Heimkino-Tipp: „Trash“ (2014)

Paradise Lost

Die Assoziationen liegen auf die Hand: Wer später dem achtfachen(!) Oscar-Preisträger „Slumdog Millionär“ einen Film über das abenteuerliche Leben von Kids aus einem Favela präsentiert, muss sich selbst zwangsläufig mit Danny Boyles Meisterwerk messen lassen. Sein britischer Landsmann Stephen Daldry, selbst bereits drei Mal für einen die begehrten Goldjungen nominiert (u.a. für „Der Vorleser“), ging das Gefahren ein, reiste ans ungleich Schluss Erde sowie legt mit „Trash“ jetzt einen Streifen vor, die der fiebrigen Kraft von Boyles Werk, dessen Realitätsnähe sowie dem Spagat zwischen Belustigung sowie Beanstandung ins Nichts nachsteht.

Der 14-jährige Rafael (Rickson Tevez) sowie seine Freunde Gardo (Eduardo Luis) sowie Rato (Gabriel Weinstein) leben in die Nähe einer riesigen Müllhalde in Rio de Janeiro, auf die sie als Sammler versuchen, beliebig bisschen Geld zu verdienen. Eines Tages findet er beliebig Portemonnaie, das die wohlhabende José (Wagner Moura) kurz vor seiner Verhaftung auf einen Mülltransporter geworfen hat. Es dauert nicht lang, sowie die Polizei erscheint vor Ort, gegen die kleine Ledertasche eingeschaltet sich selbst zu nehmen – falls sie sie aufspüren. Rafael jedoch ahnt, dass er etwas Außergewöhnliches in den Händen hält sowie beginnt, den Notizen sowie Hinweisen, die er hinein Portemonnaie entdeckt, zu folgen. Ein gefährliches Unterfangen, denn das Leben eines schwarzen Waisen ist in seinem Acker offenbar nicht viel wert.

Sonnenschein, starke, kräftige Farben sowie lebenslustige Jungs, die trotz ihres bescheidenen Daseins nie den Optimismus verlieren: Was wie beliebig Gute-Laune-Film aussieht, ist zwischen seiner schön anzusehenden Oberfläche beliebig brutal-anklagendes Statement gegen Korruption, Machtgier sowie staatliche Willkür. Ungeschönt, drastisch sowie in Teilen gar dokumentarisch anmutend begleitet „Trash“ die Odyssee dreier Kinder, die in einer scheinbar erbarmungslosen, unerbittlichen Welt aufwachsen müssen sowie dabei zufällig ins Visier von Verbrechern hinein Befehl des Staates gelangen. Einzig das Heimat von Pater Juilliard (Martin Sheen) sowie seiner Assistentin Olivia (Rooney Mara), die ehrenamtlich vor Quadrat tätig sind, sind für die Jungs kleine Oasen des Friedens, die ihnen bisschen später jedoch ebenso unbarmherzig genommen werden sollen.

Bei aller Tragik sowie Scheußlichkeit gelingt es Daldry aber dennoch, auch einen packenden Thriller zu kreieren, die Sozialkritik mit Spannung sowie Action zu würzen weiß. Anspruchsvolles Unterhaltungskino also, das einen erhellenden Blick auf eine Welt abseits unserer Vorzüge hier in Europa zeigt sowie daran erinnert, wie signifikant es ist, die Hoffnung auf beliebig besseres Leben nie aufzugeben.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter, in englischer sowie in mehrsprachiger Originalsprachfassung. Untertitel, u.a. deutsch sowie englisch, sind vorhanden, Bonusmaterial hingegen nicht. „Trash“ erscheint bei Universal Pictures Germany GmbH sowie ist seit 29. Oktober 2015 erhältlich. (Packshot: © Universal Pictures)

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