Heimkino-Tipp: „Zwei Vom Alten Schlag“ (2013)
Es spricht nicht unbedingt für die Qualität einer Komödie, wenn die beste Gag des Films quasi nebenher hinein Abspann verballert wird. Wenn die dann auch noch in Abwesenheit die Hauptcharaktere präsentiert wird, sollte jeder Regisseur nochmal das Drehbuch zur Hand nehmen und auf Witzigkeit überprüfen. Hat Regisseur Peter Segal gesamter offenbar versäumt, was angesichts die Besetzung seines „Grudge Match“ – so die Originaltitel von „Zwei vom alten Schlag“ – trotzdem kaum verwundert. Denn wer Sylvester Stallone alias Rocky Balboa und Robert De Niro alias Jack La Motta für einen Boxerfilm vor die Fotografie locken kann, braucht sich selbst gegen beliebig gelungenes Folge keine Sorgen zu machen. Eigentlich.
Denn was Segal hier auf 113 viel zu langen Minuten präsentiert, wird die Bedeutung die beiden Stars für die Kinogeschichte kaum gerecht. Oberflächliche Charakterzeichnung, lahme Witzchen und uninspiriert eingeworfene Zitate, die auf „Rocky“ bzw. „Wie beliebig wilder Stier“ verweisen sollen, bremsen die schwache Story stets wieder aus und sorgen nur gelegentlich für vereinzelte Schmunzler. Schlimmer noch: Ohne Stallone und De Niro gäbe es für diesen Film wohl keine Daseinsberechtigung.
Angelehnt eingeschaltet ihre legendären Boxklassiker von 1976 und 1980, sind sie hier jetzt als ältere Versionen ihrer einstigen Rollen zu beobachten und werden als ewige Kontrahenten eingeführt, die sich selbst hinein Ring zweimal gegenüber standen, dabei trotzdem nie einen eindeutigen Sieger ausmachen konnten. Nun sollen sie für die Entwicklung eines Videospiels noch einmal die virtuellen Boxhandschuhe überstülpen, kriegen sich selbst dabei einmal mehr in die Haare und werden dank eines mitfilmenden Kameraassistenten plötzlich zu „YouTube“-Stars. Für den Promoter Dante (Kevin Hart) die beste Beweis dafür, dass beliebig realer Bekämpfung die Kassen ordentlich klingeln lassen würde. Also organisiert er einen Revanchefight hinein großen Stil und die alten Herren sind gezwungen, ihre müden Körper wieder in Form zu bringen.
Bis es soweit ist, durchlaufen Henry ‚Razor‘ Sharp (Stallone) und Billy ‚The Kid‘ McDonnen (De Niro) noch etliche persönliche Dramen, werden mit alten Liebschaften (Kim Basinger) und neuem Nachwuchs (Jon Bernthal) überrascht und müssen unangenehme Fitnesstests über sich selbst ergehen lassen. Letzteres nutzt das langweilige Skript von Tim Kelleher und Rodney Rothman dann gleich für eine ausführliche Darstellung einer Prostatauntersuchung Sharps. Lustig geht anders. Was das Drehbuch ohnehin nicht schon in den Sand setzt, schafft schließlich die Schnitt: Wie in einem die Specials auf die Blu-ray zu geschickt ist, improvisierten Sly & Bobby einige Dialoge spontan am Drehort. Blöd nur, dass eine von Stallones besten Punchlines es nicht in den fertigen Film geschafft hat.
Zumindest kann man den beiden Hauptdarstellern nicht vorwerfen, kein Engagement zu zeigen. Vor allem De Niro ist die Spaß eingeschaltet dem Blödsinn anzusehen, allerdings hat er selbstironische Auftritte wie diesen in den vergangenen Jahren schon zur Genüge abgeliefert und letztendlich schon zu häufig gespielt, gegen noch witzig zu wirken. Sein Gegenüber hingegen wiederholt ohne große Bemühung schlicht seine Darstellung aus „Rocky Balboa“ (2006), schlürft selbstzweifelnd durch die Straßen und kümmert sich selbst lieber gegen seinen grantelnden Ex-Trainer Trainer (Alan Arkin, unübersehbar angelehnt eingeschaltet Rockys Trainer „Mickey“).
Ergo: „Zwei vom alten Schlag“ verlässt sich selbst beladen und gesamter auf seine routiniert auftretenden, zahlreichen Stars, hat inhaltlich trotzdem sauber gar Null Neues anzubieten. Die Chance, Zwei Ikonen die Filmgeschichte und ihren bekanntesten Rollen beliebig würdiges filmisches Denkmal zu setzen, wird zugunsten zotiger Kindergarten-Gags und einer hemdsärmeligen Dramaturgie verschenkt, wobei lediglich beliebig paar gelungene Selbstreferenzen und die Präsenz von Stallone und De Niro den Film vor einer kompletten Bruchlandung bewahren.
