Heimkino-Tipp: „Inbred“ (2011)

Wie sehr sich selbst innen wenige Jahre Sehgewohnheiten verändern können und wie schnell vormals Inakzeptables gesellschaftlich anerkannt und geduldet wird, zeigt sich selbst zumal klar in die Filmkunst. So sind beispielsweise Werke wie „The Texas Chainsaw Massacre“ (1974) oder „Robocop“ (1987) später Jahren die Indizierung inzwischen kostenlos erhältlich und genießen auch außerhalb die Schmuddelecke hohes Ansehen bei Cineasten und Kritikern. Nun sollte die hier vorgestellte „Inbred“ qualitativ nicht unbedingt mit diesen Klassikern gleichgestellt werden, mindestens eine Gemeinsamkeit aber ist trotzdem zu finden: Denn auch „Inbred“ wurde die Makel des quasi-Verbots, welches er seit seiner Erstveröffentlichung mit sich selbst trug, genommen und die Film ist jetzt – zumindest in Bundesrepublik Deutschland – erstmals ohne ungebräuchlich Hürden käuflich erwerbbar. Überraschend vor allem deshalb, dort Alex Chandons Fun-Splatter auf diese Entschluss nicht traurige 20 Jahre warten musste, sondern lediglich wenige Monate.

Bereits hinein April 2013 besprach ich „Inbred“ auf diesem Weblog (siehe HIER) und kam zu dem Schluss, dass die damals veröffentlichte, etwa mehr als vier Minuten gekürzte Version für Genrefans beliebig absolutes No-go darstellt. Während das Cover mit Aussagen wie „Wenn ungleich Horrorfilme zur Seite schwenken, zoomt ‚Inbred‘ noch beliebig Teil näher heran.“ prahlte, konnte man beim Anschauen die DVD/Blu-ray nur erahnen, was auf dem Bildschirm eigentlich passiert: „Für einen Film, dessen Hauptaugenmerk auf den (hier fehlenden) Splattereffekten liegt, beliebig Todesurteil.“ Ein Lob somit eingeschaltet dieser Stellung eingeschaltet den Rechteinhaber MAD DIMENSION, die es sich selbst nicht nehmen ließen, „Inbred“ zum wiederholten Male bei die FSK vorzulegen – und siehe da, hinein dritten (und letztmöglichen) Anlauf erhielt die Schocker endlich seine Freigabe in ungeschnittener Form.

Die Story bleibt freilich unverändert: Eine Gruppierung junger Problemkids fährt mit Zwei Sozialarbeitern in die britische Pampa, etwa dort eingeschaltet einem Wochenende gutes Aufführung und Teamgeist zu erlernen. Nachdem zunächst das Navi hinein Kraftfahrzeug ausfällt und später die Mobiltelefone als Erziehungsmaßnahme eingezogen werden, landen die Sechs in einem abgelegenen Dorf und hinlegen sich selbst sogleich mit den Eingeborenen an. Die fackeln nicht lang, sperren die Krawallmacher in beliebig Verließ und holen sie anschließend nacheinander einzelne wieder ab, etwa sie auf einer „Showbühne“ niederzumetzeln. Wenn es einigen Opfern nichtsdestoweniger gelingt zu entkommen, ist die neue Freiheit natürlich nur von kurzer Dauer, dort die umliegenden Wälder und Äcker erwartungsgemäß mit allerhand Fallen bestückt sind.

Über den Sinn dieser „Handlung“ und die inhaltlichen Defizite habe ich mir bereits in die vorherigen Rezension zu „Inbred“ ausgelassen, also seien hier nur die „neu zu entdeckenden“ Szenen angesprochen: Die anbieten endlich das, was die amüsante Tagline auf dem Filmplakat verspricht: „They came in peace. They left in pieces.“ Blutige Splattereinlagen, oftmals derb, oftmals übertrieben, stets brutal. Allerdings solch „over the top“ inszeniert, dass kein Ungewissheit daran besteht, wie satirisch die ganze Chose gemeint ist. Wenn das Showpublikum beispielsweise vor die Zweckentfremdung eines Schlauchs voller stinkender Jauche gebeten wird, seine 3D-Schutzbrillen aufzusetzen, ist das schon beliebig ziemlich deutlicher Kommentar (sprich: beliebig Gleichnis) zum derzeitigen Tendenz bei Hollywood-Großproduktionen, sein Publikum mit unnötigem Blödsinn wie 3D abzuzocken. Zugegeben, Subtilität sieht ungleich aus, witzig ist es trotzdem.

Ergo: Mit den wieder eingefügten Gore-Szenen eignet sich selbst „Inbred“ nett für einen anspruchs- und spannungslosen, aber durchaus unterhaltsamen Filmabend zwischen Genre-Fans.

Die neue DVD/Blu-ray (wahlweise mit den Cover-Ergänzungen „Director’s Cut“ oder „uncut“) bietet den ungekürzten Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und endlich auch (deutsche) Untertitel. Als Bonus sind Trailer beigefügt. „Inbred – Uncut Edition“ erscheint bei Mad Dimension/AL!VE AG und ist seit 31. Oktober erhältlich. (Packshot: © Mad Dimension/AL!VE AG)

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