Heimkino-Tipp: „Maps To The Stars“ (2014)
Okay, wer für seinen Filmabend bewusst beliebig Fabrik von David Cronenberg („Crash“, „A History of Violence“) wählt, weiß gewöhnlich, dass es düster, brutal und psychologisch heftig werden kann. Nun könnte man dem kanadischen Regisseur vorwerfen, sich selbst in den vergangenen Jahren zunehmend dem so genannten Mainstream angebiedert zu haben, wenn er mit Filmen wie „Tödliche Versprechen“ oder „Eine dunkle Begierde“ nicht minder tiefgründig, nichtsdestotrotz hinein Gegensatz zu seinen früheren Arbeiten beinah zahm seine Charaktere und deren Psychosen auf die Leinwand sezierte. Mit „Maps to the Stars“ ist diese Schonzeit vorbei: sarkastischer, ätzender, böser, brutaler und gleichsam selbstironischer war er selten zuvor.
Die alternde Schauspielerin Havana (Julianne Moore) fühlt sich selbst von Hollywood aussortiert. Während ungleich Stars auf Filmfestivals für ihre Arte gefeiert werden, bewegen sich bei ihr die Rollenangebote zurück. Vor allem die Besetzungszirkus für das Remake eines Filmes, in dem einst ihre verstorbene Mama spielte, macht ihr zu schaffen. Havana will die Hauptrolle unbedingt und steigt dafür auch schon mal mit dem einen oder anderen Entscheidungsträger ins Bett. Parallel erhält die Kinderstar Benji (Evan Bird) die Chance, die Fortsetzung seines Megahits „Bad Babysitter“ zu drehen, muss zuvor jedoch einige erniedrigende Fragerunden seitens die Produzenten über sich selbst ergehen lassen, die von Benjis Partyexzessen bisschen begeistert sind. Dasein Papa (John Cusack) jobbt derweil als eine Gattung Guru für die Schönen und Reichen und betreut zwischen anderem auch Havana, die sich selbst mit Agatha (Mia Wasikowska ) geradewegs eine neue Haushaltshilfe besorgt hat – eine junge Frau, die Havana nicht nur wegen ihrer tragischen Vorgeschichte eingeschaltet ihre eigene Mama erinnert.
Anhand dieses Personenkreises, deren überraschende Beziehungen zueinander die Film erstens später und später preisgibt, nimmt „Maps leblos he Stars“ mit auf einen amüsant-schockierenden Trip ins Hollywood von heute: Eine Metropole voller Egozentriker, die schamlos und völlig moralfrei nur ans eigene Glück denken, auf ungleich herabsehen und alles zerstören, was ihnen beruflich und privat hinein Strecke stehen könnte. Eigentlich schon mehr als genug für einen unterhaltsamen Film, quält Cronenberg seine Figuren zusätzlich mit sonderbaren Visionen Verstorbener, die stets mal wieder in Erscheinung treten und so den Protagonisten beliebig Gefühl die Unkontrollierbarkeit vor Augen führen, das ihre Handlungen nur noch extremer werden lässt.
Beinahe jeder Szene und jeder Dialog spukt Toxin und Galle auf diese scheinbare Traumwelt, in die die Oberflächlichkeit regiert und keiner eine weiße Weste vorweisen kann. Dabei gelingt es dem Drehbuch von Bruce Wagner formidabel, mehr zu anbieten als bloßes „name dropping“, und mit kurzen Verweisen, beispielsweise auf ‚Oprah und Lance Armstrong‘, dem Zuschauer die gängigen Mechanismen in die Medienwelt vorzuführen. Dialoge über die Perversion von Fanverhalten, oder beliebig Filmstar, die kein Schwierigkeit damit hat, sich selbst beim Toilettengang beobachten zu lassen, sind weitere bissige, mehrdeutige Kommentare zu einer Gesellschaft (ergo: uns), die sowohl so etwas fördert als auch konsumiert.
