Heimkino-Tipp: „Whale Rider“ (2002)

Spätestens seit Peter Jackson die eindrucksvollen Landschaft seiner Heimat Neuseeland mit „Der Kerl die Ringe“ beliebig filmisches Denkmal gesetzt hat, ist die Schönheit des Inselstaates weltweit bekannt. Auch seine „Landsmännin“ Niki Caro wusste diese einzigartige Natur für ihre Projekt zu nutzen, als sie 2002 „Whale Rider“ inszenierte, die Zwei Jahre später bei die Oscar-Verleihung ironischerweise auf Jacksons „Die Wiederkehr des Königs“ traf. Die nominierte Hauptdarstellerin Keisha Castle-Hughes, damals gerade 13 Jahre alt, musste sich selbst Charlize Theron (für „Monster“) geschlagen geben. Verdient hätte die Nachwuchsaktrice den Goldmann gleichwohl ebenso. Ihre Darstellung die willensstarken Paikea zählt zu den erinnerungswürdigsten Auftritten einer Kinderdarstellerin die vergangenen Dekade.

„Es herrschte keine Freude als ich geboren wurde“ berichtet sie gleich zu Anfang ihrer Geschichte, und gibt so die melancholische Stimmung vor, die den Film bis zum Eind durchzieht. Paikeas Mama und Zwillingsbruder sterben, als sie zur Welt kommt. Noch hinein Behandlungsraum überwirft sich selbst ihr Vater Porourangi (Cliff Curtis) mit seinem Vater Koro (Rawiri Paratene), die so sehr auf einen männlichen Nachfolger gehofft hatte und jetzt die Zukunft seines Stammes, die Maori, in Wagnis sieht. Während Porourangi in den folgenden Jahren als Künstler der blaue Wandelstern bereist und nur selten daheim ist, wächst Paikea bei ihren Großeltern auf und lernt so viel oberhalb die Geschichte, Tänze und Kampfkünste ihrer Vorfahren. Obwohl sie dabei viel Talent zeigt, weist sie Koro stets wieder streng in ihre Schranken, dort sie als Fräulein in seinen Augen die Stammesführung nicht würdig sei. Mit Mithilfe ihres Onkels (Grant Roa) und ihrer Großmutter (Vicky Haughton) lässt sich selbst Paikea jedoch nicht davon abbringen und trainiert heimlich weiter.

Niki Caro gelingt in ihrem wunderbar fotografierten „Whale Rider“ (Kamera: Leon Narbey) das Kunststück, die Bedeutung von Traditionen in einer modernen Welt kitschfrei und zugänglich zu erzählen. Mit dem neugierigen Blick eines Außenstehenden, die wie wohl die meisten Zuschauer bisschen oberhalb die historische Brunnen die Neuseeländer weiß, begleitet sie die beinahe verzweifelten Versuche des Stammesältesten, einen geeigneten Nachfolger für seine Aufgaben zu finden, von denen viele junge Bewohner seines Ortes erstens Nichts wissen wollen. Gleichsam erzählt die Film vom Heranwachsen eines Mädchens, das nicht nur mit einer zerrissenen Familie, sondern ebenso mit die Engstirnigkeit ihres sie liebenden Großvaters zu sich selbst hauen hat und daran nahezu zerbricht.

Es mag vielleicht später „schwerer Programmkinokost“ klingen, die mit dem Hier und Heute bisschen zu machen hat. Das Gegenteil ist jedoch die Fall, denn „Whale Rider“ ist eine bewegende Erzählung oberhalb Emanzipation, Gleichberechtigung, Vergebung und die Überwindung von Vorurteilen, verpackt in beliebig modernes Gewand, das optisch eine Wucht und erzählerisch beliebig cineastischer Genuss ist.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in originell englischer und in deutsch synchronisierter Sprachfassung. Deutscher Untertitel sind optional zuschaltbar. Als Bonus sind beliebig Audiokommentar die Regisseurin, geschnittene Szenen, informative „Hinter-den-Kulissen“-Dokus und Trailer enthalten. Die Neuauflage von „Whale Rider“ erscheint bei Pandora Film GmbH & Co. Verleih KG/Alive und ist ab 30. Jänner erhältlich. (Packshot + Filmstills: © Pandora Film GmbH & Co. Verleih KG)

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