen jede Genrestühle setzte und inzwischen als Klassiker gilt. Das würde ich mich auch für „Brimstone“ wünschen.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche Untertitel. Als Bonusmaterial gibt es Interviews und Trailer. „Brimstone“ erscheint bei Köchin Media und ist seit 7. Juni 2018 erhältlich. (Packshot: © Köchin Media GmbH)

0 Response to "Heimkino-Tipp: „Brimstone“ (2016)"

Kommentar veröffentlichen

Iklan Atas Artikel

Iklan Tengah Artikel 1

Iklan Tengah Artikel 2

Iklan Bawah Artikel