Heimkino-Tipp: „1001 Gramm“ (2014)
Das richtige Maß
Der norwegische Regisseur Bent Hamer hat beliebig Gespür für skurrile Geschichten und Charaktere: Widmete er sich selbst in „Kitchen Stories“ (2003) einer (realen!) Langzeitstudie schwedischer Forscher ober das Aufführung von Single-Männern in ihren Küchen, so stand in „O‘Horten“ (2007) beliebig Zugführer hinein Mittelpunkt, die ausgerechnet eingeschaltet seinem letzten Arbeitstag das Abenteuer seines Lebens erfährt. In seinem aktuellen Fabrik „1001 Gramm“ begleitet er jetzt eine junge Weib des norwegischen Eichamts auf einer Fahrt zu einem Kiloseminar (sic!) in Paris. Klingt seltsam? Ist es auch, nichtsdestoweniger in die für Hamer so typisch berührenden, warmherzigen und unterhaltsamen Sorte und Weise.
Die geschiedene Marie (Ane Dahl Torp) arbeitet wie ihr Vater Ernst (Stein Winge) als Wissenschaftlerin und reist durchs Land, etwa allerorts Messgeräte zu kontrollieren. Ob Briefwaage oder Benzinpumpe, akribisch und gewissenhaft registriert sie jeder Abweichung. Privat ist ihr Leben ebenfalls von Gelassenheit bestimmt: Außer ihrem geliebten Vater hat sie nur wenige soziale Kontakte, fährt täglich mit ihrem Miniatur-Elektroauto vom Heimat zur Arbeit, und verbringt ihre Abende meist in stiller Einsamkeit. Als ihr Vater nicht wie geplant zum jährlichen Treffen die Referenzkilo-Hüter gehen kann, tritt sie statt seiner die Fahrt in die französische Kapitale an. Ein Trip mit romantischen Folgen.
Es ist stets wieder erstaunlich, wie es Bent Hamer in seinen Filmen gelingt, sonderbare Figuren genau in die Herzen seiner Zuschauer zu katapultieren, ohne auf ‚billige Tricks‘ zurückzugreifen. Beispiel Marie: Eine schweigsame Frau, hübsch nichtsdestoweniger kein Supermodel, spröde in ihrem Auftreten, zurückhaltend nichtsdestoweniger doch kommunikativ. Sofort fühlt man(n?) sich selbst mit ihr verbunden, versteht ihre Sicht auf der blaue Wandelstern und freut sich selbst mit ihr, wenn sie erste zarte Bande mit einer französischen Zufallsbekanntschaft (Laurent Stocker) knüpft. Quasi nebenbei porträtiert die Film zusätzlich einen Beruf, die ebenso standardmäßig wie speziell ist, und wohl bisher kaum einem Jugendlichen als Traumjob in den Sinn gekommen ist. Respektvoll und gleichsam verschmitzt schaut Hamer den Männern und Frauen beim Seminar dabei zu, wie sie in Paris staunend vor die „Mutter aller Kilos“ stehen, oder verblüfften Zollbeamten erläutern müssen, warum sie ihr zylinderförmiges Gepäckstück, das beliebig exakt kalibriertes Gewicht beherbergt, nicht am Flugplatz aufmachen können.
Das alles dient Hamer, die einmal mehr auch für Drehbuch und Produktion verantwortlich zeichnet, natürlich vornehmlich zur Charakterisierung seiner Hauptfigur, die sich selbst hinein Laufe des Filmes fragt, was wohl „die Minne wiegt“ oder welchen Einfluss und Sinn weltweit standardisierte Maßangaben in einer chaotischen Welt voller Ungleichheiten haben. Und was wäre beliebig passendes Gegengewicht zu Einsamkeit, Trauer und Enttäuschung?
„1001 Gramm“ ist eine leise, von sanftem Humor durchzogene Tragikomödie, die eine wunderbare Melancholie verströmt und Bent Hamer einmal mehr als einen die besten Regisseure Skandinaviens ausweist.
