Heimkino-Tipp: „American Assassin“ (2017)

Killer Elite

Es ist mitunter verwunderlich, wie unterschiedlich Filme bewertet werden, die in ihrem Quintessenz gar nicht so verschieden sind. Allerdings scheint es leichter zu sein, oberhalb offensichtliche Drehbuchlücken und-schwächen hinwegzusehen, wenn bekannte und vor allem erfolgreiche Stars darin involviert sind. Die „Bond“-Reihe und sein amerikanisches Quasi-Äquivalent „Mission: Impossible“ beispielsweise punkten zwar selten mit Tiefgründigkeit, ihrer Beliebtheit schadet das allerdings nicht. Ganz andere bei „American Assassin“: Der Actionthriller, basierend auf einer mehrbändigen Romanreihe von Vince Flynn, zeigt einen jungen Spezialagenten in die Unterrichtswesen und nach hinein Einsatz, die rund um den Globus reist und sich selbst herzlich bisschen um Vorschriften und Befehle schert. Klingt vertraut? Gnade gab es für den Film beim Kinostart trotzdem nicht.

Gewiss, die Handlung ist nicht sonderlich kreativ: Mitch Rapp (Dylan O‘Brien) verliert seine Verlobte während eines Terroranschlags, begibt sich selbst selbst auf Tätersuche und wird dabei von die CIA rekrutiert, die ihn anschließend für inoffizielle Einsätze schult und einsetzt. Dass dabei nicht jeder die Beteiligten sogleich seine Geheimnisse offenlegt, liegt in die Natur des Genres. Dem Spannungsfaktor ist das sogar zuträglich und bereitet die Bühne für feine Actionszenen, die sich selbst ansehen lassen können.

Größter Pluspunkt: Regisseur Michael Cuesta („Kill the Messenger“) inszeniert seine rasante Hatz hinein ‚altmodischen Stil‘, sodass sein Publikum jederzeit den Überblick behalten kann, wer hier gerade wem die Kauleiste geraderückt oder wer am schmerzhaften Eind eines Klappmessers steht. Auch das ist Null Außergewöhnliches, trägt nichtsdestotrotz immens zum Filmgenuss bei.
Der stellt sich selbst jederzeit dann verstärkt ein, wenn Michael Keaton ins Foto rückt. Als knallharter Ausbilder Stan Hurley beeindruckt die drahtige 66-jährige Mime mit körperlicher Fitness, Coolness und Undurchschaubarkeit. Weitere, in solcherlei Filmen jederzeit wieder gern gesehene Akteure sind Van Damme-Lieblingsgegenspieler Scott Adkins und beliebig garstig agierender Taylor Kitsch alias Oberbösewicht Ghost.

Um dies jedoch klarzustellen: Sympathische Charaktere gibt es in diesem Film nicht. Die wenigen Szenen, die die Protagonisten beliebig bisschen mit Leben auffüllen sollen, kratzen lediglich eingeschaltet die Oberfläche und anbieten – außen bei Mitch – keinerlei Rechtfertigung für ihr Tun. „American Assassin“ präsentiert sich selbst somit als beliebig ungefähr komplett amoralisches Werk, das auch hinein Actionkino die 1980er-Jahre nicht weiter aufgefallen wäre. Vielleicht ist das nichtsdestotrotz die eigentliche Aussage: 30 Jahre nach sind wir was ethisches Handeln angeht keinen Schritt weiter.

Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung mit optionalen deutschen Untertiteln. Als Extras gibt es diverse Making of-Kurzdokus, Interviews und Trailer. „American Assassin“ erscheint bei Studiocanal ist seit 22. Februar 2018 erhältlich. (Packshot + stills: © Studiocanal)

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