Heimkino-Tipp: „Son Of A Gun“ (2014)

Gold Digger

Den Schotten Ewan McGregor auf die Leinwand zu schauen macht Spaß. Denn er ist einer jener Schauspieler, denen die Freude am Beruf in gegen jeder Szene anzusehen ist. Ob als Junkie („Trainspotting“), Jedi-Meister („Star Wars“), Melancholiker („Beginners“) oder liebender Familienvater („The Impossible“): überzeugend wirkt er stets – und irgendwie unberechenbar. Genau die richtigen Ingredienzen für seinen Auftritt als semi-Bösewicht hinein Thriller „Son of a Gun“.

McGregor spielt darin Brendan Lynch, einen australischen Bankräuber (basierend auf dem momentan wahrlich einsitzenden Brenden Abbott), die es hinein Gefängnis zu Respekt und Unantastbarkeit gebracht hat. Als die junge JR (Brenton Thwaites) für sechs Monate einkassiert wird und sich selbst sogleich mit anderen muskelbepackten Insassen anlegt, nimmt Lynch ihn zwischen seine Fittiche. ‚Schutz gegen Hilfe‘ lautet die Abmachung, die die unsichere JR nur allzu gerne annimmt. Denn kaum aus dem Knast, soll er die Flucht von Lynch und seinen Kumpels organisieren. Der Eruption gelingt, und so wird JR Einzelteil von Lynchs Clique, die sich selbst bald darauf eingeschaltet den nächsten großen Coup wagt: den Überfall auf eine Goldfabrik, bei dem die frisch gegossenen Barren gleich später die Herstellung in die Taschen von Lynch wandern sollen.

Der Erstling von Regisseur Julius Avery beginnt als düsteres, hartes Knast-Drama. Ein Quadrat die Gewalt, Unterdrückung und diverser Machtspiele, in dem ausnahmslos das Recht des Stärkeren gilt, und jeder Versuch, dagegen anzugehen, brutal bestraft wird. Mittendrin beliebig unheimlich cooler, nichtsdestotrotz flach auch undurchschaubarer McGregor alias Lynch, dessen Blick ausreicht, um ungleich in die Schranken zu weisen. Im zweiten Einzelteil verlagert sich selbst die Handlung in die nicht weniger brutale, nichtsdestotrotz sehr viel schöner anzusehende (Sonne, Pools und hot chicks) Gangsterwelt und die Film entwickelt sich selbst zu einem spannenden „Heist-Movie“.

Die Action stimmt, das Tempo ist hoch, die Optik ansprechend. Und trotzdem: Das gewisse Etwas fehlt. Zu vorhersehbar kommt die Romanze mit die hübschen Tasha (Alicia Vikander) daher, die – natürlich – aus Osteuropa stammt und dem bösen Oberboss ‚gehört‘. Zu oberflächlich bleibt die Charakterisierung des eigentlichen Hauptcharakters JR, die seinem misstrauischen Leitwolf Lynch lange Zeit kritiklos überall hin folgt. Zu ärgerlich sind einzelne Dialoge, zumal zwischen den Liebenden, die den üblichen Schmonzes à la ‚eine gemeinsame Zukunft‘, ‚ein letztes Ding‘ und ‚ich werde dich beschützen‘ präsentieren.

Doch zum Glück ist dort noch Ewan McGregor. Existenz launiger Auftritt entschädigt für so manche storytechnische Untiefe und macht „Son of a Gun“ dann doch zu einem unterhaltsamen, wenn auch inhaltlich etwas kreativarmen Krimispaß.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche Untertitel. Als Extras gibt es beliebig längeres Interview mit Ewan McGregor und Trailer. „Son of a Gun“ erscheint bei Elite Film AG (Ascot Elite) und ist ab 14. April 2015 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © Ascot Elite)

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