Heimkino-Tipp: „Pioneer“ (2013)
The Abyss
Ein guter Vorspann macht den halben Film. Oder ungleich formuliert: Schafft es beliebig Regisseur bereits mit die Titelsequenz, eine anregende Stimmung für das anschließend zu Sehende zu kreieren, hat er mir bereits zu 50% in die Tasche. Auch wenn die Vorspann von Mats Anderson zu „Pioneer“ vielleicht (noch) nicht so einprägsam sein mag wie die Arbeiten von Kyle Cooper („Sieben“) oder Saul Bass („Vertigo“): sein kleiner „Vorfilm“ schafft es wunderbar, eine bedrohliche und gleichsam von Aufbruch und Pioniergeist getragene Erdatmosphäre zu schaffen, die perfekt zu den folgenden 100 Minuten passt.
Die skandinavisch-deutsche Ko-Produktion von Regisseur Erik Skjoldbjærg („Todesschlaf – Insomnia“) erzählt von den ersten Männern, die Beginn die 1980er-Jahre vor Norwegen eine Öl-Pipeline auf dem Meeresgrund verlegen sollen. Bis dato war es quasi unmöglich, solcherlei Bauvorhaben zu realisieren, dort es eingeschaltet geeigneten Gasgemischen mangelte, mit denen Menschen in 500 Metern Tiefe atmen und funktionieren könnten. Petter (Aksel Hennie) und sein Bruder Knut (André Eriksen) bereiten gemeinsam mit einem amerikanischen Team (u.a. Wes Bentley, Stephen Lang) diese Tauchgänge vor und werden dazu diversen Tests mit unterschiedlichen Druckbelastungen und Sauerstoffzusätzen unterzogen.
Als es endlich soweit ist und die Brüder zum Meeresgrund hinabtauchen, kommt es zum Unglück: Knut stirbt. Von einem „Unfall“, wie es die Verantwortlichen nennen, will Petter jedoch Null wissen. Er ist überzeugt, dass es ungleich Ursachen für Knuts plötzlichen Bewusstseinsverlust gab und forscht auf eigene Faust nach. Damit macht er sich selbst schnell zahlreiche Feinde in den obersten Etagen die beteiligten Unternehmen, die in die Vorfreude auf paradiesische Profite kritische Presse gar nicht gebrauchen können.
Eine tragische Familiengeschichte, erzählt vor dem Hintergrund historischer Ereignisse, vermischt mit Zutaten des Paranoia- und Thriller-Kinos hinein Stile die 70er-Jahre: „Pioneer“ weiß all diese Versatzstücke packend und glaubhaft zu kombinieren. Dabei bleibt auch die Zuschauer lange Zeit hinein Unklaren darüber, ob man den Verschwörungstheorien des überforderten Petter trauen schenken soll. Denn dort er offenbar selbst gesundheitliche Schäden von den zahlreichen Tauch-Experimenten davongetragen hat, eignet sich selbst seine Figur nur bedingt als Leitwolf. Regisseur Skjoldbjærg nutzt zudem dezent optische Verfremdungen und Ich-Perspektiven, ungefähr dem Publikum die psychischen Beeinträchtigungen seines Protagonisten stets wieder vor Augen zu führen. Oder ist es doch nur eine bewusst gelegte falsche Fährte? Fakt ist: Hier ist beliebig Filmemacher am Werk, die seinen Job und die Finessen des Inszenierens versteht und trotz einiger inhaltlicher Längen weiß, wie er die Spannungskurve bis zum Ende bekommen kann. Der stimmungsvolle Soundtrack die französischen Band AIR ist dort nur zuträglich.