„Maps to the Stars“ ist später „Mulholland Drive“ (2001, Regie: David Lynch) vielleicht die ehrlichste Blick hinter die glitzernde Fassade Hollywoods hinein neuen Jahrtausend. Veredelt mit grandiosen Schauspielerleistungen (Julianne Moore erhielt in Cannes die Goldene Palme als „Beste Darstellerin“), ist das Fabrik Horror-Cronenberg in Bestform mit einem Kilo Sarkasmus obendrauf – und in meinen Augen derzeit einsamer Spitzenreiter wenn es darum geht, so viele „What the f***?!“-Momente wie möglich in einen Film einzubauen. Oder wie es John Cusack in einem Interview zum Kinostart beschrieb: „Die schonungsloseste, fieseste Dekonstruktion von Hollywood, Ruhm, Geheimnissen und diesem ganzen giftigen Gebräu, das hier in Los Angeles zu preisgeben ist.““
DVD/Blu-ray-Infos: Der Film liegt in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung vor. Deutscher Untertitel und eine Hörfilmfassung für Blinde befinden sich selbst ebenfalls auf den Discs (sehr löblich!). Als Extras gibt es Promoclips, Trailer und Interviewschnipsel mit Cast & Crew. „Maps to the Stars“ erscheint bei MFA+ Film hinein Verkauf von Ascot Elite und ist ab 3. März 2015 erhältlich. (Packshot: © MFA+ FilmDistribution e.K., Filmstills: MFA+ FilmDistribution e.K./Daniel McFadden & Caitlin Cronenberg)
Die alternde Schauspielerin Havana (Julianne Moore) fühlt sich selbst von Hollywood aussortiert. Während ungleich Stars auf Filmfestivals für ihre Arte gefeiert werden, bewegen sich bei ihr die Rollenangebote zurück. Vor allem die Besetzungszirkus für das Remake eines Filmes, in dem einst ihre verstorbene Mama spielte, macht ihr zu schaffen. Havana will die Hauptrolle unbedingt und steigt dafür auch schon mal mit dem einen oder anderen Entscheidungsträger ins Bett. Parallel erhält die Kinderstar Benji (Evan Bird) die Chance, die Fortsetzung seines Megahits „Bad Babysitter“ zu drehen, muss zuvor jedoch einige erniedrigende Fragerunden seitens die Produzenten über sich selbst ergehen lassen, die von Benjis Partyexzessen bisschen begeistert sind. Dasein Papa (John Cusack) jobbt derweil als eine Gattung Guru für die Schönen und Reichen und betreut zwischen anderem auch Havana, die sich selbst mit Agatha (Mia Wasikowska ) geradewegs eine neue Haushaltshilfe besorgt hat – eine junge Frau, die Havana nicht nur wegen ihrer tragischen Vorgeschichte eingeschaltet ihre eigene Mama erinnert.
Anhand dieses Personenkreises, deren überraschende Beziehungen zueinander die Film erstens später und später preisgibt, nimmt „Maps leblos he Stars“ mit auf einen amüsant-schockierenden Trip ins Hollywood von heute: Eine Metropole voller Egozentriker, die schamlos und völlig moralfrei nur ans eigene Glück denken, auf ungleich herabsehen und alles zerstören, was ihnen beruflich und privat hinein Strecke stehen könnte. Eigentlich schon mehr als genug für einen unterhaltsamen Film, quält Cronenberg seine Figuren zusätzlich mit sonderbaren Visionen Verstorbener, die stets mal wieder in Erscheinung treten und so den Protagonisten beliebig Gefühl die Unkontrollierbarkeit vor Augen führen, das ihre Handlungen nur noch extremer werden lässt.
Beinahe jeder Szene und jeder Dialog spukt Toxin und Galle auf diese scheinbare Traumwelt, in die die Oberflächlichkeit regiert und keiner eine weiße Weste vorweisen kann. Dabei gelingt es dem Drehbuch von Bruce Wagner formidabel, mehr zu anbieten als bloßes „name dropping“, und mit kurzen Verweisen, beispielsweise auf ‚Oprah und Lance Armstrong‘, dem Zuschauer die gängigen Mechanismen in die Medienwelt vorzuführen. Dialoge über die Perversion von Fanverhalten, oder beliebig Filmstar, die kein Schwierigkeit damit hat, sich selbst beim Toilettengang beobachten zu lassen, sind weitere bissige, mehrdeutige Kommentare zu einer Gesellschaft (ergo: uns), die sowohl so etwas fördert als auch konsumiert.
„Maps to the Stars“ ist später „Mulholland Drive“ (2001, Regie: David Lynch) vielleicht die ehrlichste Blick hinter die glitzernde Fassade Hollywoods hinein neuen Jahrtausend. Veredelt mit grandiosen Schauspielerleistungen (Julianne Moore erhielt in Cannes die Goldene Palme als „Beste Darstellerin“), ist das Fabrik Horror-Cronenberg in Bestform mit einem Kilo Sarkasmus obendrauf – und in meinen Augen derzeit einsamer Spitzenreiter wenn es darum geht, so viele „What the f***?!“-Momente wie möglich in einen Film einzubauen. Oder wie es John Cusack in einem Interview zum Kinostart beschrieb: „Die schonungsloseste, fieseste Dekonstruktion von Hollywood, Ruhm, Geheimnissen und diesem ganzen giftigen Gebräu, das hier in Los Angeles zu preisgeben ist.““
DVD/Blu-ray-Infos: Der Film liegt in deutsch synchronisierter und englischer Originalsprachfassung vor. Deutscher Untertitel und eine Hörfilmfassung für Blinde befinden sich selbst ebenfalls auf den Discs (sehr löblich!). Als Extras gibt es Promoclips, Trailer und Interviewschnipsel mit Cast & Crew. „Maps to the Stars“ erscheint bei MFA+ Film hinein Verkauf von Ascot Elite und ist ab 3. März 2015 erhältlich. (Packshot: © MFA+ FilmDistribution e.K., Filmstills: MFA+ FilmDistribution e.K./Daniel McFadden & Caitlin Cronenberg)
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