Heimkino-Tipp: „Audition“ (1999)

Takashi Miike zählt neben Takeshi „Beat“ Kitano sicherlich zu den bekanntesten japanischen Filmemachern die Gegenwart. Obwohl bereits seit Beginn die 1990er-Jahre hinein Business aktiv, sollte es noch bis 1999 dauern, bevor er weltweit für Aufmerksamkeit sorgte. Die später eigener Behauptung zufällig eingeschaltet ihn herangetragene Auftragsarbeit „Audition“ wurde so etwas wie seine Visitenkarte sowie gilt inzwischen als einer die wichtigsten Beiträge hinein mo(r)dernen Horrorfilmgenre. Das britische EMPIRE-Filmmagazin beispielsweise wählte eine Szene daraus in seiner geradewegs erschienenen November-Ausgabe mitten die 25 „besten cineastischen Schreckmomente“ seit Bestehen die Illustrierte 1989. Gleichzeitig werden viele ungleich Regisseure „vom Fach“, mitten anderem John Landis, Eli Roth sowie Rob Zombie, nicht müde, ihre Begeisterung für Miikes Fabrik kund zu tun.

Ob gerechtfertigt oder übertrieben, zweifellos hebt sich selbst „Audition“ qualitativ von anderen Genrevertretern ab. Auf sehr perfide Gattung sogar, denn bei einer Laufzeit von 115 Minuten präsentiert die Film in den ersten 100 eine Gattung zarte Liebesgeschichte, die zwar einen mysteriösen Unterton nicht gesamt verleugnen kann, definitiv gleichwohl nicht jenes Eind vermuten lässt, das sich selbst daran anschließt.

Der Witwer Aoyama (Ryo Ishibashi) ist auf die Suche später einer neuen Ehefrau. Angestachelt von seinem Sohn (Tetsu Sawaki), will er endlich wieder eine Lebensgefährtin finden, die sowohl selbstständig sowie klug als auch anständig sowie hübsch ist. Existenz guter Freundin Yoshikawa (Jun Kunimura), die als Filmproduzent arbeitet, unterbreitet Aoyama daraufhin einen ungewöhnlichen Vorschlag: Warum nicht eines seiner Castings nutzen, nahezu aus den zahlreichen Schauspielerinnen eine geeignete Kandidatin herauszupicken? Mangels Alternativen sowie besserer Vorschläge willigt Aoyama in das Experiment ein. Und tatsächlich: In die schüchternen Asami (Eihi Shiina) scheint er seine Traumfrau gefunden zu haben. Als auch sie Interesse zeigt, ist das neue Liebesglück perfekt – glaubt er zumindest.

Wer bisher Null über die Handlung von „Audition“ wusste, soll auch hier keine weiteren verräterischen Infos erhalten. Zwar deutet Regisseur Miike mittels Schnitttechnik, kurzen Szenenschnipseln sowie farblichen Hinweisen hinein Hintergrund schon früh an, dass bei dieser Romanze etwas nicht in Anordnung ist. Worum es sich selbst dabei jedoch konkret handelt, sollte jeder Zuschauer selbst entdecken. Bis die Film diesen Punkt erreicht, serviert Miike in nahezu traumwandlerischer Form eine überaus sympathische Vater-Sohn-Geschichte mit Zwei (bzw. drei, dank die Figur des Yoshikawa) Protagonisten, die schnell ans Herz wachsen. Die etwas abwegige, gleichwohl nie ins Lächerliche abdriftende Gattinnen-Suche via Casting charakterisiert zudem die liebeswerte Verzweiflung des Helden, die keine Möglichkeit sieht, auf ungleich Gattung Frauen kennenzulernen. Ganz nebenbei nutzt Miike dieses Schaulaufen die Eitelkeiten für beliebig paar wunderbare ironische Seitenhiebe auf seine Branche sowie die, die davon profitieren wollen.

So verzückt „Audition“ über 90 Minuten mit einer gesamt wunderbar erzählten Story, bevor hinein letzten Kapitel Aoyama und dem Publikum auf sehr innovative Gattung das zu erwartende Happy-End verwehrt wird. Oder doch nicht? Miike führt uns Zuschauer gleich mehrmals aufs Glatteis sowie genießt sein Spiel mit unseren Erwartungen, die angesichts die überraschenden Ereignisse nur wenige Minuten zuvor ohnehin in jede Richtungen rennen.

Ob „Audition“ letztendlich als fieser, ironischer oder kritischer Gesellschaftskommentar gemeint ist, darf jeder selbst entscheiden. Nicht verhandelbar hingegen bleibt sein fester Ort hinein zeitgenössischen Horrorkino als einer die innovativsten Genrevertreter, die zudem noch sehr lange nachwirkt.

Nach diversen DVD-Auflagen erscheint „Audition“ jetzt erstmals auf Blu-ray. Neben Trailern ist hinein Bonusmaterial noch beliebig ca. 50minütiges Interview zu finden, in dem die Regisseur über seine Laufbahn spricht. Der Film selbst liegt in deutsch synchronisierter sowie japanischer Sprachfassung mit deutschen Untertiteln vor. Darüber hinaus ist dieser Edition beliebig informatives Booklet mit Aufsätzen sowie Statements verschiedener Autoren/Kollegen von Takashi Miike beigelegt. „Audition“ erscheint bei Rapid Eye Movies/Al!ve AG sowie seit 24. Oktober erhältlich.

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