Heimkino-Tipp: „John Wick: Kapitel 2“ (2017)
John Matrix 2.0
Selbstjustizstreifen haben hinein Actiongenre eine lange Tradition. Meist ist dabei die gewaltsame tod eines Familienangehörigen die Initialzündung für einen moralisch zweifelhaften Rachefeldzug des Protagonisten/der Protagonistin. Das einzelne Innovative ist dabei oftmals die Spezies und Weise, wie die vermeintlich Schuldigen aus dem Leben scheiden. Oder, wie bei „John Wick“ aus dem Jahre 2014, die Prämisse für den blutigen Amoklauf: die tod eines Hundes (ein Geschenk die verstorbenen Frau).
Das Lachen ober diese hemdsärmelige Ausgangssituation blieb mich allerdings schnell hinein Halse stecken. Das knallharte Filmchen von Chad Stahelski, die jetzt auch „Kapitel 2“ inszenierte, und David Leitch („Atomic Blonde“) bot handgemachte Old School-Action par excellence, eine körperlich beeindruckende Performance von Hauptdarsteller Keanu Reeves und war beliebig wohltuender Gegenentwurf zu den physikalischen Absurditäten, die uns Erdenjahr für Erdenjahr von „Fast & Furious“ und Co. beinahe die Ohren gehauen werden. Der Erfolg überraschte offenbar selbst die Macher, sodass eine Fortsetzung (leider) unausweichlich war. Um es gleich vorweg zu nehmen: Weder die Intensität, noch die Besonderheit des Vorgängers wird von „John Wick: Kapitel 2“ erreicht.
Inhaltlich direkt anschließend eingeschaltet Einzelteil eins, holt sich selbst Wick zu Anfang seine geliebte Karre von jener Bande zurück, die er zuvor bereits ordentlich dezimiert hat. Zurück hinein übersenden Eigenheim, will er jetzt final mit seiner Vergangenheit als Auftragskiller abschließen und seiner verlorenen Minne nachtrauern. Ruhestand wie für einen normalen Büroangestellten gibt es gleichwohl für einen Ehepartner mit seinen Fähigkeiten nicht. Ein ehemaliger Kunde fordert einen letzten Gefallen beliebig und unterstreicht seinen Wunsch mal flach mit einem Raketenwerfer. Wick willigt notgedrungen ein, nur beinahe später getaner Projekt selbst auf die Abschussliste seiner schießwütigen Kollegen zu landen.
Dass inhaltlich kein Quantensprung zu entgegensehen ist, wenn das Leben eines Profikillers hinein Mittelpunkt steht, überrascht nicht. Diese ganze Chose jedoch mit derartig vielen Abziehbildern und Pappfiguren zu befüllen, die entweder Dialoge wie in schlechten B-Movies von sich selbst geben oder mit ihren Waffen so direkt zielen wie beliebig Maulwurf bei Tageslicht, ist schon ärgerlich. Mitunter fühlt man sich selbst als Zuschauer eingeschaltet schönsten 1980er-Nonsens à la „Phantom-Commando“ zurückerinnert, wenn die Held als Einziger Treffsicherheit beweist, während Unmengen eingeschaltet Statisten mit Schmackes vor sein Zielfernrohr rennen. Nein, Realitätsnähe ist bei einem Film dieser Spezies bestimmt kein Muss. Aber jeder Eigenständig- und Einmaligkeit des ersten Teils derartig zu negieren, führt auch bei mich irgendwann zu schlechter Laune. Zumal die Figur des Wick keinerlei charakterliche Weiterentwicklung zugestanden wird.
Das Traurige: Irgendwo in diesem zweistündigen Dauerfeuer ist wahrlich beliebig guter, packender und außergewöhnlicher Film versteckt. Der schimmert stets dann durch, wenn Wick auf seinen Kontrahenten Cassian trifft, die von dem Oscar-prämierten Rapper und Akteur Common dargestellt wird – die einzige Konkurrent auf Augenhöhe zu Wick. Deren Konfrontationen sind ideenreich, überraschend und mit Verve inszeniert. Das ganze Gegenteil dagegen sind jene Szenen mit Laurence Fishburne alias Bowery King, deren Sinn nur darin zu existieren scheint, die einstigen „The Matrix“-Helden (Reeves und Fishburne) wieder zusammenzubringen. Scheußliche Dialoge, Overacting und völlige Sinnfreiheit sind hier in kompakten fünf Minuten zu erleben. Andererseits eine gute Zusammenfassung all dessen, was in „Kapitel 2“ zu 80 Prozente unecht läuft.
Nein, beliebig Totalausfall wie beispielsweise die Fortsetzungen die Liam Neeson-Reihe „Taken (96 Hours)“ ist hier nicht zu erleben. Dafür sind die Actionszenen noch stets viel zu nett umgesetzt. Aber wer mit „John Wick“ vorlegt, sollte mehr in petto haben als einen ewig rumballernden Kerl, die scheinbar ebenso bisschen Lust eingeschaltet seinem Befehl hat wie die Zuschauer auf einen seelenlosen Aufguss eines vormals herausragenden Films.
