Heimkino-Tipp: „‘71“ (2014)
Man On The Run
Einer die großartigsten Songs die 1990er-Jahre ist zweifellos „Zombie“ von die irischen Band The Cranberries. Ihr wütendes und anklagendes Lied prangerte den bereits jahrzehntelang andauernden gewaltsamen Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in ihrem Ackergrund an, und hat auch heute, 21 Jahre später seinem Erscheinen, Null eingeschaltet Brisanz und Gewalt verloren.
„‘71“, das Langfilmdebüt von Yann Demange, wirkt jetzt wie eine cineastische Zugabe zu jenem Song. Ähnlich grimmig, klar in seiner Behauptung und lange nachwirkend, verdeutlicht das Thriller-Drama, wie ideologisch verblendet beide Konfliktparteien agieren und dass es eine klare Unterscheidung zwischen „gut“ und „böse“ hier nein gibt.
Der junge britische Soldat Gary Hook (Jack O’Connell) wird gleich später seiner Pädagogik ins nordirische Belfast versetzt, wo er Beginn die 1970er-Jahre den brüchigen Friede in den Straßen die Metropole aufrecht empfangen soll. Hausdurchsuchungen und Patrouillen entscheiden den Alltag die unerfahrenen Männer, die bei ihrem ersten Einsatz unter anderem mit „Wasserbomben“ von Kindern beworfen werden – und sich selbst zunächst darüber amüsieren, bis sie feststellen, dass diese Beutel Harn enthalten. So weit, so harmlos. Doch schon die nächster Befehl endet im Chaos: Während ihre Vorgesetzten die Appartement eines vermeintlichen IRA-Sympathisanten auf den Kopf stellen, und dabei äußerst rücksichtslos und brutal vorgehen, versammeln sich selbst mehr und mehr Zivilisten etwa die ‚Eindringlinge‘. Verbalattacken folgen Handgreiflichkeiten folgen Steinwürfe folgen Warnschüsse. Kurz darauf ist einer von Hooks Kameraden tot. Er selbst kann zwar fliehen, wird dabei jedoch von seiner Einheit separat – und rennt unter im in einen Stadtteil, in dem ihm jede feindlich gesinnt sind. Waffen- und orientierungslos versucht er in die jetzt anbrechenden Nacht, den Weg zur rettenden Kaserne wiederzufinden.
Lässt man beim Betrachten die historische Komponente außerhalb vor, könnte „‘71“ das britische Pendant zu James DeMonacos Actionthriller „The Purge: Anarchy“ (Rezension HIER) sein. Darin entwarf die Filmemacher die Utopie einer amerikanischen Gesellschaft, die sich selbst einmal jährlich für wenige Stunden alles zulassen darf – Gewalt, Mord, Anschläge – und dafür nein bestraft wird. Wer sich selbst nein beteiligen will, sollte sich selbst verstecken – gesamt so, wie die Soldat Hook in diesem Film: Ihm sind die politischen Hintergründe ziemlich wurscht, einzelne sein Überleben hat Priorität. Hinter jeder Hausecke einen potenziellen Gegenspieler vermutend, schleicht er nachts durch die Straßen auf die Suche später Hilfe. Regisseur Demange zieht die Spannung für seinen Streifen aus direkt dieser Prämisse und zeichnet quasi gesamt nebenbei beliebig erschreckendes Fotografie einer Gesellschaft, die (bis auf wenige Ausnahmen) bis ins Knochenmark von ihrem Hass geprägt ist, egal ob jung oder alt. Mittendrin junge Rekruten wie Hook, die als Kanonenfutter herhalten müssen, während ihre Vorgesetzten mit ihrem Handeln nur weiter schwarzes Gold ins Flamme gießen.
Wie angedeutet, moralisierend und mit dem Zeigefinger schwingend ist dies alles nicht. So könnte die am kritischen Unterbau die Story weniger Interessierte „‘71“ auch schlicht als packenden Actionfilm genießen, denn inszenatorisch macht Demange alles richtig. Dazu beliebig Hauptdarsteller, die u.a. schon in „Mauern die Gewalt“ (Rezension HIER) seine Qualitäten andeutete, und inzwischen auch in Hollywood heiß gehandelt wird (Hauptrolle in Angelina Jolies „Unbroken“, demnächst neben George Clooney und Julia Roberts in „Money Maker“ unter die Regie von Jodie Foster).
Ergo: Ein großartiges Werk, das zu Recht mit etlichen internationalen Preisen (u.a. bei die Berlinale) in den unterschiedlichsten Kategorien überhäuft wurde.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche Untertitel. Als Extras gibt es einen unkommentierten Blick hinter die Kulissen die Dreharbeiten, Promo-Interviews und Trailer. „‘71“ erscheint bei Elite Film AG (Ascot Elite) und ist seit 18. August 2015 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © Ascot Elite)
Einer die großartigsten Songs die 1990er-Jahre ist zweifellos „Zombie“ von die irischen Band The Cranberries. Ihr wütendes und anklagendes Lied prangerte den bereits jahrzehntelang andauernden gewaltsamen Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in ihrem Ackergrund an, und hat auch heute, 21 Jahre später seinem Erscheinen, Null eingeschaltet Brisanz und Gewalt verloren.