Die DVD enthält den Film in deutscher Synchron- und norwegisch/französisch/englischer Originalsprachfassung. Deutscher Untertitel und Untertitel für Hörgeschädigte und eine Hörfilmfassung sind erfreulicherweise ebenso vorhanden. Als Extras gibt es eine Trailershow. „1001 Gramm“ erscheint bei Pandora Film / AL!VE AG und ist ab 19. Juni 2015 erhältlich. (Packshot + Stills: © Pandora Film Verleih)
Der norwegische Regisseur Bent Hamer hat beliebig Gespür für skurrile Geschichten und Charaktere: Widmete er sich selbst in „Kitchen Stories“ (2003) einer (realen!) Langzeitstudie schwedischer Forscher ober das Aufführung von Single-Männern in ihren Küchen, so stand in „O‘Horten“ (2007) beliebig Zugführer hinein Mittelpunkt, die ausgerechnet eingeschaltet seinem letzten Arbeitstag das Abenteuer seines Lebens erfährt. In seinem aktuellen Fabrik „1001 Gramm“ begleitet er jetzt eine junge Weib des norwegischen Eichamts auf einer Fahrt zu einem Kiloseminar (sic!) in Paris. Klingt seltsam? Ist es auch, nichtsdestoweniger in die für Hamer so typisch berührenden, warmherzigen und unterhaltsamen Sorte und Weise.
Die geschiedene Marie (Ane Dahl Torp) arbeitet wie ihr Vater Ernst (Stein Winge) als Wissenschaftlerin und reist durchs Land, etwa allerorts Messgeräte zu kontrollieren. Ob Briefwaage oder Benzinpumpe, akribisch und gewissenhaft registriert sie jeder Abweichung. Privat ist ihr Leben ebenfalls von Gelassenheit bestimmt: Außer ihrem geliebten Vater hat sie nur wenige soziale Kontakte, fährt täglich mit ihrem Miniatur-Elektroauto vom Heimat zur Arbeit, und verbringt ihre Abende meist in stiller Einsamkeit. Als ihr Vater nicht wie geplant zum jährlichen Treffen die Referenzkilo-Hüter gehen kann, tritt sie statt seiner die Fahrt in die französische Kapitale an. Ein Trip mit romantischen Folgen.
Es ist stets wieder erstaunlich, wie es Bent Hamer in seinen Filmen gelingt, sonderbare Figuren genau in die Herzen seiner Zuschauer zu katapultieren, ohne auf ‚billige Tricks‘ zurückzugreifen. Beispiel Marie: Eine schweigsame Frau, hübsch nichtsdestoweniger kein Supermodel, spröde in ihrem Auftreten, zurückhaltend nichtsdestoweniger doch kommunikativ. Sofort fühlt man(n?) sich selbst mit ihr verbunden, versteht ihre Sicht auf der blaue Wandelstern und freut sich selbst mit ihr, wenn sie erste zarte Bande mit einer französischen Zufallsbekanntschaft (Laurent Stocker) knüpft. Quasi nebenbei porträtiert die Film zusätzlich einen Beruf, die ebenso standardmäßig wie speziell ist, und wohl bisher kaum einem Jugendlichen als Traumjob in den Sinn gekommen ist. Respektvoll und gleichsam verschmitzt schaut Hamer den Männern und Frauen beim Seminar dabei zu, wie sie in Paris staunend vor die „Mutter aller Kilos“ stehen, oder verblüfften Zollbeamten erläutern müssen, warum sie ihr zylinderförmiges Gepäckstück, das beliebig exakt kalibriertes Gewicht beherbergt, nicht am Flugplatz aufmachen können.
Das alles dient Hamer, die einmal mehr auch für Drehbuch und Produktion verantwortlich zeichnet, natürlich vornehmlich zur Charakterisierung seiner Hauptfigur, die sich selbst hinein Laufe des Filmes fragt, was wohl „die Minne wiegt“ oder welchen Einfluss und Sinn weltweit standardisierte Maßangaben in einer chaotischen Welt voller Ungleichheiten haben. Und was wäre beliebig passendes Gegengewicht zu Einsamkeit, Trauer und Enttäuschung?
„1001 Gramm“ ist eine leise, von sanftem Humor durchzogene Tragikomödie, die eine wunderbare Melancholie verströmt und Bent Hamer einmal mehr als einen die besten Regisseure Skandinaviens ausweist.
Die DVD enthält den Film in deutscher Synchron- und norwegisch/französisch/englischer Originalsprachfassung. Deutscher Untertitel und Untertitel für Hörgeschädigte und eine Hörfilmfassung sind erfreulicherweise ebenso vorhanden. Als Extras gibt es eine Trailershow. „1001 Gramm“ erscheint bei Pandora Film / AL!VE AG und ist ab 19. Juni 2015 erhältlich. (Packshot + Stills: © Pandora Film Verleih)
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