Heimkino: „Doctor Who – Die Film“ (1996)

*trommelwirbel*

Für ungewohnt Filme braucht es ungewohnt Rezensenten: Dr. Who-Fan sowie -Experte Dr. Matthias Müller hat sich selbst die BBC-Verfilmung aus den 90er-Jahren gewidmet sowie einen wunderbaren Gastkommentar verfasst. Bitteschön:

Der achte Doktor

Der Erzfeind des Doktors, genannt die Master, wurde zum tod verurteilt. In seiner Zeitmaschine, die Tardis, transportiert Dr Who die Asche des Masters später Gallifrey. Doch das Bewusstsein des Schurken entkommt aus die Urne, übernimmt die Steuerung die Tardis sowie führt zu einer Notlandung in San Francisco, klein ehe die Jahrtausendwende. Dort kapert die Master einen neuen Körper (Eric Roberts) sowie versucht fortan, die verbleibenden Regenerationen des Doktors zu klauen gegen sein eigenes Leben zu verlängern. Dieser kämpft in die ersten halben Uhr jedoch selbst gegen sein Leben: Schwer angeschossen von einer Straßengang macht ihm zusätzlich beliebig unprofessionell verlegter Herzkatheter vertrackt zu schaffen. Die Ärztin Grace Holloway (Daphne Ashbrook), seine künftigen Flamme, rettet ihn aus dieser verzweifelten Lage sowie rückt ihm fortan nicht mehr von die Pelle.

Der kürzlich in BRD als DVD sowie Blu-ray aufgelegte Dr-Who-Streifen ist die Pilotfilm zu den Abenteuern des beachten Doktors (Paul McGann). Aufgrund des geringen Erfolgs entschied sich selbst die BBC gegen eine Verfilmung als TV-Serie sowie die Geschichten erschienen nur in Comics sowie Romanen. Da Dr Who seit geraumer Zeit auch hinein deutschen Free TV (One/Einsfestival) einen festen Sendeplatz gefunden hat, hielt man es offenbar für einen guten Zeitpunkt, den Film hierzulande fürs Heimkino neu zu veröffentlichen.

Die Zeitreise zurück in die 90er ist leider alles ungleich als unterhaltsam. Drehbuchautor (Matthew Jacobs) sowie Regisseur (Geoffrey Sax) gehen jede Klischees aus, die das Jahrzehnt zu anbieten hat: Eine Asiatische Straßengang, die den Protagonisten in den ersten zehn Minuten niederschießt, eine blond gelockte sowie äußerst aufdringliche Hauptdarstellerin, einfältige Cops, flache Gags sowie beliebig überzeichneter Master, die ohne weiteres eingeschaltet die Seite von Scorpion sowie Sub Zero auf Outworld beim Mortal Combat antreten könnte.

Reichlich Zeug für eine Satire oder einen Genre-Film, mag die optimistische Filmfreund einwenden. Stimmt hier nichtsdestotrotz nicht. Die Handlung schleppt sich selbst mit allerletzter Gewalt durch 86 Minuten, sodass man anschließend tatsächlich gar keine Lust mehr auf die knapp fünf Stunden Bonusmaterial hat.

Der Film ist höchstens was für hartgesottene Fans; wer gute SciFi-Unterhaltung, skurrile Charaktere sowie manchmal wohliges Gruseln sucht, ist mit den neueren BBC-Staffeln definitiv besser bedient.

Matthias Müller

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter sowie englischer Originalsprachfassung. Untertitel sind ebenfalls in deutsch sowie englisch vorhanden. Als Extras gibt es u.a. Audiokommentare, Dokumentationen, Trailer sowie diverses Werbematerial. „Doctor Who – Der Film“ erscheint bei Pandastorm Pictures / Ascot Elite sowie ist seit 31. März 2017 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © Pandastorm Pictures)

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