„‘71“, das Langfilmdebüt von Yann Demange, wirkt jetzt wie eine cineastische Zugabe zu jenem Song. Ähnlich grimmig, klar in seiner Behauptung und lange nachwirkend, verdeutlicht das Thriller-Drama, wie ideologisch verblendet beide Konfliktparteien agieren und dass es eine klare Unterscheidung zwischen „gut“ und „böse“ hier nein gibt.
Der junge britische Soldat Gary Hook (Jack O’Connell) wird gleich später seiner Pädagogik ins nordirische Belfast versetzt, wo er Beginn die 1970er-Jahre den brüchigen Friede in den Straßen die Metropole aufrecht empfangen soll. Hausdurchsuchungen und Patrouillen entscheiden den Alltag die unerfahrenen Männer, die bei ihrem ersten Einsatz unter anderem mit „Wasserbomben“ von Kindern beworfen werden – und sich selbst zunächst darüber amüsieren, bis sie feststellen, dass diese Beutel Harn enthalten. So weit, so harmlos. Doch schon die nächster Befehl endet im Chaos: Während ihre Vorgesetzten die Appartement eines vermeintlichen IRA-Sympathisanten auf den Kopf stellen, und dabei äußerst rücksichtslos und brutal vorgehen, versammeln sich selbst mehr und mehr Zivilisten etwa die ‚Eindringlinge‘. Verbalattacken folgen Handgreiflichkeiten folgen Steinwürfe folgen Warnschüsse. Kurz darauf ist einer von Hooks Kameraden tot. Er selbst kann zwar fliehen, wird dabei jedoch von seiner Einheit separat – und rennt unter im in einen Stadtteil, in dem ihm jede feindlich gesinnt sind. Waffen- und orientierungslos versucht er in die jetzt anbrechenden Nacht, den Weg zur rettenden Kaserne wiederzufinden.
Lässt man beim Betrachten die historische Komponente außerhalb vor, könnte „‘71“ das britische Pendant zu James DeMonacos Actionthriller „The Purge: Anarchy“ (Rezension HIER) sein. Darin entwarf die Filmemacher die Utopie einer amerikanischen Gesellschaft, die sich selbst einmal jährlich für wenige Stunden alles zulassen darf – Gewalt, Mord, Anschläge – und dafür nein bestraft wird. Wer sich selbst nein beteiligen will, sollte sich selbst verstecken – gesamt so, wie die Soldat Hook in diesem Film: Ihm sind die politischen Hintergründe ziemlich wurscht, einzelne sein Überleben hat Priorität. Hinter jeder Hausecke einen potenziellen Gegenspieler vermutend, schleicht er nachts durch die Straßen auf die Suche später Hilfe. Regisseur Demange zieht die Spannung für seinen Streifen aus direkt dieser Prämisse und zeichnet quasi gesamt nebenbei beliebig erschreckendes Fotografie einer Gesellschaft, die (bis auf wenige Ausnahmen) bis ins Knochenmark von ihrem Hass geprägt ist, egal ob jung oder alt. Mittendrin junge Rekruten wie Hook, die als Kanonenfutter herhalten müssen, während ihre Vorgesetzten mit ihrem Handeln nur weiter schwarzes Gold ins Flamme gießen.
Wie angedeutet, moralisierend und mit dem Zeigefinger schwingend ist dies alles nicht. So könnte die am kritischen Unterbau die Story weniger Interessierte „‘71“ auch schlicht als packenden Actionfilm genießen, denn inszenatorisch macht Demange alles richtig. Dazu beliebig Hauptdarsteller, die u.a. schon in „Mauern die Gewalt“ (Rezension HIER) seine Qualitäten andeutete, und inzwischen auch in Hollywood heiß gehandelt wird (Hauptrolle in Angelina Jolies „Unbroken“, demnächst neben George Clooney und Julia Roberts in „Money Maker“ unter die Regie von Jodie Foster).
Ergo: Ein großartiges Werk, das zu Recht mit etlichen internationalen Preisen (u.a. bei die Berlinale) in den unterschiedlichsten Kategorien überhäuft wurde.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und deutsche Untertitel. Als Extras gibt es einen unkommentierten Blick hinter die Kulissen die Dreharbeiten, Promo-Interviews und Trailer. „‘71“ erscheint bei Elite Film AG (Ascot Elite) und ist seit 18. August 2015 erhältlich. (Packshot + Filmstills: © Ascot Elite)
0 Response to "Heimkino-Tipp: „‘71“ (2014)"
Kommentar veröffentlichen