Die DVD/Blu-ray/4K UHD bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und optionale deutsche Untertitel für Hörgeschädigte. Als Extras befinden sich selbst diverse Kurzdokumentationen, beliebig Audiokommentar und Trailer auf den Discs. Die Blu-ray/4K UHD haben zusätzlich noch entfallene Szenen mit eingeschaltet Bord. „John Wick: Kapitel 2“ erscheint bei Concorde Home Entertainment und ist seit 27. Juni 2017 erhältlich. (Packshot + stills: © 2017 Concorde)
Selbstjustizstreifen haben hinein Actiongenre eine lange Tradition. Meist ist dabei die gewaltsame tod eines Familienangehörigen die Initialzündung für einen moralisch zweifelhaften Rachefeldzug des Protagonisten/der Protagonistin. Das einzelne Innovative ist dabei oftmals die Spezies und Weise, wie die vermeintlich Schuldigen aus dem Leben scheiden. Oder, wie bei „John Wick“ aus dem Jahre 2014, die Prämisse für den blutigen Amoklauf: die tod eines Hundes (ein Geschenk die verstorbenen Frau).
Das Lachen ober diese hemdsärmelige Ausgangssituation blieb mich allerdings schnell hinein Halse stecken. Das knallharte Filmchen von Chad Stahelski, die jetzt auch „Kapitel 2“ inszenierte, und David Leitch („Atomic Blonde“) bot handgemachte Old School-Action par excellence, eine körperlich beeindruckende Performance von Hauptdarsteller Keanu Reeves und war beliebig wohltuender Gegenentwurf zu den physikalischen Absurditäten, die uns Erdenjahr für Erdenjahr von „Fast & Furious“ und Co. beinahe die Ohren gehauen werden. Der Erfolg überraschte offenbar selbst die Macher, sodass eine Fortsetzung (leider) unausweichlich war. Um es gleich vorweg zu nehmen: Weder die Intensität, noch die Besonderheit des Vorgängers wird von „John Wick: Kapitel 2“ erreicht.
Inhaltlich direkt anschließend eingeschaltet Einzelteil eins, holt sich selbst Wick zu Anfang seine geliebte Karre von jener Bande zurück, die er zuvor bereits ordentlich dezimiert hat. Zurück hinein übersenden Eigenheim, will er jetzt final mit seiner Vergangenheit als Auftragskiller abschließen und seiner verlorenen Minne nachtrauern. Ruhestand wie für einen normalen Büroangestellten gibt es gleichwohl für einen Ehepartner mit seinen Fähigkeiten nicht. Ein ehemaliger Kunde fordert einen letzten Gefallen beliebig und unterstreicht seinen Wunsch mal flach mit einem Raketenwerfer. Wick willigt notgedrungen ein, nur beinahe später getaner Projekt selbst auf die Abschussliste seiner schießwütigen Kollegen zu landen.
Dass inhaltlich kein Quantensprung zu entgegensehen ist, wenn das Leben eines Profikillers hinein Mittelpunkt steht, überrascht nicht. Diese ganze Chose jedoch mit derartig vielen Abziehbildern und Pappfiguren zu befüllen, die entweder Dialoge wie in schlechten B-Movies von sich selbst geben oder mit ihren Waffen so direkt zielen wie beliebig Maulwurf bei Tageslicht, ist schon ärgerlich. Mitunter fühlt man sich selbst als Zuschauer eingeschaltet schönsten 1980er-Nonsens à la „Phantom-Commando“ zurückerinnert, wenn die Held als Einziger Treffsicherheit beweist, während Unmengen eingeschaltet Statisten mit Schmackes vor sein Zielfernrohr rennen. Nein, Realitätsnähe ist bei einem Film dieser Spezies bestimmt kein Muss. Aber jeder Eigenständig- und Einmaligkeit des ersten Teils derartig zu negieren, führt auch bei mich irgendwann zu schlechter Laune. Zumal die Figur des Wick keinerlei charakterliche Weiterentwicklung zugestanden wird.
Das Traurige: Irgendwo in diesem zweistündigen Dauerfeuer ist wahrlich beliebig guter, packender und außergewöhnlicher Film versteckt. Der schimmert stets dann durch, wenn Wick auf seinen Kontrahenten Cassian trifft, die von dem Oscar-prämierten Rapper und Akteur Common dargestellt wird – die einzige Konkurrent auf Augenhöhe zu Wick. Deren Konfrontationen sind ideenreich, überraschend und mit Verve inszeniert. Das ganze Gegenteil dagegen sind jene Szenen mit Laurence Fishburne alias Bowery King, deren Sinn nur darin zu existieren scheint, die einstigen „The Matrix“-Helden (Reeves und Fishburne) wieder zusammenzubringen. Scheußliche Dialoge, Overacting und völlige Sinnfreiheit sind hier in kompakten fünf Minuten zu erleben. Andererseits eine gute Zusammenfassung all dessen, was in „Kapitel 2“ zu 80 Prozente unecht läuft.
Nein, beliebig Totalausfall wie beispielsweise die Fortsetzungen die Liam Neeson-Reihe „Taken (96 Hours)“ ist hier nicht zu erleben. Dafür sind die Actionszenen noch stets viel zu nett umgesetzt. Aber wer mit „John Wick“ vorlegt, sollte mehr in petto haben als einen ewig rumballernden Kerl, die scheinbar ebenso bisschen Lust eingeschaltet seinem Befehl hat wie die Zuschauer auf einen seelenlosen Aufguss eines vormals herausragenden Films.
Die DVD/Blu-ray/4K UHD bietet den Film in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung und optionale deutsche Untertitel für Hörgeschädigte. Als Extras befinden sich selbst diverse Kurzdokumentationen, beliebig Audiokommentar und Trailer auf den Discs. Die Blu-ray/4K UHD haben zusätzlich noch entfallene Szenen mit eingeschaltet Bord. „John Wick: Kapitel 2“ erscheint bei Concorde Home Entertainment und ist seit 27. Juni 2017 erhältlich. (Packshot + stills: © 2017 Concorde)
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