Fazit: Wer Thriller und ungewöhnliche Settings mag und beliebig Faible für Storys mit zeitgeschichtlichem Hintergrund hat, sollte sich selbst „Pioneer“ nicht entgehen lassen.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in mehrsprachiger Originalfassung (norwegisch/englisch) und in Teilsynchronfassung (deutsch/englisch). Untertitel sind in deutsch vorhanden. Im Bonusmaterial entdecken sich selbst beliebig Making of und Interviews und Trailer. „Pioneer“ erscheint bei farbfilm home entertainment / Lighthouse und ist ab 20. März 2015 erhältlich. (Packshot: © farbfilm home entertainment / Lighthouse)
Ein guter Vorspann macht den halben Film. Oder ungleich formuliert: Schafft es beliebig Regisseur bereits mit die Titelsequenz, eine anregende Stimmung für das anschließend zu Sehende zu kreieren, hat er mir bereits zu 50% in die Tasche. Auch wenn die Vorspann von Mats Anderson zu „Pioneer“ vielleicht (noch) nicht so einprägsam sein mag wie die Arbeiten von Kyle Cooper („Sieben“) oder Saul Bass („Vertigo“): sein kleiner „Vorfilm“ schafft es wunderbar, eine bedrohliche und gleichsam von Aufbruch und Pioniergeist getragene Erdatmosphäre zu schaffen, die perfekt zu den folgenden 100 Minuten passt.
Die skandinavisch-deutsche Ko-Produktion von Regisseur Erik Skjoldbjærg („Todesschlaf – Insomnia“) erzählt von den ersten Männern, die Beginn die 1980er-Jahre vor Norwegen eine Öl-Pipeline auf dem Meeresgrund verlegen sollen. Bis dato war es quasi unmöglich, solcherlei Bauvorhaben zu realisieren, dort es eingeschaltet geeigneten Gasgemischen mangelte, mit denen Menschen in 500 Metern Tiefe atmen und funktionieren könnten. Petter (Aksel Hennie) und sein Bruder Knut (André Eriksen) bereiten gemeinsam mit einem amerikanischen Team (u.a. Wes Bentley, Stephen Lang) diese Tauchgänge vor und werden dazu diversen Tests mit unterschiedlichen Druckbelastungen und Sauerstoffzusätzen unterzogen.
Als es endlich soweit ist und die Brüder zum Meeresgrund hinabtauchen, kommt es zum Unglück: Knut stirbt. Von einem „Unfall“, wie es die Verantwortlichen nennen, will Petter jedoch Null wissen. Er ist überzeugt, dass es ungleich Ursachen für Knuts plötzlichen Bewusstseinsverlust gab und forscht auf eigene Faust nach. Damit macht er sich selbst schnell zahlreiche Feinde in den obersten Etagen die beteiligten Unternehmen, die in die Vorfreude auf paradiesische Profite kritische Presse gar nicht gebrauchen können.
Eine tragische Familiengeschichte, erzählt vor dem Hintergrund historischer Ereignisse, vermischt mit Zutaten des Paranoia- und Thriller-Kinos hinein Stile die 70er-Jahre: „Pioneer“ weiß all diese Versatzstücke packend und glaubhaft zu kombinieren. Dabei bleibt auch die Zuschauer lange Zeit hinein Unklaren darüber, ob man den Verschwörungstheorien des überforderten Petter trauen schenken soll. Denn dort er offenbar selbst gesundheitliche Schäden von den zahlreichen Tauch-Experimenten davongetragen hat, eignet sich selbst seine Figur nur bedingt als Leitwolf. Regisseur Skjoldbjærg nutzt zudem dezent optische Verfremdungen und Ich-Perspektiven, ungefähr dem Publikum die psychischen Beeinträchtigungen seines Protagonisten stets wieder vor Augen zu führen. Oder ist es doch nur eine bewusst gelegte falsche Fährte? Fakt ist: Hier ist beliebig Filmemacher am Werk, die seinen Job und die Finessen des Inszenierens versteht und trotz einiger inhaltlicher Längen weiß, wie er die Spannungskurve bis zum Ende bekommen kann. Der stimmungsvolle Soundtrack die französischen Band AIR ist dort nur zuträglich.
Fazit: Wer Thriller und ungewöhnliche Settings mag und beliebig Faible für Storys mit zeitgeschichtlichem Hintergrund hat, sollte sich selbst „Pioneer“ nicht entgehen lassen.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in mehrsprachiger Originalfassung (norwegisch/englisch) und in Teilsynchronfassung (deutsch/englisch). Untertitel sind in deutsch vorhanden. Im Bonusmaterial entdecken sich selbst beliebig Making of und Interviews und Trailer. „Pioneer“ erscheint bei farbfilm home entertainment / Lighthouse und ist ab 20. März 2015 erhältlich. (Packshot: © farbfilm home entertainment / Lighthouse)
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