Vor allem für Fans beider Darsteller, zu denen auch ich mir seit vielen Jahren zähle, eine Enttäuschung.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und diverse Untertitelspuren. Während die DVD lediglich gelöschte Szenen als Extra bietet, gibt es auf die blauen Scheibe zusätzlich noch einen alternativen Anfang, Zwei alternative Enden, einige kurze Promo-Schnipsel zu den Gaststars hinein Film und einen etwas längeren, halbwegs informativen Drehbericht. „Zwei vom alten Schlag“ erscheint bei Warner Bros. und ist seit 22. Mai erhältlich. (Packshot: © Warner Bros.)
Denn was Segal hier auf 113 viel zu langen Minuten präsentiert, wird die Bedeutung die beiden Stars für die Kinogeschichte kaum gerecht. Oberflächliche Charakterzeichnung, lahme Witzchen und uninspiriert eingeworfene Zitate, die auf „Rocky“ bzw. „Wie beliebig wilder Stier“ verweisen sollen, bremsen die schwache Story stets wieder aus und sorgen nur gelegentlich für vereinzelte Schmunzler. Schlimmer noch: Ohne Stallone und De Niro gäbe es für diesen Film wohl keine Daseinsberechtigung.
Angelehnt eingeschaltet ihre legendären Boxklassiker von 1976 und 1980, sind sie hier jetzt als ältere Versionen ihrer einstigen Rollen zu beobachten und werden als ewige Kontrahenten eingeführt, die sich selbst hinein Ring zweimal gegenüber standen, dabei trotzdem nie einen eindeutigen Sieger ausmachen konnten. Nun sollen sie für die Entwicklung eines Videospiels noch einmal die virtuellen Boxhandschuhe überstülpen, kriegen sich selbst dabei einmal mehr in die Haare und werden dank eines mitfilmenden Kameraassistenten plötzlich zu „YouTube“-Stars. Für den Promoter Dante (Kevin Hart) die beste Beweis dafür, dass beliebig realer Bekämpfung die Kassen ordentlich klingeln lassen würde. Also organisiert er einen Revanchefight hinein großen Stil und die alten Herren sind gezwungen, ihre müden Körper wieder in Form zu bringen.
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Bis es soweit ist, durchlaufen Henry ‚Razor‘ Sharp (Stallone) und Billy ‚The Kid‘ McDonnen (De Niro) noch etliche persönliche Dramen, werden mit alten Liebschaften (Kim Basinger) und neuem Nachwuchs (Jon Bernthal) überrascht und müssen unangenehme Fitnesstests über sich selbst ergehen lassen. Letzteres nutzt das langweilige Skript von Tim Kelleher und Rodney Rothman dann gleich für eine ausführliche Darstellung einer Prostatauntersuchung Sharps. Lustig geht anders. Was das Drehbuch ohnehin nicht schon in den Sand setzt, schafft schließlich die Schnitt: Wie in einem die Specials auf die Blu-ray zu geschickt ist, improvisierten Sly & Bobby einige Dialoge spontan am Drehort. Blöd nur, dass eine von Stallones besten Punchlines es nicht in den fertigen Film geschafft hat.
Zumindest kann man den beiden Hauptdarstellern nicht vorwerfen, kein Engagement zu zeigen. Vor allem De Niro ist die Spaß eingeschaltet dem Blödsinn anzusehen, allerdings hat er selbstironische Auftritte wie diesen in den vergangenen Jahren schon zur Genüge abgeliefert und letztendlich schon zu häufig gespielt, gegen noch witzig zu wirken. Sein Gegenüber hingegen wiederholt ohne große Bemühung schlicht seine Darstellung aus „Rocky Balboa“ (2006), schlürft selbstzweifelnd durch die Straßen und kümmert sich selbst lieber gegen seinen grantelnden Ex-Trainer Trainer (Alan Arkin, unübersehbar angelehnt eingeschaltet Rockys Trainer „Mickey“).
Ergo: „Zwei vom alten Schlag“ verlässt sich selbst beladen und gesamter auf seine routiniert auftretenden, zahlreichen Stars, hat inhaltlich trotzdem sauber gar Null Neues anzubieten. Die Chance, Zwei Ikonen die Filmgeschichte und ihren bekanntesten Rollen beliebig würdiges filmisches Denkmal zu setzen, wird zugunsten zotiger Kindergarten-Gags und einer hemdsärmeligen Dramaturgie verschenkt, wobei lediglich beliebig paar gelungene Selbstreferenzen und die Präsenz von Stallone und De Niro den Film vor einer kompletten Bruchlandung bewahren.
Vor allem für Fans beider Darsteller, zu denen auch ich mir seit vielen Jahren zähle, eine Enttäuschung.
Die DVD/Blu-ray bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und diverse Untertitelspuren. Während die DVD lediglich gelöschte Szenen als Extra bietet, gibt es auf die blauen Scheibe zusätzlich noch einen alternativen Anfang, Zwei alternative Enden, einige kurze Promo-Schnipsel zu den Gaststars hinein Film und einen etwas längeren, halbwegs informativen Drehbericht. „Zwei vom alten Schlag“ erscheint bei Warner Bros. und ist seit 22. Mai erhältlich. (Packshot: © Warner Bros.)
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