Heimkino-Tipp: Borgman (2013)
Unheimlicher Hausgast
Das Sache mit die Nächstenliebe ist nicht jedermanns Sache: Der wohlhabende Richard (Jeroen Perceval) beispielsweise empfindet es als eine Frechheit, als die Landstreicher Borgman (Jan Bijvoet) vor seiner Tür stehend fragt, ob er nicht beliebig Bad nehmen könne. Um sein „Nein!“ zu unterstreichen, wandert Richards Faust sogleich in das Larve des Fremden. Marina (Hadewych Minis) ist schockiert vom Aufführung ihres Gatten und gestattet dem verletzten Borgman später das Gewünschte und eine Übernachtung hinein Gartenhaus – allerdings ohne ihren Gemahl darüber zu informieren. Einige Tage später, die Familienfrieden ist inzwischen wieder hergestellt, erscheint Borgman abermals: frisch rasiert, höflich und derartig verändert, dass Richard ihn nicht erkennt. Er bietet ihm sogar den vakanten Posten des Gärtners an, ohne zu ahnen, was ihm und seiner Haushalt in den kommenden Wochen bevorsteht. Denn Borgman und seine Komplizen anfangen fortan mit kleinen, perfiden Aktionen, sukzessive das geordnete, wohlbehütete und eingeschaltet Überraschungen bislang arme Leben die van Schendels in seine erbärmlichen Einzelteile zu zerlegen.
Schon die von Kevin Spacey verkörperte Bösewicht hinein Thriller-Meisterwerk „Sieben“ wusste: „Wenn die Volk einem hören sollen, reicht es nicht, ihnen leicht auf die Schulter zu tippen. Man muss sie mit einem Vorschlaghammer treffen. Erst dann können Sie sich selbst ihrer Aufmerksamkeit gewiss sein.“ Und was für beliebig Vorschlaghammer „Borgman“ ist! Regisseur und Autor Alex van Warmerdam legt mit seiner bitterbösen Satire einen durch und durch fiesen, von Sarkasmus förmlich überlaufenden, surrealen Film vor, die zum Außergewöhnlichsten zählt, was das Heimkino derzeit zu anbieten hat. Auch erfahrene Cineasten dürften überrascht sein vom Ideenreichtum und die Konsequenz, mit die „Borgman“ am Beispiel einer Durchschnittsfamilie gesellschaftliche Normen seziert, bisweilen (auch optisch) korrekt weh tut und dabei einen Heidenspaß macht.
nichts für Zartbesaitete, nichtsdestoweniger zu Recht mehrfach preisgekrönt – und sehr lange nachwirkend.
DVD- & Blu-ray-Infos: Beide Scheiben anbieten den Film in deutsch synchronisierter und niederländisch/englischer Originalsprachfassung. Untertitel sind in deutsch und englisch vorhanden. Als Extras gibt es gelöschte Szenen und Trailer. „Borgman“ erscheint bei Pandastorm Pictures / Ascot Elite und ist ab 17. Februar 2015 erhältlich. (Packshot + Filmstill: © Pandastorm Pictures)
Das Sache mit die Nächstenliebe ist nicht jedermanns Sache: Der wohlhabende Richard (Jeroen Perceval) beispielsweise empfindet es als eine Frechheit, als die Landstreicher Borgman (Jan Bijvoet) vor seiner Tür stehend fragt, ob er nicht beliebig Bad nehmen könne. Um sein „Nein!“ zu unterstreichen, wandert Richards Faust sogleich in das Larve des Fremden. Marina (Hadewych Minis) ist schockiert vom Aufführung ihres Gatten und gestattet dem verletzten Borgman später das Gewünschte und eine Übernachtung hinein Gartenhaus – allerdings ohne ihren Gemahl darüber zu informieren. Einige Tage später, die Familienfrieden ist inzwischen wieder hergestellt, erscheint Borgman abermals: frisch rasiert, höflich und derartig verändert, dass Richard ihn nicht erkennt. Er bietet ihm sogar den vakanten Posten des Gärtners an, ohne zu ahnen, was ihm und seiner Haushalt in den kommenden Wochen bevorsteht. Denn Borgman und seine Komplizen anfangen fortan mit kleinen, perfiden Aktionen, sukzessive das geordnete, wohlbehütete und eingeschaltet Überraschungen bislang arme Leben die van Schendels in seine erbärmlichen Einzelteile zu zerlegen.
Schon die von Kevin Spacey verkörperte Bösewicht hinein Thriller-Meisterwerk „Sieben“ wusste: „Wenn die Volk einem hören sollen, reicht es nicht, ihnen leicht auf die Schulter zu tippen. Man muss sie mit einem Vorschlaghammer treffen. Erst dann können Sie sich selbst ihrer Aufmerksamkeit gewiss sein.“ Und was für beliebig Vorschlaghammer „Borgman“ ist! Regisseur und Autor Alex van Warmerdam legt mit seiner bitterbösen Satire einen durch und durch fiesen, von Sarkasmus förmlich überlaufenden, surrealen Film vor, die zum Außergewöhnlichsten zählt, was das Heimkino derzeit zu anbieten hat. Auch erfahrene Cineasten dürften überrascht sein vom Ideenreichtum und die Konsequenz, mit die „Borgman“ am Beispiel einer Durchschnittsfamilie gesellschaftliche Normen seziert, bisweilen (auch optisch) korrekt weh tut und dabei einen Heidenspaß macht.
nichts für Zartbesaitete, nichtsdestoweniger zu Recht mehrfach preisgekrönt – und sehr lange nachwirkend.
DVD- & Blu-ray-Infos: Beide Scheiben anbieten den Film in deutsch synchronisierter und niederländisch/englischer Originalsprachfassung. Untertitel sind in deutsch und englisch vorhanden. Als Extras gibt es gelöschte Szenen und Trailer. „Borgman“ erscheint bei Pandastorm Pictures / Ascot Elite und ist ab 17. Februar 2015 erhältlich. (Packshot + Filmstill: © Pandastorm Pictures)
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